Im Fokus | Juli 2021

Fünf Prinzipien für klimasichere Kommunen und Städte

Ruhrhochwasser im Juli 2021 bei Schwerte / © P.S.DES!GN / AdobeStock

Prof. Dr. Christian Kuhlicke1 17, Prof. Dr. Christian Albert2, Prof. Dr. Daniel Bachmann3, Prof. Dr. Jörn Birkmann4, Prof. Dr. Dietrich Borchardt5, Prof. Dr. Alexander Fekete6, Prof. Dr. Stefan Greiving7, Prof. Dr. Thomas Hartmann7, Prof. Dr. Bernd Hansjürgens8, Prof. Dr. Robert Jüpner9, Prof. Dr. Sigrun Kabisch1, Prof. Dr. Kerstin Krellenberg10, Prof. Dr. Bruno Merz11, Prof. Dr. Roland Müller12, Prof. Dr. Dieter Rink1, Dr. Karsten Rinke13, Prof. Dr. Holger Schüttrumpf14, Prof. Dr. Reimund Schwarze15, Prof. Dr. Georg Teutsch16, Prof. Dr. Annegret Thieken17, Dr. Maximilian Ueberham12, Prof. Dr. Martin Voss18


Einleitung

Die jüngsten Ereignisse verdeutlichen es drastisch: Die Wetter-Ausschläge werden extremer. Im Juli 2021 führten starke und langanhaltende Niederschläge in den deutschen Bundesländern Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Bayern und Sachsen zu Zerstörungen an Infrastrukturen und Gebäuden sowie Verletzten, Vermissten und Toten in bisher unvorstellbarem Ausmaß. In den Jahren 2018 und 2019 dagegen litten Landwirtschaft, Wälder, Oberflächengewässer und Grundwasser, aber auch Menschen und Ökosysteme unter den enormen Folgen von langanhaltender Trockenheit und Hitze. Jüngere Klimastudien zeigen, dass die Wahrscheinlichkeit für beide Extreme zunehmen wird.
Jedes extreme Wetterereignis für sich kann existenzbedrohend sein, und gerade die jüngsten Überflutungsereignisse sind mit nicht tragbaren Schäden an Leib und Leben, mit dem Verlust an materiellen, ideellen und nicht ersetzbaren kulturellen Werten verbunden. Umso wichtiger ist es, die richtigen Lehren zu ziehen. Für umfassende Schlussfolgerungen aus diesem speziellen Ereignis ist es zu früh: Es bedarf genauerer Daten und Analysen, um die Mechanismen und Faktoren, die zu diesen enormen humanitären und finanziellen Auswirkungen von Extremereignissen führen, besser zu verstehen, u.a. hydrologische Prozesse, Fragen der Frühwarnung und Risikovorsorge, der Landnutzung sowie der Verletzlichkeit von Menschen. Erst auf dieser Basis können fundierte Ziele und Handlungserfordernisse für eine bessere und zukunftssicherere Entwicklung von Kommunen und Städten abgeleitet werden.
Die jüngsten Ereignisse sind Anlass für dieses Statement, mit dem wir einen gemeinsamen Diskussionsprozess anstoßen wollen. Der Klimawandel stellt gerade Gemeinden und Städte vor gewaltige Aufgaben. Daher gilt es, den Umbau von Städten und Gemeinden, von Gebäuden und Infrastrukturen sowie Ökosystemen gemeinsam voranzutreiben und uns auf eine neue Wetterdynamik einzustellen.

Es ist an der Zeit, ähnlich wie beim Klimaschutz, ein groß angelegtes Klimaanpassungsprogramm auf den Weg zu bringen. Es gilt, Risikomanagement von Wetterextremen und den Bevölkerungsschutz sowie die strategische Planung in Kommunen und Städten weiter zu stärken. Ziel muss es sein, die Klimasicherheit von Gemeinden und Städten auf ein neues Fundament zu stellen. Dafür bedarf es der weiteren Verbesserung unserer Wissensgrundlagen, aber auch der Kooperation aller Akteure, inklusive der Politik und der Behörden von Bund und Ländern, privater Unternehmen, Vereine sowie der einzelnen Menschen vor Ort.


