Department Stadt- und Umweltsoziologie. Stadtlandschaft. Foto: André Künzelmann/UFZ

Department Stadt- und Umweltsoziologie


Stadt- und Umweltsoziologie befassen sich mit dem Verhältnis von Gesellschaften zu ihrer gebauten und natürlichen Umwelt. Dabei werden typischerweise die sozialen und kulturellen Dimensionen ökologischer Probleme kritisch in den Blick genommen.

Unsere aktuelle Forschung verbindet theoretische und empirische Ansätze an der Schnittstelle von Stadtentwicklung und ökologischen Prozessen. In der interdisziplinären Tradition der geographischen und soziologischen Humanökologie konzentrieren wir uns insbesondere auf:

  1. gesellschaftliche Anpassungs- und Transformationsprozesse, beispielsweise hinsichtlich Extremwetterereignissen oder im Energiesektor;
  2. nachhaltige Entwicklung auf urbaner, regionaler sowie vergleichend auch auf internationaler Ebene;
  3. Entscheidungsfindung unter Risiko, Unsicherheit und Nichtwissen;
  4. die Weiterentwicklung neuer sozialwissenschaftlicher Methoden wie Co-Design-Ansätze, Verarbeitung natürlicher Sprache (natural language processing) oder Serious Games.

Eine der zentralen Aufgaben soziologisch fundierter Forschung am UFZ ist es, ein besseres Verständnis der kulturellen und sozialen Grundlagen der Mensch-Umwelt-Beziehungen zu vermitteln, die für die Förderung einer nachhaltigen und (umwelt-)gerechten Gesellschaft zunehmend relevanter werden.

Methodisch decken wir das gesamte Spektrum empirischer Forschungsmethoden ab. Dazu gehören computergestützte Verfahren, qualitative Interviewmethoden, partizipative Ansätze sowie klassische Fragebogenerhebungen und statistische Analysen. Wir entwickeln unser Methodenrepertoire ständig weiter, gerade um Verbindungen mit naturwissenschaftlicher Forschung zu stärken. Dies wird zunehmend relevant, da die Wahrnehmung von Umweltthemen und „ökologischen Krisen“ in der Öffentlichkeit stark von milieubedingten Narrativen, gesellschaftlichen Konflikten, sozialen Medien oder kulturellen Konstruktionen verschiedenster Art geprägt ist. 

Unsere disziplinären Hintergründe umfassen Expertise in der Humangeographie, verschiedenen Strängen der Soziologie und Kulturwissenschaften, der Wissenschafts- und Technikforschung (STS) sowie der Stadtplanung. Wir arbeiten eng mit Natur- und Ingenieurwissenschaften, zahlreichen Forschungspartnern sowie mit politischen Entscheidungstragenden, zivilgesellschaftlichen Akteuren und Praktiker*innen zusammen. Viele Departmentmitglieder fungieren als Expert*innen im Austausch mit kommunalen Akteuren, Gremien und Behörden sowie als Berater*innen für politische Entscheidungstragende auf nationaler und internationaler Ebene. Aufgrund der interdisziplinären Arbeitsweise und unserer langjährigen Erfahrung in transdisziplinärer Forschung übernehmen wir häufig die Rolle von Vermittler*innen – wir ermöglichen es heterogenen Teams, eine gemeinsame Sprache zu finden. 

Neben starker Drittmitteleinwerbung und international ausgewiesener Publikationstätigkeit ist das Department u.a. auch das Zuhause der interdisziplinären Zeitschrift Nature + Culture