FRAP − Fischwirtschaft und Biodiversitätsschutz

Nachhaltige Schutz- und Nutzungsstrategien am Beispiel von Fischotter, Kormoran und Robben


Bearbeitung

Department Ökonomie, Department Umwelt- und Planungsrecht:
Vivien Behrens; Dr. Jaroslav Mysiak;Dr. Felix Rauschmayer; Dr. Irene Ring; Kathleen Schwerdtner; Dr. Randi Thum; Dr. Heidi Wittmer; Dipl.-Ökon. Oliver Zwirner

Department Naturschutzforschung:
Dr. Klaus Henle, Dr. Reinhard Klenke, Dr. Bernd Gruber

Department Ökologische Systemanalyse:
Dr. Karin Frank, Prof. Dr. Christian Wissel, Dr. Peter Alberti


Status

EU-finanziertes Projekt im 5. Forschungsrahmenprogramm; 13 Partner in 9 Ländern

Homepage

Projektlaufzeit

02/2003 − 04/2006


Kurzbeschreibung

Das übergeordnete Ziel des interdisziplinären EU-Projektes FRAP besteht in der Entwicklung eines allgemein anwendbaren Verfahrens zur Konfliktlösung ("Framework for Biodiversity Reconciliation Action Plans" − FRAP) zwischen dem Biodiversitätsschutz und der Nutzung biologischer Ressourcen durch den Menschen. Dieses allgemeine Verfahren wird am Beispiel des Konfliktes zwischen dem Schutz großer Wirbeltiere und der Fischereiwirtschaft veranschaulicht. Die Forschungsarbeiten werden sich modellhaft auf Regionen beziehen, die sich entweder bezüglich der ökologischen Aspekte der Konflikte oder der bestehenden sozio-ökonomischen Konfliktlösungsstrategien unterscheiden. Die vergleichenden Untersuchungen werden in Dänemark und Italien für den Kormoran, Mitteleuropa und Portugal für den Fischotter sowie Finnland und Schweden für zwei Robbenarten durchgeführt.

Die Teilziele sind:
1. eine ökologische und sozio-ökonomische Bewertung der Konflikte zwischen dem Schutz großer Wirbeltiere und der Fischwirtschaft;
2. die Bewertung bestehender und Entwicklung neuer, erfolgversprechender Konfliktlösungsstrategien sowie die Entwicklung eines entsprechenden umweltpolitischen Instrumenten-Mixes;
3. die Entwicklung und Anwendung partizipativer Entscheidungsverfahren sowie Empfehlungen für die effektive Einbeziehung von Betroffenen;
4. die Vermittlung der Forschungsergebnisse an Betroffene und die Öffentlichkeit.

Das Projekt FRAP ist in 11 Arbeitspakete ("work package": WP) und drei Projektphasen untergliedert: WP 1 ist der Projektkoordination gewidmet. In der ersten Projektphase werden die ökologischen Grundlagen der Konflikte im Zusammenhang mit den Landschaftsfaktoren (WP 2), der Ernährung der Wirbeltiere und dem Verlust an kommerziellen Fischressourcen (WP 3) erarbeitet. Die sozioökonomischen Untersuchungen widmen sich den relevanten rechtlichen und institutionellen Rahmenbedingungen auf internationaler und nationaler Ebene (WP 4), regionalökonomischen und umweltpolitischen Fragen (WP 5) sowie den lokalen Konfliktlösungsstrategien und der Einbeziehung von Betroffenen (WP 6). Die zweite Projektphase widmet sich explizit den ökologischen und sozioökonomischen Konfliktlösungsstrategien sowie ihrer Integration. WP 7 bewertet bestehende ökologische Maßnahmen der Konfliktminderung im Hinblick auf ökologische Effektivität und Kosteneffektivität. WP 8 analysiert die Folgen unterschiedlicher Managementszenarien auf die Überlebensfähigkeit der Populationen der untersuchten Arten. WP 9 entwickelt eine konfliktmindernde Kombination von naturschutzpolitischen Instrumenten und macht Vorschläge für ihre Implementation. WP 10 entwickelt ein partizipatives Entscheidungsverfahren und Empfehlungen für eine effektive Einbeziehung von Betroffenen. Die Arbeitspakete WP 2 − 10 erarbeiten ein Modul als ihr jeweiliges Hauptergebnis im Hinblick auf das allgemeine Konfliktlösungsverfahren. Schließlich integriert WP 11 diese Module zu einem allgemein anwendbaren Konfliktlösungsverfahren im Biodiversitätsschutz und konzentriert sich darüber hinaus auf die allgemeine Verbreitung der Forschungsergebnisse.