Flussauenlandschaft_Untere Mulde_Foto: Michael Vieweg

BioAu - Biozönotische Auenzustandsbewertung

Praxistest der biozönotischen Auenzustandsbewertung als Grundlage für die Bewertung von Renaturierungsmaßnahmen
- Kurztitel: BioAu Praxistest -

F+E Vorhaben, gefördert durch das Bundesamt für Naturschutz - BfN mit Mitteln des Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV)

Dr. Kathrin Januschke & Prof. Dr. Daniel Hering (Gesamtkoordination), Universität Duisburg-Essen, Fakultät für Biologie, Abteilung Aquatische Ökologie UDE_Logo
Dr. Mathias Scholz, Georg Rieland & Friedrich Darnstaedt (UFZ, Dep. Naturschutzforschung, AG Auenökologie) UUFZ-Logo
Dr. Barbara Stammel und  Veronika Ullmann (Aueninstitut Neuburg/Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt) AI Neuburg
Klaus Groh  Beratender Diplom-Biologe in der VHÖ/BBU Bad Dürkheim Logo Klaus Groh

Fachbetreuung am BfN: Dr. Thomas Ehlert

Projektlaufzeit: Juni 2023 bis April 2027

Projektbeschreibung

Angesichts der zunehmenden Anzahl von Renaturierungsmaßnahmen an Fließgewässern und in Auen rücken Erfolgskontrollen immer stärker in den Fokus von Maßnahmenträgern, -planern und Behörden. Damit besteht bundesweit ein großes Interesse an einer biozönotischen Bewertung von Gewässerufern und Auen, die Erfolge von Renaturierungsmaßnahmen messbar macht bzw. konkreten Handlungsbedarf aufzeigt.
Im Rahmens der vom Bundesamt für Naturschutz geförderten „Machbarkeitsstudie zur biozönotischen Auenzustandsbewertung“ (BfN-Skripten 484) und dem erfolgreich abgeschlossenen F+E-Vorhaben „BioAu - Biozönotische Auenzustandsbewertung“ wurde ein bundesweites, leitbildbasiertes, einfach anwendbares und standardisiertes Verfahren für die Erfolgskontrolle von Renaturierungsmaßnahmen für Ufer und Auen von Gewässern mit einer Einzugsgebietsgröße >100 km² entwickelt (BfN Schriften 655). Der Renaturierungserfolg kann anhand der Habitatausstattung und Kenngrößen der fünf Artengruppen Gefäßpflanzen, Land- und Wassermollusken, Laufkäfer, Amphibien und Vögel ermittelt werden.
Auf dieser Grundlage erfolgt in dem neuen Vorhaben nun ein Praxistest, in dem das Verfahren geprüft und für die Praxis optimiert wird.

Renaturierten Bereich der Lippe zwischen Olfen und Ahsen. Foto: K. Januschke
Temporär durchflossenes Nebengerinne im renaturierten Bereich der Lippe zwischen Olfen und Ahsen. Foto: K. Januschke
iesbank im renaturierten Bereich der Ruhr bei Arnsberg. Foto: K. Januschke
Kiesbank im renaturierten Bereich der Ruhr bei Arnsberg. Foto: K. Januschke
Auengewässer im renaturierten Bereich der Lippe zwischen Olfen und Ahsen. Foto: K. Januschke
Auengewässer im renaturierten Bereich der Lippe zwischen Olfen und Ahsen. Foto: K. Januschke
Röhricht-Fläche im renaturierten Bereich der Lippe zwischen Olfen und Ahsen. Foto: K. Januschke
Röhricht-Fläche im renaturierten Bereich der Lippe zwischen Olfen und Ahsen. Foto: K. Januschke
Ablauf und Arbeitsschritte einer standardisierten biozönotischen Erfolgskontrolle von Renaturierungsmaßnahmen an Ufern und in Auen
Ablauf und Arbeitsschritte einer standardisierten biozönotischen Erfolgskontrolle von Renaturierungsmaßnahmen an Ufern und in Auen (Januschke et al. 2023)

Inhalte und Zielsetzungen des Vorhabens

Das Vorhaben verfolgt folgende Ziele:
  • Validierung und Weiterentwicklung des Verfahrens zur biozönotischen Erfolgskontrolle anhand von bestehenden Monitoring-Daten,
  • Erhebung weiterer Daten an Flussufern und in Flussauen unterschiedlicher Naturräume und Bewertung mit dem Verfahren,
  • Entwicklung standardisierter Erfassungsmethoden für fünf Artengruppen, die eine praxistaugliche und zielführende Erfolgskontrolle von Maßnahmen sowie einen bundesweiten Vergleich von Renaturierungserfolgen in Auen ermöglichen,
  • Programmierung eines Online-Tools zur biozönotischen Auenzustandsbewertung und Bereitstellung für Nutzer*innen
Im Rahmen von zwei Workshops werden zukünftige Nutzer*innen des Verfahrens in den Optimierungsprozess mit eingebunden.

Im Ergebnis steht ein bundesweit anwendbares Verfahren, das alle Anwendungsschritte von Probestellenauswahl über Freiland- und Berechnungsmethoden bis hin zu Interpretationshilfen abdeckt. Dieses kann als Ergänzung zu bestehenden Bewertungsverfahren nach Wasserrahmenrichtlinie und Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie deutschlandweit als Standard für die Bewertung von Maßnahmen in Flussauen eingesetzt werden.