Deutschland wieder Otterland
Die bundesweite Vernetzung von Gewässerlandschaften für die FFH-Art Fischotter
(Lutra lutra)

Projektmanagement: Dr. Annegret Grimm-Seyfarth
Bearbeitung NSF: Veronika Koch, Dr. Juliana Menger, Dr. Claudia Tavares,
Luna Raatz
Bearbeitung UPOL: Stephanie Jütersonke, Dr. Julian Rode
Förderung durch: Bundesamt für Naturschutz, Bundesprogramm Biologische Vielfalt
Projektlaufzeit: 01.12.2023 - 30.11.2028
Kooperationen: Deutsche Umwelthilfe e.V., Hessische Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz e.V., Rewilding Oder Delta e.V., Biologische Station Haseniederung e.V., Biologische Station Ravensberg im Kreis Herford e.V., Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz, Naturschutzinstitut Region Dresden e.V.
Projektbeschreibung
Der Fischotter war einst ein verbreiteter Bewohner unserer Gewässer, jedoch hat die Zerschneidung und Zerstörung natürlicher Fließgewässer, die Bejagung und die Verschmutzung zu einem starken Bestandsrückgang geführt. In vielen Bundesländern Deutschlands galt er sogar als ausgestorben. Obwohl sich die Bestände regional langsam erholen, ist der Fischotter in Deutschland noch immer als "gefährdet" eingestuft. Deshalb haben sich die Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH), das Helmholtz Umweltforschungszentrum Leipzig (UFZ) und sechs weitere Naturschutzorganisationen für das Projekt „Deutschland wieder Otterland – Die bundesweite Vernetzung von Gewässerlandschaften für den Fischotter“ zusammengeschlossen. Das Projekt soll die Wiederausbreitung des Fischotters in Deutschland in südwestlicher Richtung begleiten und durch die Wiedervernetzung von Gewässerlandschaften die Fischotterpopulation unterstützen. In neun Modellregionen werden Maßnahmen ergriffen, um die Lebensräume von Tieren und Pflanzen zu verbessern und Gefahrenstellen, Probleme und Konflikte in diesen Regionen zu verringern. Daraus entwickeln wir Planungsinstrumente, um Wirkung und Kosten von Maßnahmen besser abzuschätzen, und untersuchen soziale und wirtschaftliche Einflüsse. Die Ergebnisse sollen den Fischotterschutz und die Biotopvernetzung in ganz Deutschland voranbringen. Das UFZ ist hierbei zuständig für die wissenschaftliche Begleitforschung sowie die Projektevaluation. Hierbei kommen unter anderem auch unsere Artenspürhunde zum Einsatz.Ökologische Projektbegleitung
Die ökologische Begleitforschung konzentriert sich auf die Themen Fischotterschutz, Biotopvernetzung und Konfliktmanagement unter Berücksichtigung der in den verschiedenen Modellregionen umgesetzten Maßnahmen. Dabei evaluieren wir gezielt die Wirksamkeit dieser Maßnahmen, um fundierte Aussagen über ihren Erfolg treffen, Optimierungspotenziale aufzeigen und Empfehlungen aussprechen zu können. Zudem werden bestehende wissenschaftliche, planerische und rechtliche Grundlagen durch moderne methodische Ansätze ergänzt, um zielgerichtete Planungsinstrumente, wie Karten und eine umfassende Datenbank, zu entwickeln. Dabei werden auch Rückschlüsse über das bisherige und potenzielle künftige Ausbreitungsverhalten des Fischotters aus genetischen Untersuchungen in drei ausgewählten Modellregionen berücksichtigt. Die Planungsinstrumente sollen zukünftig die konkrete Umsetzung von Maßnahmen unterstützen, den Fortschritt leichter evaluierbar machen und als Basis für Effizienzanalysen und Vergleichsstudien dienen.
Sozialwissenschaftliche Projektbegleitung
Die sozialwissenschaftliche Begleitforschung untersucht die sozialen Aspekte der Wiederausbreitung des Fischotters und der geplanten Maßnahmen zur Renaturierung von Gewässerlandschaften. Dafür erfragen wir im Rahmen von Surveys, Expert:inneninterviews und partizipativen Austauschformaten die Einstellungen der lokalen Akteur:innen zum Otterschutz, analysieren Konfliktfelder und deren Hintergründe und identifizieren Potenziale für menschliche Verhaltensänderungen im Sinne der Projektziele. Darauf aufbauend erarbeiten wir Instrumente und Interventionen, um Konflikten zu begegnen und den Schutz des Fischotters wie auch des Biotopverbunds zu unterstützen (bspw. über Otterberatung, Förderinstrumente, Managementpläne).
Projektevaluation
Die Evaluation der Projektfortschritte erfolgt in Zusammenarbeit der UFZ Departments NSF, UPOL und der Leadpartnerin Deutsche Umwelthilfe e.V. Im Sinne der formativen Projektevaluierung wird anhand messbarer Indikatoren über die Projektlaufzeit hinweg fortlaufend überprüft, ob die vorab festgelegten Teilziele innerhalb der verschiedenen Arbeitspakete erreicht werden.
Weitere Informationen
Gefördert wird das Vorhaben im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesumweltministeriums.
Projektwebsite: www.otterland.info