Fünf Prinzipien für klimasichere Städte und Kommunen

Im Folgenden stellen wir wesentliche Prinzipien vor, an denen sich der Umbau von Städten und Gemeinden orientieren sollte, um ihre Klimasicherheit zu erhöhen. Die hier vorgeschlagenen Prinzipien sind in der Fach-Community etabliert. Viele der Forderungen wurden bereits nach den großen Hochwassern 1993 und 199519 am Rhein bzw. im Nachgang der zerstörerischen Hochwasser 200220 und 201321 öffentlich gemacht. Mit diesem Statement soll auch ihre Bedeutung nochmals unterstrichen werden. Die Prinzipien gehen über die Gemeinde- und Stadtgrenzen hinaus, da viele Maßnahmen zwar in Städten wirken, aber auf anderer räumlicher oder föderaler Ebene entschieden und umgesetzt werden müssen. Die Prinzipien sollen helfen, die Klimasicherheit von Städten und Gemeinden stärker zu priorisieren. Die Lösungen müssen allerdings immer im jeweiligen Kontext entwickelt werden. Die Herausforderungen in den Mittelgebirgen mit seinen vielen kleinen Flusseinzugsgebieten sind andere als im Flachland. Während einige Prinzipien unmittelbar angegangen und zeitnah umgesetzt werden sollten (z.B. Frühwarnung und Bevölkerungsschutz), sind andere nur längerfristig umsetzbar (Umbau von Infrastruktursystemen, Steigerung der Speicherfähigkeit von Landschaften). Allerdings gilt: auch für längerfristige Transformationsprozesse sind die Grundlagen zeitnah zu legen. Es ist jetzt Zeit, um zu handeln.

  1. Frühwarnsysteme verbessern und den Bevölkerungsschutz stärken: Auch für kleinere Flusseinzugsgebiete gilt es, die Vorhersage von Hochwasserwellen zu verbessern und zuverlässige Warnsysteme aufzubauen. Neben der Entwicklung von robusten Vorhersage-Modellen ist die Etablierung einer dauerhaften und verlässlichen Kommunikation mit Vertretern*innen von Städten und Gemeinden sowie den Bürger*innen vor Ort unerlässlich. Nur eine Warnung, die Menschen verstehen und der sie vertrauen, wird zu den gewünschten Handlungen führen.
  2. Schwammfähigkeit und Speicherfähigkeit steigern: Neben etablierten Schutzlösungen, wie Deichen, Mauern und Poldern, gilt es vermehrt, Gemeinden, Städte und Landschaften wie Schwämme zu konzipieren und den Wasserrückhalt in der Landschaft zu verbessern. Jeder Kubikmeter Wasser, der nicht über die Kanalisation in Bäche und Flüsse eingeleitet wird, trägt zur Abflachung von Hochwasserwellen bei, kann diese aber, wie bei den Ereignissen 2021, nicht verhindern. Daher gilt es, den Wasserrückhalt und das Speichervermögen von Flussauen, Wald- und Agrarlandschaften, aber auch in den dichter besiedelten Bereichen durch zusätzliche Grün- und Freiflächen zu steigern. Gerade für extreme Niederschläge sind zusätzliche Speicherräume und grüne Infrastrukturen so zu konzipieren, dass diese auch als Notwasserwege im Fall der Fälle vorbereitet sind. Ein hohes Speichervermögen für Wasser hilft nicht nur in Hochwasser-, sondern auch in Trockenzeiten.
  3. Klimaprüfung von kritischen Infrastrukturen durchsetzen: Bei der Sanierung, dem Wiederaufbau nach Katastrophen und dem Neubau von öffentlichen Infrastrukturen und Gebäuden – insbesondere sogenannten kritischen Infrastrukturen – gilt es, die Folgen des Klimawandels abzuschätzen und Bemessungswerte entsprechend zu erneuern. Dies schließt auch die Berücksichtigung von Kaskadeneffekten durch die Unterbrechung von Versorgungsleistungen in Infrastruktursystemen ein. Infrastrukturen (Versorgung mit Wasser, Strom etc.), das Rückgrat unserer modernen Gesellschaft, müssen so konzipiert werden, dass sie auch in extremen Wetterlagen funktionieren oder entsprechende Rückfalloptionen erlauben. Es ist nicht hinnehmbar, wenn gerade während einer Krise notwendige Kommunikationsnetze, medizinische Dienstleistungen und Einrichtungen ausfallen, da sie nicht hinreichend auf solche Extremereignisse vorbereitet sind.
  4. Klimasicherheit von Gebäuden fördern:* Bei dem Neubau bzw. der Sanierung im Bestand gilt es, die Klimasicherheit von Gebäuden von Anfang an mitzudenken und den Schutzstandard zu erhöhen, insbesondere auch von Einrichtungen, die besonders vulnerable Gruppen wie Kinder, Senioren oder behinderte Menschen beherbergen. Dafür bedarf es, ähnlich wie bei der energieeffizienten Sanierung, finanzieller Förder- und Anreizinstrumente sowie der Etablierung vorsorgeorientierter Versicherungsprämien. Auch bei Bauanträgen und Immobilienverkäufen sollten systematisch entsprechende Informationen über Starkregen- oder Hochwassergefahren bereitgestellt und abgefragt werden. Zukunftsherausforderungen im Gebäudebestand allein appellativ bzw. reaktiv meistern zu wollen, wird nicht ausreichen.
  5. Gestaltungs- und Durchsetzungswille ist ebenso notwendig wie Kooperation und Solidarität: Für den Umbau bedarf es des Innovations- und Gestaltungswillens auf Seiten von Städten, Gemeinden, Investoren und Privatpersonen ebenso wie des Einsatzes von Finanzierungs- und Anreizinstrumenten auf Seiten des Bundes bzw. der Länder. Es braucht durchsetzungsstarke Instrumente in der Planung und kohärente und standardisierte Rahmenwerke und Vorgehensweisen. Des Weiteren sind Nutzen und Lasten des Umbaus hin zu klimasicheren Städten und Gemeinden solidarisch zu verteilen. Um nur ein Beispiel zu nennen: Gemeinden, die im Oberlauf von Flüssen mehr Raum für Wasser schaffen, werden davon nur indirekt profitieren; Gemeinden im Unterlauf aber unmittelbar, da das Überflutungsrisiko reduziert wird.
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 * Prinzip 4 aktualisiert am 22.07.2021, 09:00 Uhr

