Juli 2025: Insgesamt regenreich, jedoch regional sehr unterschiedlich verteilt


Nach dem außergewöhnlich trockenen Frühjahr 2025 brachte der Juli erstmals seit Langem deutschlandweit wieder überdurchschnittliche Niederschläge, die jedoch regional sehr unterschiedlich verteilt waren.

Auf die ersten heißen Sommertage folgten kräftige Gewitter und wechselhaftes Regenwetter, sodass der Monat insgesamt deutlich nasser ausfiel als üblich. Bei genauerer Betrachtung zeigt sich jedoch, dass die Niederschläge sehr ungleich verteilt waren. Wie die Karte der relativen Niederschlagsabweichung zum langjährigen Monatsmittel 1991-2020 in Abbildung 1 zeigt, regnete es in manchen Regionen überdurchschnittlich stark, während andere Regionen nur vergleichsweise geringe Mengen abbekamen. Im Norden und Nordosten, insbesondere an der Küste Schleswig-Holsteins, in Mecklenburg-Vorpommern und in Brandenburg rund um Berlin, lagen die Niederschlagsabweichungen in weiten Teilen mit über 90 Prozent weit über dem deutschlandweiten Mittel, in der Spitze wurde mehr als das 2,5-fache des normalen Juliniederschlags erreicht. Auch im Rhein-Neckar-Raum und im Alpenvorland wurden lokal hohe Überschüsse verzeichnet. Dagegen blieben Teile des Ruhrgebietes, Frankens und um Bremen mit bis zu -50 Prozent deutlich trockener als der Rest von Deutschland.

Der Juli hat daher auch starke regionale Unterschiede in der Dürresituation über Deutschland gebracht – von einer deutlichen Erholung im Oberboden mit einem Puffer für die nächsten Wochen bis zu anhaltender Dürre mit weiter dringend benötigtem Niederschlag.

In der aktuellen Karte des UFZ-Dürremonitors für den Oberboden wird deutlich, dass sich die Gesamtlage zwar deutlich aufgehellt hat, doch weiterhin vereinzelte Regionen mit außergewöhnlicher Dürre bestehen geblieben sind. Das lässt sich hauptsächlich durch Niederschlagsanomalien erklären. So bekamen beispielsweise die Regionen südlich von Stuttgart oder westlich von Coburg verhältnismäßig wenig Regen ab, was sich auch in der Dürresituation widerspiegelt.

Die neue Version des Dürremonitors zeigt nicht nur, wo es ungewöhnlich trocken ist, sondern ordnet auch besonders nasse Böden in den langjährigen Kontext ein. Entsprechend sind die Böden in den Regionen, die deutlich mehr Niederschlag als üblich erhielten, für diese Jahreszeit derzeit außergewöhnlich feucht, insbesondere in Nord- und Nordostdeutschland.

Aktuell sind viele Landesteile mit sehr feuchtem Oberboden für die Vegetationsentwicklung wieder gut gewappnet, sollte der Spätsommer erneut Hitze und Trockenheit mit sich bringen. Die Karte der nutzbaren Feldkapazität (nFK) bestätigt dies: In den meisten Regionen liegt sie bei über 50 Prozent, im Norden und Süden teils sogar über 100 Prozent. In Gebieten mit aktuell unter 50 Prozent nFK, etwa zwischen Erfurt und Leipzig oder in Nordbayern, hält der Pflanzentrockenstress weiter an. Hier wird immer noch dringend Niederschlag benötigt.

Grafik: Juli 2025 - Monatliche Niederschlagsabweichung Deutschland. Quelle: Datenbasis: DWD-CDC. Hintergrundkarte: BKG. Quelle: webapp.ufz.de/wis-d
Abbildung 1:
Relative monatliche Niederschlagsabweichung im Juli 2025 verglichen mit 1991-2020. Datenbasis: DWD-CDC. Hintergrundkarte: BKG. Quelle: webapp.ufz.de/wis-d