Waldresilienz


Laufzeit: 12/2024 - 11/2025
Team: Dr. Daniel Doktor


Ziele und Inhalte:

Der Dauerwald mit seinen stabilisierenden Grundelementen wie der dauerhaften Flächenbedeckung mit den aktuell möglichen und möglichst natürlichen Waldgesellschaften in unterschiedlichen Mischungen, der strukturellen Vielfalt und Komplexität aller Waldentwicklungsphasen auf intakten Waldböden sowie der permanenten und weitgehend natürlichen Regeneration, ist am ehesten in der Lage, in Verbindung mit einer angepassten naturgemäßen Form der Bewirtschaftung, die Resistenz und Resilienz der Wälder langfristig zu gewährleisten. Die dafür notwendige Funktionalität dieser Waldökosystemleistungen basiert auf den intakten Waldökosystemfunktionen (optimale Kühlung, stetige Stoffspeicherung, vitale Photosynthese und hohe Biodiversität).

Die stabilisierenden Grundelemente des Dauerwaldes sind zugleich auch die wesentlichen Inhalte dieser überlebensnotwendigen Waldökosystemfunktionen. Der Ansatz des Projektes ist es, die Resilienz des Waldes zu erfassen. Sie ist entscheidend für die Beurteilung seiner Widerstands- und Regenerationsfähigkeit. Die Entwicklung der Resilienz ist abhängig von einer Vielzahl unterschiedlicher, z.T. von Menschen beeinflussbarer Faktoren. Diese Faktoren, wie Art der Waldbewirtschaftung, Alt- und Totholzvorräte, Baumartenmischung, Strukturreichtum, Biodiversität und andere, sind nicht prioritärer Gegenstand unserer Untersuchung, sondern die Erfassung der Wirkungen der von den Waldbesitzenden ergriffenen Maßnahmen bezüglich der Waldresilienz.

Über die satellitengestützten Messungen von Kühlung (Waldinnen- und Waldaußenklimafunktion), Photosynthese (Sauerstoffproduktion, Filterfunktion, Vitalität und Systemstabilität), Biodiversität (Strukturvielfalt, Artenvielfalt, Vitalität- und Systemstabilität) und Stoffspeicherung (Biomassenakkumulation als CO2-Senkenfunktion) lassen sich flächenbezogene Rückschlüsse auf die Wirkungen der Waldbewirtschaftung hinsichtlich der Resilienz und der Resilienzentwicklung ziehen. Durch den Vergleich betrieblicher Waldresilienzindizes mit den jeweiligen Durchschnittswerten in naturräumlich vergleichbaren und vegetationswirksamen Bewertungsräumen lässt sich eine jährliche Bewertung der betrieblichen Resilienzentwicklung ableiten und ggf. honorieren. Als bundesweit und sogar europaweit einheitlich erhobene Bewertungsräume bieten sich die vegetationswirksamen Wuchsräume der Potenziellen Natürlichen Vegetation (PNV) an.