Dürre-Jahresrückblick 2025


Aus bodenhydrologischer Sicht war 2025 ein sehr wechselhaftes und spannendes Jahr mit starken zeitlichen und räumlichen Kontrasten. Trotz der guten Ausgangslage zu Beginn des Jahres mit sehr feuchten Böden, spitzte sich durch langanhaltende Niederschlagsarmut im Frühjahr eine ausgeprägte Dürresituation zu. In manchen Regionen erreichte sie die höchste Kategorie und war in dieser flächenhaften Ausprägung seit 1950 bisher unerreicht. Dass es dennoch in vielen Landesteilen nicht zu großflächig massiven Ernteausfällen und gravierenden Schäden in den Ökosystemen kam, lag wesentlich an einem Sommer, der sich aus niederschlagsreichen Episoden und heißen Trockenperioden zusammensetzte.

Insgesamt zeigt 2025 sehr deutlich: Der Oberboden konnte sich im Laufe des Jahres bei in Summe häufig durchschnittlichen Niederschlagsmengen regional weitgehend erholen, während der Gesamtboden das im Frühjahr aufgebaute Defizit bis zum Jahresende vielerorts nicht vollständig ausgleichen konnte. Diese Unterschiede werden in den monatlichen Übersichten des UFZ-Dürremonitors (siehe Abbildungen 1 und 2) sichtbar.

UFZ-Dürremonitor-Ausschnitt 2025 Bodenfeuchte 0-25cm. Hintergrundkarte: BKG. Quelle: webapp.ufz.de/wis-d Abb. 1: UFZ-Dürremonitor: Monatsübersicht der langjährigen Einordnung der Bodenfeuchte im Oberboden (0–25 cm) am 15. jedes Monats 2025. UFZ-Dürremonitor-Ausschnitt 2025 Bodenfeuchte 0-180cm. Hintergrundkarte: BKG. Quelle: webapp.ufz.de/wis-d Abb. 2: UFZ-Dürremonitor: Monatsübersicht der langjährigen Einordnung der Bodenfeuchte im Gesamtboden (0–180 cm) am 15. jedes Monats 2025.

Jahreszeitliche Entwicklung im Detail

Im Frühjahr fiel über Wochen in den meisten Regionen Deutschlands kaum Niederschlag, sodass bereits im März die tatsächliche Verdunstung den Niederschlag überstieg und der Oberboden flächendeckend wesentlich trockener war, als es zu dieser Jahreszeit zu erwarten gewesen wäre. Im April erreichte dann auch der Gesamtboden außergewöhnliche Trockenkategorien. Zwar konnten spätere Niederschläge im Mai lokal kurzfristig dämpfend wirken, insgesamt bildete sich im Frühjahr jedoch schon vor Beginn der Vegetationsperiode ein starkes Wasserdefizit.

Der Sommer brachte ein ausgeprägtes Wechselspiel mit sich. Niederschlagsreiche Phasen führten regional zu einer deutlichen Verbesserung der Bodenfeuchte im Oberboden und stellten zeitweise sogar überdurchschnittlich feuchte Bedingungen her. Gleichzeitig traten jedoch auch heiße Trockenperioden mit hohen Verdunstungsraten auf, durch die die Böden rasch wieder austrockneten. Diese Abfolge erklärt, warum die unmittelbaren Dürrefolgen trotz des extremen Frühjahrs vielerorts begrenzt blieben. Die Pflanzenbestände konnten je nach Region immer wieder auf die kurzfristig verbesserte Wasserverfügbarkeit zurückgreifen, während sich der Gesamtboden deutlich langsamer erholte.

Im Herbst konnten sich die meisten Regionen im Oberboden aufgrund gesunkener Temperaturen und durchschnittlicher Niederschläge weitgehend erholen. In Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt gibt es jedoch nach wie vor Regionen, in denen aufgrund unterdurchschnittlicher Niederschlagsmengen immer noch Dürre im Oberboden auftritt. Für den Gesamtboden haben die Niederschläge nicht ausgereicht, um das im Frühjahr aufgebaute Defizit auszugleichen. Daher sind immer noch viele Regionen von Dürre im Gesamtboden betroffen, darunter Teile Niedersachsens und Sachsen-Anhalts, große Teile Thüringens sowie Regionen Nordbayerns und Sachsens. 

Resümee

Insgesamt unterstreicht das Jahr 2025 zwei spannende Eigenschaften der Böden in Deutschland im Hinblick auf den hydrologischen Jahresverlauf: Erstens kann eine ungewöhnlich frühe Trockenphase im Frühjahr den Jahresverlauf deutlich prägen. 2025 hat sie zu Rekordintensitäten der Dürre im Boden geführt. Zweitens erholen sich Oberboden und Gesamtboden unterschiedlich schnell: Die oberen 25 cm können sich auch bei ausreichenden Niederschlägen im Sommer vielerorts schnell wieder entspannen, die Auffüllung tieferer Bodenschichten ist jedoch ein Prozess mit deutlichem Nachlauf und hängt damit besonders von einer anhaltend niederschlagsreichen Winterwitterung ab.