Referenzen

[1] Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH - UFZ, Department Stadt- und Umweltsoziologie, Leipzig
[2] Ruhr-Universität Bochum, Geographisches Institut, Bochum
[3] Hochschule Magdeburg-Stendal, Arbeitsgruppe Hochwasserrisikomanagement, Magdeburg
[4] Universität Stuttgart, Institut für Raumordnung und Entwicklungsplanung, Stuttgart
[5] Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH - UFZ, Department Aquatische Ökosystemanalyse und Management, Magdeburg
[6] Fachhochschule Köln, Institut für Rettungsingenieurwesen und Gefahrenabwehr, Köln
[7] Technische Universität Dortmund, Fakultät Raumplanung, Dortmund
[8] Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH - UFZ, Department Ökonomie, Leipzig
[9] Technische Universität Kaiserlautern, Fachgebiet Wasserbau, Kaiserlautern
[10] Universität Wien, Institut für Geographie und Regionalforschung, Wien
[11] Helmholtz-Zentrum Potsdam - Deutsches Geoforschungszentrum (GFZ), Sektion Hydrologe, Potsdam
[12] Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH - UFZ, Department Umwelt- und Biotechnologisches Zentrum, Leipzig
[13] Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH - UFZ, Department Seenforschung, Magdeburg
[14] RWTH Aachen University, Fakultät für Bauingenieurwese, Aachen
[15]Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH - UFZ, Department Ökonomie, Leipzig
[16] Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH - UFZ, Geschäftsführer, Leipzig
[17] Universität Potsdam, Institut für Umweltwissenschaften und Geographie, Potsdam
[18] Freie Universität Berlin, Katastrophenforschungsstelle, Berlin

[19] https://www.lawa.de/documents/leitlinien_1552299715.pdf

[20] https://www.dkkv.org/fileadmin/user_upload/Veroeffentlichungen/Publikationen/DKKV_29_Lessons_Learned_Kurzfassung.pdf

[21] https://www.dkkv.org/fileadmin/user_upload/Veroeffentlichungen/Publikationen/DKKV_53_Hochwasser_Juni_2013.pdf


Prinzip 1 - Frühwarnsysteme verbessern und Bevölkerungsschutz stärken

Vorhersage- und Frühwarnsysteme sind wichtige Investitionen zum Schutz von Leben, Eigentum und Existenzgrundlagen. Frühwarnsysteme werden eingesetzt, um das Ausmaß, den Ort und den Zeitpunkt potenzieller Schadensereignisse vorherzusagen. Frühwarnung soll prioritär Menschenleben retten und sekundär Sachschäden vermeiden. Wenn beides gelingt, sind sie sehr erfolgreich. Frühwarnsysteme sind komplex und anfällig, da viele Akteure zusammenarbeiten und Abläufe entlang der Warnkette schnell und reibungslos funktionieren müssen. Auch für kleinere Flusseinzugsgebiete gilt es, die Vorhersage von Hochwasserwellen zu verbessern und zuverlässige Warnsysteme aufzubauen. Ebenso wichtig ist die Etablierung einer dauerhaften und verlässlichen Kommunikation entlang der gesamten Warnkette, also inklusive der Städte, Gemeinden und Bürger*innen vor Ort.

  • Extremwetterlagen werden in Zukunft auch in Deutschland häufiger auftreten. Bisher wird in der Regel die Niederschlagsintensität vorhergesagt. Entscheidend für die Auswirkungen auf Menschen, Gebäude und Infrastrukturen ist aber das Entstehen großer, zerstörerischer Abflussmengen sowohl als Oberflächenabfluss als auch im Fließgewässer.

