Resilienz in der kommunalen Praxis

RESI-vhw




Laufzeit

1. Dezember 2022 - 30. Juni 2024



Resilienz ist das neue Modewort am ohnehin schon schillernden Himmel der Stadtkonzepte. Dies legen zumindest einige jüngst erschienene politik- und planungsrelevante Publikationen nahe. Beispielhaft sei hier das im Rahmen der Nationalen Stadtentwicklungspolitik verabschiedete "Memorandum ‚Urbane Resilienz‘ – Wege zur robusten, adaptiven und zukunftsfähigen Stadt“ (2021) genannt.

„Resilienz“ wird in diesem Kontext meist als eine Möglichkeit gerahmt, besser mit Krisen und Katastrophen umgehen zu können, also eine Antwort zu geben, wie die urbane Gegenwart und Zukunft krisensicher bzw. krisenfester gestaltet werden kann und wie sich proaktiv auf zukünftige Störungen vorbereitet werden kann. Gleichzeitig ist die Entwicklung eines planungsleitenden Handlungsrepertoires in der planerischen Praxis auf städtischer Ebene bisher noch nicht erkennbar. Das Vorhaben „Resilienz in der kommunalen Praxis – Wie halten Sie es mit der Resilienz“ setzt an diesem Punkt an und zielt vor allem auf eine Bestandsaufnahme des gegenwärtigen Diskussions-, Wissens- und Planungsstand in der kommunalen Praxis. Es wird ein induktiv-qualitativer Ansatz verfolgt, der vor allem die Sichtweise und Deutungen der kommunalen Praxis in den Mittelpunkt stellt.

Folgende Fragen sind forschungsleitend

  • Wie wird urbane Resilienz in der einschlägigen Fachliteratur gefasst? Was sind relevante Zugänge und wo liegen die Widersprüchlichkeiten und Kritikpunkte?
  • Wie verhält sich der Resilienz-Ansatz zu anderen Leitbegriffen der Stadtentwicklung (z. B. Nachhaltigkeit, Smart City, Healthy City)?
  • Welche Diskussionen werden in den Planungswissenschaften und in der Planungspraxis dazu geführt?
  • Wie wird die Resilienz-Diskussion in der kommunalen Praxis aufgenommen? In welchen kommunalen Handlungsfeldern und mit welchen Ansätzen der Implementierung spielt das Resilienz-Konzept bereits eine Rolle?
  • Wo sind die Stellschrauben und Unterstützungsbedarfe, um dem Konzept in der kommunalen Planungspraxis künftig besser Rechnung tragen zu können?
Um diese Fragen beantworten zu können, wird eine Kombination aus qualitativen Expert:innen-Interviews, Dokumenten-Analyse und Literatur-Review umgesetzt. Anhand von Kriterien werden 6-8 Städte ausgewählt, in denen Fallanalysen durchgeführt werden. Ziel ist es, drei bis vier Städte zu identifizieren, die sich bereits eingehender mit dem Resilienz-Konzept befasst haben sowie drei bis vier Städte, die dabei noch am Anfang stehen. Aus dem Vergleich der Städte sollen Erkenntnisse zur Wahrnehmung, Diskussion und Implementierung des Resilienz-Konzepts in der kommunalen Praxis gewonnen werden.