IGAMon-Dog

Hundehalter*innen unterstützen die Suche und eindeutige Bestimmung von Vorkommen invasiver Pflanzen- und Tierarten


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Projektkoordination: Nora Haack
Projektleitung UFZ: Dr. Annegret Grimm-Seyfarth
Projektmanagement / Fachliche Projektbegleitung:
Dr. Reinhard Klenke, Alexander Harpke, Dr. Anne Berger
Bearbeitung: Wiebke Harms
Förderung durch: Bundesministerium für Bildung und Forschung
Projektlaufzeit: 01.04.2021 - 30.09.2024
Kooperationen: Unabhängiges Institut für Umweltfragen (UfU) Wildlife Detection Dogs e.V.


Projektbeschreibung

Invasive gebietsfremde Arten, (IGA), welche andere Arten oder deren Lebensräume bedrohen können, haben in der internationalen Naturschutzdiskussion in den letzten Jahren an zunehmender Bedeutung erfahren. Außerdem sind IGA eine wesentliche Ursache des Verlustes an Artenvielfalt. Eine Ausbreitung solcher Arten kann aber nicht nur zu Problemen für den Schutz und die Erhaltung der einheimischen Flora und Fauna, sondern auch zu Problemen für die Wirtschaft und die Gesundheit der Bevölkerung in den neuen Vorkommensgebieten führen.

Für ein erfolgreiches Monitoring von IGA werden weltweit Bürgerwissenschaften als notwendige Arbeitshilfe angesehen. Neben dem direkten Beitrag zur Erfassung und Kontrolle der Arten wird durch die Bürgerbeteiligung die Wahrnehmung der Problematik deutlich erhöht und damit auch ein wichtiger Beitrag zur Sensibilisierung und verbesserten Prävention weiterer Invasionen geleistet. Eine bisher in Deutschland selten genutzte Erfassungsmethode für das Auffinden von Arten ist der Einsatz von ausgebildeten Spürhunden. Hunde sind mit ihren ausgezeichneten Spürnasen und einem hervorragenden Lernvermögen ideale Partner bei der Suche und Unterscheidung von Pflanzen und Tieren, wenn sie in geeigneter Weise und nach klaren Regeln trainiert werden.

Die grundlegende Idee des Projektes besteht darin, Hundebesitzer*innen mit ihren Hunden in größerem Umfang als Bürgerwissenschaftler*innen mit in die Suche nach invasiven Arten einzubeziehen, um damit nicht nur die personelle Basis, sondern vor allem auch die Intensität der Suche, die Fundwahrscheinlichkeit und die Qualität der Diskriminierung zu verbessern. Gleichzeitig soll der Transfer von Erkenntnissen aus der praktischen Anwendung der Bürger*innen zur Verbesserung der Ausbildung von Ehrenamtlichen und deren Hunden führen und vor allem ehemaligen Arbeitshunderassen die Möglichkeit auf einen Job geben, die sonst als Familienhund eher unausgelastet sind. Diese Schulungen könnten damit zu einer verbesserten Erziehung/Ausbildung und Kommunikation zwischen den menschlichen und tierischen Helfern führen.

Ambrosiaspürhund
Ambrosiaspürhund von Hundetrainerin Katja Krauß.
Foto: Andreas Müller

Das langfristige wissenschaftliche Ziel ist ein in der Intensität, Diskrimination und Flächendeckung verbessertes Monitoring ausgewählter IGA durch die Einbeziehung von speziell in deren Erfassung geschulten Hunden und Halter*innen. Damit soll aber nicht nur die Informationsbasis verbessert, sondern auch eine Grundlage geschaffen werden für die Analyse der Ausbreitungsprozesse sowie die Planung von gezielten und effizienten Gegenmaßnahmen in Form eines adaptiven Managements.

Weitere Informationen

Das Projekt wird im Rahmen der zweiten Förderrichtlinie Citizen Science vom Bundesministerium für Bildung und Forschung als Verbundvorhaben von UfU e.V. und Helmholtzzentrum für Umweltforschung-UFZ gefördert.

Das UfU leitet das Konsortium als Verbundkoordinator und übernimmt entsprechende Aufgaben im Projektmanagement. Im Verbund ist das UfU v. a. für die öffentliche Begleitung des Forschungsprozesses, die Umsetzung von partizipativen Formaten zur Beteiligung der Bürgerwissenschaftler*innen am Vorhaben, die Umsetzung der Web-Plattform sowie die Umweltbildung verantwortlich.

Das UFZ ist als Verbundpartner v.a. für die wissenschaftliche Begleitung des Forschungsvorhabens und dessen Monitoring, sowie die standardisierte Protokollierung, das Mapping, die geostatistische Auswertung und Trendberechnung der durch Bürgerwissenschaftler*innen erfassten Daten zuständig.

Der Verein Wildlife Detection Dogs e. V. übernimmt die Vorbereitung der Ausbildungsinhalte und koordiniert die Anleitung der Hundehalter durch erfahrene Trainer sowie die Organisation und Durchführung der Trainingskurse inklusive einer Evaluierung der einzelnen Mensch-Hund-Teams.