  • Es bedarf daher einerseits der Kopplung von Wettermodellen mit hydrologischen Modellen. Andererseits gilt es, die möglichen sozio-ökomischen Auswirkungen stärker in Frühwarnsysteme zu integrieren. Etablierte Warnsysteme liefern in Deutschland keine Abschätzungen der Auswirkungen, wie das erwartete Ausmaß und die Verteilung der physischen Schäden exponierter Gebäude, der Unterbrechung von Infrastrukturen oder der finanziellen Verluste22. Solche auswirkungsbasierte Vorhersagen können eine wichtige Grundlage sein, um besonders gefährdete Bereiche (z.B. besonders exponierte Siedlungen) oder besonders vulnerable Gruppen (z.B. Bewohner*innen von Alten- und Pflegeheimen, Krankenhäuser) früher und effektiver zu warnen und ggf. zu evakuieren. Handlungserfordernisse werden so deutlicher. Dies kann unmittelbar Leben retten und die Zahl von Verletzten reduzieren.

  • Neben der modelltechnischen Weiterentwicklung ist eine übergreifende Kommunikation entlang der gesamten Warnkette unerlässlich. Dies beinhaltet nicht nur die Fachbehörden, sondern auch Landkreise, Städte und Gemeinden, Betreibende kritischer Infrastrukturen (inkl. Krankenhäuser), besonders exponierte Siedlungen und Räume sowie generell die gesamte Bevölkerung. Studien im Nachgang der großen Hochwasser im Jahr 2013 zeigen, dass sich die Situation im Vergleich zum Hochwasser 2002 deutlich verbessert hat23, allerdings ist die Situation in kleineren Einzugsgebieten deutlich kritischer zu betrachten, da die Abflussprozesse schneller vonstattengehen. Zudem spielt der Zeitpunkt des Unwetters (tagsüber oder nachts) eine entscheidende Rolle für die Erreichbarkeit von Personen.

  • Die Kommunikationswege sollten regelmäßig überprüft und in Managementplänen explizit festgehalten werden. Es gilt, Redundanzen in den Kommunikationswegen zu implementieren (z.B. wurde die Warnung auch erhalten), so dass die Informationsweitergabe auch dann funktioniert, wenn einzelne Infrastruktursysteme (z.B. Strom, Mobilfunknetze) ausfallen bzw. die Unterbrechung einer Warnkette frühzeitig bemerkt wird. Zwischen den Ereignissen sind Kampagnen zu unternehmen (Training und Verhaltensschulung), um die Kompetenz und Handlungsfähigkeit der Betroffenen aufrechtzuerhalten.

  • Warninformationen gilt es viel stärker als bisher adressatengerecht aufzubereiten und mit Handlungshinweisen zu versehen („Bereiten Sie sich auf eine mögliche Evakuierung vor“, „Meiden Sie Keller, Unterführungen etc.“, „Informieren Sie sich regelmäßig über den weiteren Verlauf“). Zwischen den Ereignissen sind Kampagnen zu unternehmen, um die Kompetenz und Handlungsfähigkeit der Betroffenen aufrechtzuerhalten. Um alle Teil der Bevölkerung zu erreichen, sind alle verfügbaren Kommunikationswege zu nutzen. Insbesondere die Medien (Radio, Fernsehen, Presse) sind in Kommunikationskonzepte einzubinden.

Prinzip 2: Den Rückhalt und die Schwammfähigkeit von Landschaften, Städten, Gemeinden und Quartieren steigern

Neben etablierten Schutzlösungen wie Deichen, Mauern und Poldern gilt es vermehrt, Gemeinden, Städte und Landschaften wie Schwämme zu konzipieren und den Wasserrückhalt in der Landschaft zu verbessern. Dazu müssen auch die Planung und der Schutz oder die Wiederherstellung grüner und blauer Infrastrukturen ein höheres Gewicht erhalten. Die Erhöhung des Speichervermögens für Wasser hilft sowohl in Trocken- als auch in Hochwasserzeiten bzw. im Kontext von Starkregen. Neben Talsperren und Rückhaltebecken in den Oberläufen von Flüssen und der Rückverlegung von Deichen entlang der großen Flüsse gilt es, das Prinzip der Schwammstadt in der Planungspraxis zu etablieren. Der Verbund dieser Maßnahmen kann die negativen Folgen extremer Starkregenereignisse zwar keineswegs gänzlich verhindern, aber die Maßnahmen können dazu beitragen, die extremen Abflussmengen zu reduzieren bzw. zeitlich zu strecken. Es ist hierbei wichtig hervorzuheben, dass die zerstörerischen Hochwasserereignisse in der Regel nicht im urbanen Raum selbst entstehen, sondern im oberhalb liegenden Einzugsgebiet. Deshalb sind dort Maßnahmen am effektivsten. Urbane Schwammstrukturen leisten dafür wichtige Funktionen zu Dürrezeiten, in denen das aufgefangene Regenwasser nutzbar gemacht wird.

