DAISY
Digitale, technologische und soziale Interventionen zur Förderung transformativer Veränderungen für Biodiversität und Gerechtigkeit.
Projektteam am UFZ: Elsa Maria Cardona Santos, Hannah Inga Korinth, Tobias Eckstein, Yves Zinngrebe
Förderung: Europäische Union, Horizon Europe Forschungs- und Innovationsprogramm, Fördervereinbarung Nr.: 101181857
Laufzeit: 2025 – 2028 (3 Jahre)
Hintergrund
Der eskalierende und alarmierende Rückgang der Biodiversität stellt eine erhebliche Bedrohung für die Biosphäre und das menschliche Leben durch den Zusammenbruch grundlegender Ökosystemdienstleistungen dar. Zudem verstärkt dieser auch bestehende soziale Ungleichheiten, die ihrerseits den Biodiversitätsverlust weiter verschärfen. Damit unser Planet für zukünftige Generationen lebenswert bleibt, ist ein transformativer Wandel erforderlich, der Biodiversitätsverlust und soziale Gerechtigkeit auf allen Ebenen adressiert. Veränderungen sind notwendig in der politischen Sphäre (Strukturen), der praktischen Sphäre (Praktiken) sowie der persönlichen Sphäre (Visionen)[1]. Eine solche Antwort auf den Biodiversitätsverlust erfordert gezielte Interventionen – einschließlich digitaler, technologischer und sozialer Innovationen – die in der Lage sind, transformativen Wandel ausgehend von unterschiedlichen wirtschaftlichen, soziokulturellen und politischen Ausgangspunkten anzustoßen.
Zielsetzung
DAISY wird das Verständnis dafür vertiefen, wie spezifische Kombinationen von Interventionen, einschließlich sozial-technologischer Innovationen, genutzt werden können, um Transformation für Biodiversität und Gerechtigkeit zu bewirken.
Dies erfordert ein erweitertes Verständnis der komplexen Zusammenhänge, wie Handlungsmacht, Machtverhältnisse, sozioökonomische und politische Prozesse sowie vielfältige soziale und verhaltensbezogene Merkmale die Fähigkeit von Individuen, Gruppen und Institutionen beeinflussen, in transformativer Weise auf die Biodiversitäts- und Gerechtigkeitskrise zu reagieren (also ihre „Response-Ability“).Forschungsfragen
- Welche sozioökonomischen, politischen und verhaltensbezogenen Prozesse und deren Wechselwirkungen prägen und ermöglichen unsere persönliche, politische und praktische Fähigkeit, auf die Biodiversitätskrise zu reagieren – und wie wirken sie sich auf transformativen Wandel aus?
- Welche Werkzeuge, Prozesse, Interventionen und Innovationen existieren, die geeignet sind, transformativen Wandel auszulösen – und was befähigt sie dazu, dem Biodiversitätsverlust und der sozialen Ungleichheit entgegenzuwirken?
- Ausgehend von bestehenden Werkzeugen und Innovationen: Welche Interventionen können zusammengeführt und in der Praxis angewendet werden, um in allen drei Sphären (persönlich, politisch, praktisch) Transformation zu ermöglichen – und so die Priorisierung von Biodiversität und Gerechtigkeit in Entscheidungs- und politischen Prozessen zu unterstützen?
DAISY wird:
- einen Überblick über zentrale soziale, politische und wirtschaftliche Prozesse, Projekte und Innovationen geben, die zur Transformation beitragen;
- bestehende und aufkommende sozial-technologische Innovationen und Trends identifizieren und analysieren;
- ein Diagnoseinstrument zur Bewertung transformativen Potenzials entwickeln;
- gemeinsam mit Stakeholdern transformative Interventionen (TIMs) identifizieren, zusammenführen und testen;
- Transformation und Schlüsselfaktoren in fünf intensiven Fallstudien mit hohem Innovationspotenzial in den Bereichen Agrar- und Ernährungssysteme, Bildung, Energie sowie urbane und regionale Entwicklung untersuchen – ergänzt durch weitere Studien und Zukunftsszenarien-Workshops;
- Netzwerke sowie Schnittstellen zwischen Wissenschaft und Politik im Bereich transformativer Forschung und Praxis zusammenbringen;
- konkrete Empfehlungen für die Politik erarbeiten, wie Transformation für Biodiversität und Gerechtigkeit auf persönlicher, praktischer und politischer Ebene umgesetzt werden kann.
Consortium
Coventry University, Vereinigtes Königreich
GreenFormation, Ungarn
ESSRG, Ungarn
Kaunas University of Technology, Litauen
Martin Luther Universität Halle-Wittenberg,
Deutschland
Transdisciplinary
Institute for Environmental and Social Studies, Griechenland
Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung,
Deutschland
Stichting Wageningen Research, Niederlande
Bei Fragen zum Projekt wenden Sie sich an: elsa.cardona@ufz.de oder hannah.korinth@ufz.de
[1] IPBES. (2024). Thematic Assessment Report on the Underlying Causes of Biodiversity Loss and the Determinants of Transformative Change and Options for Achieving the 2050 Vision for Biodiversity of the Intergovernmental Science-Policy Platform on Biodiversity and Ecosystem Services. O’Brien, K., Garibaldi, L., Agrawal, A., Bennett, E., Biggs, O., Calderón Contreras, R., Carr, E., Frantzeskaki, N., Gosnell, H., Gurung, J., Lambertucci, S., Leventon, J., Liao, C., Reyes García, V., Shannon, L., Villasante, S., Wickson, F., Zinngrebe, Y., and Perianin, L. (eds.). IPBES Secretariat. https://doi.org/10.5281/zenodo.11382215