Persistente mobile organische Chemikalien in der aquatischen Umwelt: Quellen, Vorkommen und technische Möglichkeiten zu deren Entfernung in der Trinkwasseraufbereitung (PROTECT)
Wasser ist eine ganz wesentliche Ressource für unseren Planeten. Jedoch gefährdet die Einleitung von künstlich hergestellten, persistenten und mobilen organischen Chemikalien (PM-Stoffen) in die Umwelt die Qualität des Wassers und damit nicht nur die aquatische Umwelt selbst, sondern letztendlich auch die menschliche Gesundheit.
Persistente und mobile Stoffe sind in teilweise geschlossenen Wasserkreisläufen besonders schwierig zu entfernen und können folglich bis ins Trinkwasser gelangen. Bestehende analytische Methoden erfassen diese Stoffklasse allerdings nur unvollständig, weshalb lediglich sehr beschränkte Kenntnisse darüber vorliegen, welche PM-Stoffe wirklich aus Abwässern bis in Rohwässer der Trinkwasserversorgung oder sogar bis ins Trinkwasser vordringen. Während PM-Stoffe also einerseits ein Risiko für die Trinkwasserversorgung darstellen, sind andererseits die Kenntnisse über ihr Verhalten im gesamten Wasserkreislauf bisher sehr beschränkt.
Aufbauend auf den Erkenntnissen des Vorläuferprojekts
PROMOTE
wird ein Konsortium von sechs Partnern durch Anwendung neu entwickelter analytischer Methoden, die speziell auf mobile Stoffe zugeschnitten sind, das Ausmaß des Auftretens von PM-Stoffen im Wasserkreislauf und die Wirksamkeit natürlicher und technischer Barrieren (Kläranlagen inkl. 4. Reinigungsstufen, Untergrundpassage, Trinkwasseraufbereitung) zum Rückhalt von PM-Stoffen erfassen. Besonders kritisch sind PM-Stoffe, wenn sie auch toxisch sind (PMT-Stoffe). Deshalb werden auffällige PM-Stoffe auf ihre öko- und humantoxikologische Bedeutung hin untersucht und entsprechend priorisiert. Zugleich werden Technologien für den Rückhalt von PM-Stoffen verbessert und innovative Verfahren zur Entfernung von PM-Stoffen entwickelt, darunter oxidative und reduktive Verfahren, Adsorption und Membranverfahren. Die Betrachtung des gesamten Wasserkreislaufes unter Beachtung innovativer wassertechnologischer Verfahren wird es dem Konsortium ermöglichen, abschließend geeignete Minderungs-Maßnahmen aufzeigen, mit denen der Gefährdung der Wasserressourcen durch PM-Stoffe begegnet werden kann. Dabei wird besonderes Augenmerk auf PMT-Stoffe gelegt.

Das Vorhaben erreicht die dargestellten Ziele durch insgesamt sieben aufeinander aufbauende Arbeitspakete, die sich entlang eines gedachten, teilweise geschlossenen Wasserkreislaufs anordnen lassen (Abb. 1).
Kooperationspartner
Helmholtz Zentrum für Umweltforschung
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Department Analytik
Prof. Dr. Thorsten Reemtsma Dr. Matthias Muschket Dr. Urs Berger |
Hochschule Fresenius
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Institute For Analytical Research (IFAR)
Prof. Dr. Thomas Knepper Dr. Daniel Zahn |
Umweltbundesamt
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Fachgebiet II 3.1, Nationale und internationale Weiterentwicklung der Trinkwasserhygiene; Trinkwasserressourcen Dr. Aki Sebastian Ruhl Fachgebiet II 3.6, Toxikologie des Trink- und Badebeckenwassers Jochen Kuckelkorn |
SUEZ Water Technologies & Solutions
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Uli Dölchow |
Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH
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Bereich Betriebslabor Heiko Schulze (Bereichsleiter) Bereich Wasserwerke Grit Schnitzer (Fachbereichsleiterin) |
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Assoziierte PartnerHessenwasser GmbH & Co KG ![]() |
Bereich Zentrallabor |
Technische Universität Berlin
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Fachgebiet Wasserreinhaltung
Prof. emeritus Dr. Martin Jekel |
Weissenburg in Bayern
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SG 44 - Stadtentwässerung |
Mannheim
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Kläranlagen Mannheim
Andreas Hein |
Laufzeit des Projekts: 01.02.2019 - 31.01.2022
Dieses Projekt ist gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und ist Teil der Fördermaßnahme RiSKWa im Rahmenprogram der FONA .
Ansprechpartner:
Dr. Matthias Muschket Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ Department Analytik Permoserstraße 15 in 04318 Leipzig Telefon: +49 341 235 1413 |
Veranstaltungen
- 21 - 22 Januar 2020: Workshop über PMT-Stoffe. Für weitere Information folgen Sie dem Link