  • Grundsätzlich gilt es, die schnellen Abflusspfade (z.B. Oberflächenabfluss, Entwässerungsstrukturen) zu minimieren und die langsamen Abflusspfade (d.h. mit Infiltration und längerer Bodenpassage) zu intensivieren. Hierfür müssen nicht nur verschiedene Maßnahmen im urbanen und ländlichen Raum umgesetzt werden, sondern insbesondere auch in den letzten Jahrzehnten aufgebaute Strukturen zur großräumigen Entwässerung revidiert werden (z.B. Meliorationsmaßnahmen, Drainagen, Regenwassermanagement). Das Grundwasser als größter Wasserspeicher in der Landschaft ist nur in der Lage, längere Dürreperioden zu überbrücken, wenn es während feuchter Perioden maximal aufgeladen wird (d.h. Erhöhung der Infiltration).

  • Außerhalb von Gemeinden und Städten gilt es, in Flussauen, Wald- und Agrarlandschaften den Rückhalt und das Speichervermögen zu verbessern und damit auch einen wichtigen Beitrag zur Grundwasserneubildung zu leisten. Entlang der größeren Flüsse sind rund zwei Drittel der ehemaligen Überschwemmungsgebiete verloren gegangen. Den Flüssen wieder mehr Raum zu geben, ist daher eine zentrale Aufgabe, denn nur funktionsfähige Auen halten Wassermassen zurück und kappen Hochwasserspitzen.

  • Die vorhandenen Rückhaltebecken, Polder und Talsperren sind häufig nach den Gesichtspunkten des Hochwasserschutzes optimiert, bedürfen aber einer differenzierten Betrachtung. Das Potenzial von Talsperren ist weitestgehend ausgeschöpft und ein weiterer Ausbau kann mit vielen problematischen Seiteneffekten wie z.B. Flächenverlust, hohen Kosten, Naturdegradation verbunden sein. Außerdem erfordern die multiplen Nutzungen von Talsperren Kompromisse. „Grüne Becken“, d.h. Polder und Rückhaltebecken, die nur im Hochwasserfall genutzt werden, sind hier vorteilhafter und können zur dezentralen Speicherung durchaus regional wichtige Funktionen erfüllen. Besonders günstig sind Polderwirtschaften, die hinsichtlich Habitatstruktur und Sekundärnutzung auch durchaus durch die Landwirtschaft genutzt werden können. Sehr wirksame Maßnahmen im ländlichen Raum umfassen die Schaffung von natürlichen Retentionsräumen durch Gewässerrenaturierung, Wiederbelebung von Feuchtgebieten sowie Deichrückverlegungen.

  • In urbanen Räumen können multifunktionale Blau-grüne Infrastrukturen bzw. naturbasierte Lösungen24 entscheidend dazu beitragen, die Folgen des Klimawandels für die Städte und deren Bewohner abzupuffern. Sie führen zu einer Abflachung der extremen Abflussspitzen; so können bis zu 80 Prozent der Oberflächenabflüsse lokal zurückgehalten werden. Das gespeicherte Wasser kann auch für die Bereitstellung von Bewässerungswasser für trockene Sommer genutzt werden, was für den Erhalt des Stadtgrüns und zur Verbesserung des Stadtklimas essenziell ist. Die technischen Möglichkeiten für den Umgang mit dem Oberflächenwasser sind vielfältig. Sie reichen von großflächigen Versickerungsmulden über kleinskaligere Rigolen wie Baumrigolen bis hin zu Speichermöglichkeiten in Zisternen oder Gründächern. So können z.B. Gründächer (auch mit Retentionsfunktion), bessere Versickerungsmöglichkeiten auf offenen Flächen (Mulden-Rigolen-Systeme), dezentrale Speichermöglichkeiten (Zisternen, Retetionsboxen) und die Schaffung von naturnahen Rückhaltezonen eine multifunktionale Flächennutzung unterstützen. Temporär befüllte Speicherräume in Siedlungen und Parks bilden auch eine Aufwertung der Habitate und fördern Biodiversität und Strukturvielfalt.

