
REFRAME
Rahmungen des Ankommens: Transnationale Perspektiven auf Wahrnehmungen, Politikansätze und migrantische Praktiken von Geflüchteten 2015/16 und 2022/23 im Vergleich
Bearbeitung am UFZ
Partner
Projektkoordination
• Technische Universität Chemnitz
Kooperationspartner
• University College London (Vereinigtes Königreich)
Praxispartner
• Stadt Leipzig, Referat für Migration und Integration
• Internationale Frauen e.V., Leipzig
• Kontaktstelle Wohnen des Zusammen e.V., Leipzig
Förderung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), Arts and Humanities Research Council (AHRC, UK)
Laufzeit
06/2024 – 05/2027
Kurzbeschreibung
Die jüngere
Geschichte von Flucht und Vertreibung weltweit verdeutlicht, dass Vertreibung
kein singuläres, zeitlich begrenztes Ereignis ist, sondern Teil eines
fortdauernden Krisenmoments. Dabei sind das Ankommen und seine Governance sowie
die Sicherung von Teilhabe auf lokaler Ebene zentrale Herausforderungen für
urbane Resilienz von Städten und Stadtgesellschaften, u.a. für die Bereiche
Unterbringung und Wohnen, Integration im Quartier sowie Teilhabe im Alltag. Der
multiple Krisenkontext, welcher heute urbane Zukünfte generell vor
Herausforderungen stellt, erfordert auch einen neuen Blick auf Migration als
wichtigen Bestandteil urbaner Realität. Ausgehend von dieser Situation zielt
das Forschungsprojekt REFRAME darauf ab, durch eine systematische Analyse und
einen transnationalen Vergleich von Daten und Diskursen über Ankommen, der
Governance von Fluchtmigration auf lokaler Ebene in einem Mehrebenenkontext
sowie lokale Kämpfe des Zugangs von Zwangsmigrant*innen zu Wohnen und Teilhabe
das Paradigma von Fluchtmigration im politischen und diskursiven Bereich neu zu
rahmen. Für die UFZ-Perspektive spielt hierbei der (bislang unterthematisierte)
Blick auf Fluchtmigration und ihre Impacts für die Debatte um urbane
Resilienz auf der Stadt- und Quartiersebene (PP6.4 Resilient Cities) sowie zur Einordnung des Themas in den Kontext gesellschaftlicher
Nachhaltigkeitstransformationen (IP 6)
eine besondere Rolle.
REFRAME führt einen internationalen Vergleich mit drei Schwerpunkten durch:
- Wahrnehmungen von und Diskurse zur Ankunft Geflüchteter und ihre Auswirkungen auf Politikansätze im Bereich Wohnen und sozialer Zusammenhalt (bearbeitet durch TU Chemnitz)
- Governance des Ankommens mit dem Fokus Wohnen und Teilhabe auf lokaler Ebene, die ihr innewohnenden Konflikte und Möglichkeiten zur Stärkung lokaler Teilhabe Geflüchteter als Beitrag zu sozialer/gesellschaftlicher Resilienz (bearbeitet durch UFZ)
- Ko-Konstitution von Praktiken Geflüchteter und von Wohnungsmarktregimen (bearbeitet durch UCL)
REFRAME zielt darauf ab, vorhandene und neu erhobene Daten zu Wahrnehmungen,
Diskursen, Politikansätzen und Praktiken des Ankommens, Wohnens sowie der
Teilhabe von Geflüchteten in den Jahren 2015/16 bis 2022/23 in ausgewählten
Orten in vier nationalen Kontexten (Deutschland, Italien, Türkei, Großbritannien)
zu erheben und vergleichend zu analysieren. Der transnationale, vergleichende
Ansatz wird lokal spezifische Faktoren von universelleren Phänomenen
differenzieren und damit nuancierte Aussagen zu verschiedenen „Rahmungen des
Ankommens“ treffen.
Damit trägt REFRAME dazu bei, Herausforderungen und Barrieren bei der Ankunft
und Aufnahme von Geflüchteten im Prozessverlauf und in den relevanten
relationalen Dimensionen zu identifizieren. Zudem diskutiert REFRAME die gesellschaftlichen,
sozialen, räumlichen und kolonialen Implikationen von Ankommen, Integration und
Teilhabe auf lokale Stadtgesellschaften im Kontext der Fluchtmigration sowohl
in historischer, sozialer als auch emotionaler Hinsicht. Die
Forschungsergebnisse werden nicht nur den konzeptionellen Diskurs vorantreiben,
sondern auch politische Debatten zur lokalen Antwort auf Fluchtmigration
informieren.
Projektaktivitäten
Das Arbeitsprogramm ist in fünf Arbeitspakete (WPs) gegliedert und umfasst außerdem übergreifende Aufgaben. Das Team des UFZ trägt in Kooperation mit den Projektpartner*innen zu allen Arbeitspaketen bei und bearbeitet schwerpunktmäßig WP1 und WP3.
In WP1 wird der analytische Rahmen für das Projekt auf der Grundlage einer Literaturübersicht und Dokumentenanalyse verfeinert. In WP3 werden die Governance des Ankommens mit Schwerpunkt Wohnen und Teilhabe auf lokaler Ebene sowie die ihr innewohnenden Konflikte und Möglichkeiten zur Stärkung lokaler Teilhabe Geflüchteter als Beitrag zu sozialer/gesellschaftlicher Resilienz analysiert und bewertet. Die Forschungsarbeiten konzentrieren sich auf die Stadt Leipzig, ordnen diese aber in einen internationalen Vergleich ein und nehmen Impulse der anderen im Projekt bearbeiteten Fallstudien für die Diskussion zum Leipziger Fall mit auf.
Neuigkeiten zu den Projektaktivitäten werden in Zukunft hier zu finden sein.
Veröffentlichungen
An dieser Stelle werden zukünftig relevante Projektergebnisse veröffentlicht.