16S rRNA Genprofile

Die 16S rRNA Gensequenzierung ist eine der meist genutzten Methoden, um die taxonomische Verteilung in bakteriellen Gemeinschaften wie dem Darmmikrobiom zu bestimmen. Das 16S rRNA Gen, welches einen Teil des Bakterien-Ribosoms kodiert, enthält hoch-konservierte und hoch-variable Regionen, letztere können zur taxonomischen Bestimmung genutzt werden.

16S rRna analysis
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Unter Verwendung von Primern, die an die hoch-konservierten Regionen in der Nähe der variablen Regionen des 16S rRNA-Gens binden, wird die benachbarte variable Region durch PCR in allen Bakterien einer Probe amplifiziert. Anschließend werden die Amplikons mittels Next Generation Sequencing sequenziert. Die Sequenzier-Rohdaten werden mithilfe der Bioinformatik verarbeitet, um die Amplikon-Sequenziervarianten (ASVs) zu bestimmen und die resultierenden Reads zuzuordnen. Diese ASVs werden mit Datenbanken verglichen, die 16S rRNA-Gensequenzen bekannter Bakterien enthalten, um die Taxonomie der einzelnen ASVs zu bestimmen. Die relative Verteilung der Taxone lässt sich anhand der Anzahl der Sequenzier-Reads bestimmen, die den einzelnen ASVs zugeordnet sind.
In unserer Gruppe haben wir einen Workflow zur Verarbeitung von Sequenzier-Rohdaten etabliert. Dafür verwenden wir den Dada2-Algorithmus auf dem Galaxy-Server am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung. Darüber hinaus verfügen wir über eine interne Pipeline auf der Grundlage von R-Skripten zur Datenanalyse der verarbeiteten 16S rRNA-Gen-Sequenzierungsdaten für biologische und statistische Analysen.