  • Insgesamt brauchen die skizzierten naturbasierte Ansätze25 häufig mehr Platz, längere Planungszeiträume und ein größeres Maß an Kooperation unterschiedlicher Akteure. Solche Flächen sind meist in privatem Eigentum und werden intensiv genutzt. Ein besseres Wassermanagement ist daher unvermeidbar auch eine Frage der Bodenpolitik. Es bedarf daher eines verlässlichen gesetzlichen Rahmens und eines klaren Regelwerkes, das wesentlich dazu beiträgt, die Speicherfähigkeit von Kommunen, Städten und Landschaften zu steigern. Neue Förder- und Anreizinstrumente sind ebenso notwendig wie ein Innovations- und Gestaltungswillen aufseiten der Städte, Kommunen und Investoren. Erforderlich sind dafür fachübergreifende schnelle und klare Planungs- und Entscheidungsstrukturen mit aktiver Beteiligung der Öffentlichkeit. Akteure aus Verwaltung, (Landschafts-)Planung, Architektur, Baugewerbe, Wasserwirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft müssen stärker gemeinsam das Ziel einer wasserbewussten Regional- und Stadtplanung verfolgen.

[24] https://www.eea.europa.eu/publications/nature-based-solutions-in-europe

[25] Sarabi, S., Han, Q., Romme, A. G. L., de Vries, B., Valkenburg, R., & den Ouden, E. (2020). Uptake and implementation of Nature-Based Solutions: An analysis of barriers using Interpretive Structural Modeling. Journal of Environmental Management, 270, 110749. https://doi.org/https://doi.org/10.1016/j.jenvman.2020.110749


Prinzip 3: Klimaprüfung von kritischen Infrastrukturen durchsetzen

Kritische Infrastrukturen sind das Rückgrat unserer modernen Gesellschaft. Ihr Ausfall ist häufig mit negativen Domino-Effekten in anderen Bereichen verbunden und legt das öffentliche Leben lahm bzw. kann zu besonders kritischen und lebensgefährlichen Situationen führen (z. B. Ausfall lebenserhaltender Geräte in Krankenhäusern). Klimasichere Infrastrukturen müssen daher so konzipiert werden, dass sie auch in extremen Wetter- und Gefahrensituationen funktionieren. Katastrophen sind mit viel Leid verbunden und sollten verhindert werden. Gleichzeitig bieten sie im Kern die Möglichkeit, Veränderungen für eine bessere Klimasicherheit zu beschleunigen, d.h. im aktuellen Wiederaufbau sind nicht die gleichen, sondern verbesserte Vorsorgestandards erforderlich.

  • Kritische Infrastrukturen sind tief in den Alltag integriert. Sie umfassen in Deutschland neun Sektoren (Energie, Gesundheit, IT und TIK, Transport und Verkehr, Medien und Kultur, Wasserver- und -entsorgung, Finanz und Versicherungswesen, Ernährung sowie Staat und Verwaltung) und insgesamt 31 Branchen, wobei die Verantwortung für den Unterhalt und die Ausgestaltung sowohl in privater als auch öffentlicher Hand liegt. Viele der Infrastrukturen sind interdependent bzw. aufeinander angewiesen. Insbesondere die Digitalisierung bietet neue Chancen der Vernetzung und Optimierung, verstärkt jedoch auch die Anfälligkeit von Systemen. Das heißt, dass der großflächige Ausfall einzelner Infrastrukturen, wie Stromversorgung oder Verkehr, negative Auswirkungen auf viele andere Bereiche des öffentlichen Lebens hat. Daher ist die Aufrechterhaltung der Funktionsfähigkeit essenziell für die Versorgungssicherheit in Deutschland.

  • Erste Studien geben einen umfassenden Überblick zu den zu erwartenden Klimawirkungen in Bezug auf verschiedene Sektoren und zeigen Handlungsbedarf, aber auch Anpassungsmöglichkeiten auf26.

  • Der Wiederaufbau nach Katastrophen erfordert einerseits eine schnelle Wiederherstellung der Funktionsfähigkeit kritischer und wichtiger Infrastrukturen. Andererseits ist auch abzusichern, dass der Wiederaufbau höhere Schutzstandards und die bessere strategische Planung solcher Infrastrukturen umfasst, um sie mittel- und langfristig weniger verwundbar zu machen. Konkret sind es vor allem besonders exponierte und kritische Infrastrukturen, die es zu identifizieren und zu kartieren gilt. Dies kann eine wichtige Verkehrsader sein, Umspannwerke, Kommunikationsknotenpunkte oder Brücken ebenso wie Krankenhäuser, Energieversorger, Gas- und Wasserleitungen etc. Die Kartierung ist nicht nur die Grundlage für eine Veränderung unserer Infrastrukturen; sie ist auch die Voraussetzung, um zukünftig gezielter und im Ernstfall früher warnen (Krankenhäuser) bzw. sichern zu können (neuralgische Punkte). Zudem sollten höhere Vorsorgestandards auch mit einem erhöhten Fördermittelanteil als Anreiz begleitet werden.

