Überblick Fragestellung PFAS Risk Projekt

FluoroRisk

Risikobasierte Einschätzung wenig erforschter PFAS: Identifizierung, Exposition und Auswirkung

Problemstellung
Per- und polyfluorierte Verbindungen (PFAS) finden Anwendung in verschiedensten Industrien und stellen auf mehreren Ebenen ein wesentliches gesellschaftliches Problem dar, welches zunehmend in das Interesse der Öffentlichkeit rückt. PFAS sind aufgrund ihrer Langlebigkeit, Toxizität, schnellen Ausbreitung im Wasser sowie Akkumulation in Nahrungsmitteln eine stetig wachsende Gefahr für die Umwelt und den Menschen. Die PFAS-Belastung ist zudem mit hohen Folgekosten verbunden. PFAS ist hierbei ein Überbegriff für diverse Strukturklassen mit verschiedenen Eigenschaften, welche sich in ihrer hohen Persistenz gleichen. Entsprechende Regulationen stützen sich oft auf die Datenlage zu relativ wenigen, gut untersuchten PFAS. Eine expositionsbasierte Risikoabschätzung ist daher nur für einen Bruchteil der produzierten PFAS möglich. Diese Screening-Lücke kann mittels des Messens von PFAS-Summenparametern festgestellt werden. Der Anteil an unerklärtem, organisch gebundenem Fluor kann hierbei bis zu 90% betragen und ist auch im menschlichen Blut messbar. Der Schutz von Mensch und Umwelt vor PFAS durch aktuelle Maßnahmen ist somit vermutlich unvollständig, da unbekannte PFAS nicht betrachtet werden.

Zielstellung des Projektes
Das Promotionsprojekt hat zum Ziel, bisher unentdeckte oder nicht ausreichend untersuchte PFAS bezüglich ihrer Exposition und Wirkung zu bewerten.
Dafür werden zuerst belastete Proben von diversen Kontaminationsquellen auf neue PFAS-Verbindungen untersucht, mit dem Ziel neue und wenig erforschte PFAS zu identifizieren (AP1).
Durch die Verwendung geeigneter chromatographischer Techniken werden hierbei auch polare, kurzkettige PFAS miterfasst.
Nach den so identifizierten PFAS wird dann in Umweltproben gesucht, um deren Exposition einschätzen zu können. Dadurch können die PFAS nach ihrer detektierten Häufigkeit und Konzentration priorisiert werden (AP2).
Folgend wird die Transformation und Toxizität für eine kleine Auswahl der hoch priorisierten PFAS in höheren Organismen betrachtet, um deren Auswirkung auf den Menschen abschätzen zu können (AP3).
Abschließend wird eine Bilanz aus den Ergebnissen aus dem Umweltscreening und den Daten zur Transformation und Toxizität gezogen mit dem Ziel die untersuchten PFAS bezüglich ihres Risikos zu bewerten. Basieren auf den Daten kann eine Empfehlung für risikobasierte Regulation verfasst werden.


Dieses Projekt wird durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt über ein Promotionsstipendium finanziert.
 

Kontakt:

Ann-Cathrin Krause

ann-cathrin.krause@ufz.de

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