Gadsafe

Strategien zur Vermeidung von freiem Gadolinium in Trinkwasser

Komplexiertes Gadolinium wird routinemäßig in der medizinischen Diagnostik verabreicht, um die Qualität von MRT-Aufnahmen zu verbessern. Nach nunmehr 30 Jahren Einsatz dieser Kontrastmittel findet man mittlerweile zunehmende Konzentrationen an Gadolinium weltweit sowohl im Abwasser als auch im Trinkwasser. Allerdings ist bisher wenig bekannt über die Stabilität und den Abbau dieser Gadolinium-Komplexe.

BMBF Die genaue Identifikation der Gadolinium-Spezies im Trinkwasser ist dabei entscheidend, da die ursprünglich verabreichten Gadolinium-Komplexe kein unmittelbares Risiko darstellen, wohingegen freies Gd3+ toxisch ist. Insbesondere die oxidative Behandlung von Trinkwasser könnte die Freisetzung von Gd3+ begünstigen. Ziel des Projektes Gadsafe ist es daher, Strategien zu entwickeln, mit denen der Eintrag von Gd3+ ins Trinkwasser vermieden werden kann. In Kooperation mit der Benemérita Universidad Autónoma de Puebla in Mexiko werden zwei komplementäre Ansätze untersucht (Abb. 1):

  • Strategie I: Einsatz von Adsorbentien zur Entfernung von Gadolinium-Kontrastmitteln aus dem Urin untersuchter Patienten
  • Strategie II: Vermeidung der Freisetzung von Gd3+ aus den Kontrastmitteln während der Aufbereitung von Trinkwasser


Auf diesem Weg sollen neue Erkenntnisse über die Transformation von Gadolinium-Kontrastmitteln gewonnen werden. Die Ergebnisse können anschließend als Grundlage genutzt werden, um langfristig steigende Konzentrationen von Gd3+ im Trinkwasser zu vermeiden.

Projektplan Abb. 1: Die im Rahmen des Projektes untersuchten Strategien I und II zur Vermeidung der Freisetzung von Gd3+ ins Trinkwasser.


BUAP

Kooperationspartner:

Dieses Projekt wird durchgeführt in Kooperation mit

Dr. María P. Elizalde-González von der

Benemérita Universidad Autónoma de Puebla


Publikationen:

  • Elizalde-González, M.P., García-Díaz, E., González-Perea, M., Mattusch, J., (2017): Removal of gadolinium-based contrast agents: adsorption on activated carbon. Environ. Sci. Pollut. Res. 24 (9), 8164 - 8175