  • Kaskaden-Effekte stellen eine weitere Herausforderung dar; wenn ein Hochwasser eine Trinkwasserleitung zerstört, kann auch ein Krankenhaus nicht weiterbetrieben werden. Hier fehlt es vor allem an den Bewertungsgrundlagen. Es bedarf einer robusteren Methodik, mit der Kaskaden-Effekte frühzeitig abgeschätzt werden und im Umkehrschluss Systeme trotz Vernetzung unabhängig (dezentral) gesteuert werden können. Es sind Modellierungswerkzeuge notwendig, mit denen die Ausfälle von kritischen Infrastrukturen in der Planung von Hochwasserschutzmaßnahmen, aber auch im Katastrophenfall (z.B. in der Vorhersage) abgeschätzt werden können. Eine Berücksichtigung kritischer Infrastrukturen in relevanten Management- und Planungsdokumenten ist notwendig27.
     

Prinzip 4: Klimasicherheit von Gebäuden fördern und Durchsetzung vorsorgeorientierter Versicherungslösungen

Es gilt verstärkt die Klimasicherheit von Gebäuden selbst in den Blick zu nehmen. Während energieeffizientes Bauen und Sanieren mittlerweile breit gefördert wird, bleibt klimasicheres Bauen und Sanieren in der Verantwortung des Einzelnen. Dabei kann durch Gebäudevorsorge die Schadenssumme deutlich reduziert werden. Dazu müssen Klimaschutzmaterialien allerdings auch auf ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber Einwirkungen von Hagel, Überflutungen etc. geprüft werden. Eine risikodifferenzierte Versicherungslösung sollte Vorsorgemaßnahmen am Gebäude honorieren; sie trägt dazu bei, im Schadenfall die finanziellen Folgen besser zu verkraften. Die Möglichkeit einer Versicherungspflicht gilt es im politischen Raum nochmals zu diskutieren.

  • Gerade bei Starkregenereignissen wird der Schutz von Gebäuden nicht über Deiche oder Mauern herzustellen sein. Daher ist Gebäude- und Risikovorsorge wichtig. Jede Person ist jetzt schon angehalten, „geeignete Vorsorgemaßnahmen zum Schutz vor Hochwassergefahren und zur Schadensminderung zu treffen” (WHG § 5.2). Die Wirksamkeit von Gebäudevorsorge wird in Meta-Studien unterstrichen. Die Schäden lassen sich dadurch um 20 bis 65 % reduzieren28. Dort, wo möglich (z. B. Sanierung oder Neubau) und sinnvoll, (nicht in allen Gefahrenlagen können Schäden durch Gebäudevorsorge reduziert werden), gilt es Wasser durch bauliche Maßnahmen am Eindringen zu hindern. Rückstauklappen, druckdichte Fenster, Dammbalkensysteme an Türen sind effektive Mittel. Genauso wichtig ist eine angepasste Innennutzung, also Verbauung relativ hochwasserresistenter Materialien und ein flexibles und schnell verräumbares Mobiliar in unteren Stockwerken. Wichtige Versorgungsanlagen (Stromverteiler, Heizung) sollten in höheren Stockwerken installiert oder hochwassersicher gemacht werden. Zudem sind auch die Bereiche um Gebäude oder in Wohnsiedlungen möglichst so zu gestalten, dass Starkregen oder Hochwasser möglichst ohne große Folgeschäden abgeleitet werden kann.

  • Fachliche unabhängige Beratung wird mittlerweile angeboten. Jeder Hauseigentümer kann eine individuelle Risikoabschätzung vornehmen und bewerten lassen, wie wirksam verschiedene Maßnahmen zur Risikoreduktion sind (u.a. Hochwasser-Pass29 bzw. Hochwasser-Vorsorgeausweis30). Diese Initiativen sind wichtig und bieten fachliche Unterstützung. Studien belegen, dass die Anzahl der Haushalte und Unternehmen, die bauliche Maßnahmen ergreifen, zunimmt. Allerdings ist die Gesamtzahl der Haushalte, die ihr Gebäude sichern, noch immer relativ gering. Es sind vor allem Haushalte, die mehrfach von Hochwasser oder Starkregen betroffen sind, die Maßnahmen umsetzen31. Ohne Erfahrung erfolgt oft nur wenig Vorsorge am Gebäude. Diesen Zusammenhang gilt es zu durchbrechen.

  • Es ist an der Zeit, ähnlich wie beim Klimaschutz (Stichwort Energieeffizienz) im Gebäudestand, ein groß angelegtes Programm auf den Weg zu bringen, das die Klimasicherheit von Gebäuden sichert bzw. steigert. Appelle werden nicht ausreichen. Es bedarf konkreter finanzieller Unterstützung, z. B. durch zinsgünstige Kredite, die an klimasichere Bauweise bzw. Sanierung gebunden ist. Außerdem sollten finanzielle Anreize für kombinierte Vorhaben von Klimaschutz und Klimaanpassung bei Gebäudeumbauten entwickelt werden.

  • Die Möglichkeit einer Versicherungspflicht gilt es verfassungsrechtswissenschaftlich zu prüfen. Starkregen und damit verbundene Sturzfluten gehören in Deutschland mittlerweile zum allgemeinen Lebensrisiko, das Jede und Jeden treffen kann. Daher müssen kollektive Lösungen gefunden werden, so dass alle Haus- und Grundbesitzer*innen eine umfassende Elementarschadenversicherung zu zumutbaren Bedingungen abschließen können. Versicherungsbedingungen sind so auszugestalten, dass sie Anreize für Vorsorge geben (risikodifferenzierte Tarife).

Prinzip 5: Gestaltungs- und Durchsetzungswille ist ebenso notwendig wie Kooperation und Solidarität

Für den Umbau bedarf es des Innovations- und Gestaltungswillens auf Seiten von Städten, Gemeinden, Investoren und Privatpersonen ebenso wie des Einsatzes von Finanzierungs- und Anreizinstrumenten auf Seiten des Bundes bzw. der Länder. Es bedarf durchsetzungsstarker Instrumente in der Planung. Des Weiteren sind Nutzen und Lasten des Umbaus hin zu klimasicheren Städten und Gemeinden solidarisch zu verteilen.

  • Während Bund und Länder vor allem den gesetzlichen bzw. regulativen Rahmen justieren und Finanzierungsmöglichkeiten für die anstehenden Transformationsprozesse entwickeln sollten, sind es die Gemeinden und Städte, die gemeinsam mit der Zivilgesellschaft, Unternehmen und den Bürger*innen vor Ort kreative und zukunftsfähige Lösungen finden sollten.

  • Es bedarf in allen Bereichen des Managements von Extremereignissen und der Katastrophenvorsorge einer stärkeren Standardisierung und Kohärenz. Dies betrifft beispielsweise geteilte Frühwarnstufen und wesentliche Referenzgrößen, auf die sich verschiedene Akteure zu beziehen haben. Eine stärkere Kohärenz ist horizontal, also zwischen den Sektoren und den verschiedenen Planungs- und Managementbereichen herzustellen. Es gilt sie aber auch horizontal von der Bundes- über die Landes- bis hin zur kommunalen Ebene zu etablieren.

  • Es gilt, die Wissensgrundlagen für klimasichere Kommunen und Städte weiter zu verbessern. Die Forschung im Bereich der Klimaanpassung, des Risikomanagements von Wetterextremen und Bevölkerungsschutzes sowie der Planung gilt es weiter zu stärken. Dies beinhaltet u.a. die Berücksichtigung in den relevanten Forschungsförderprogrammen sowie in den Förderprogrammen für Städte und ländliche Räume. Kommunen, die bereits erfolgreich Klimaanpassung planen und umsetzen, haben eine wichtige Vorbildfunktion. Gute Praxisbeispiele sind systematisch aufzubereiten und zu verbreiten, um Hürden in der Klimaanpassung zu überwinden. Analysen32 zeigen, dass kleinere Städte im Klimaschutz und in der Klimaanpassung hinter Großstädten zurückbleiben, da sie weniger Ressourcen und Know-how haben. Daher sind kleinere und mittlere Städte und Gemeinden bei diesen Aufgaben gezielt zu unterstützen (z.B. kooperative Tandem-Programme mit anderen Städten). Die interkommunale Kooperation zwischen den Gemeinden und Städten sollte einen höheren Stellenwert erhalten, da Lösungsansätze sowohl beim Hochwasser als auch vielfach bei Starkregen und Hitzestress eine interkommunale Kooperation erfordern.

  • Viele Aspekte, die wir beschrieben haben, sind Bestandteil einer integrierten Stadt- und Raumentwicklung, bei der unterschiedliche sektorale Handlungsfelder in die Planung einbezogen werden sowie Synergien zwischen einzelnen Bereichen und Disziplinen aufgezeigt und genutzt werden. Eine starke Ausrichtung der zukünftigen Stadtentwicklung am Gemeinwohl, wie in der Neuen Leipzig Charta für europäische Städte der Zukunft postuliert, erfordert die gemeinsame Arbeit aller Stadtakteure zu einer Transformation von Städten und Gemeinden hin zu mehr Nachhaltigkeit. Die Bedeutung der strategischen Planung sollte in diesem Zusammenhang gestärkt werden, da eine Sammlung von Einzelprojekten vielfach den komplexen Problemen nicht allein Rechnung tragen kann. Wir brauchen also einen Umbau unserer Städte und Gemeinden, um extremen Wetterereignissen zukünftig besser begegnen zu können, um Menschenleben zu retten und Sachschäden zu reduzieren.