Urbane Wälder: Ökologische Stadterneuerung durch Anlage urbaner Waldflächen auf innerstädtischen Flächen im Nutzungswandel – ein Beitrag zur Stadtentwicklung in Leipzig


Bearbeitung

Department Stadt- und Umweltsoziologie

Dipl.-Geogr. Thomas Arndt


Status

Finanziert durch das Bundesamt für Naturschutz

Projektlaufzeit

10/2009 - 12/2018


Kurzbeschreibung:

Mit der Durchführung des Erprobungs- und Entwicklungsvorhabens will die Stadt Leipzig die Schaffung urbaner Wälder im Rahmen des Stadtumbaus erproben. Die Waldentwicklung soll sich dabei auf den innerstädtischen Bereich, und hierbei vorzugsweise auf die Stadtumbaugebiete konzentrieren und insbesondere folgende positive Effekte erzielen:

  • zur Verbesserung der stadtklimatischen und lufthygienischen Situation beitragen,
  • die bewaldete Fläche und angrenzende Flächen in Wert setzen,
  • Erholungsangebote im Wohnumfeldbereich ergänzen,
  • Grünflächendefizite in stark verdichteten Quartieren ausgleichen,
  • zur Erhöhung der Biodiversität in der Stadt beitragen und
  • eine neue Freiflächenkategorie im Stadtumbau und in der Planung kreieren.

Dazu wurden insgesamt 10 Flächen mit ca. 30 ha Brachfläche ausgewählt, die im Zuge des Hauptvorhabens bewaldet werden sollen. Ob der urbane Wald tatsächlich die o.g. positiven Effekte insbesondere auf den Naturhaushalt sowie die Stadtgestalt und das Erholungsangebot erzielt, ist Gegenstand einer interdisziplinären Begleitforschung. Um übertragbare Empfehlungen zur Entwicklung urbaner Wälder geben zu können, sollen ihre Wirkungen anhand der Erprobungsflächen in ihren verschiedenen Entwicklungsstadien wissenschaftlich so untersucht und aufbereitet werden, dass eine Handreichung a) zur Auswahl geeigneter Flächen auf Landschaftsplan- und Flächennutzungsplanebene sowie b) zur konkreten und situationsspezifischen Planung entsteht.

In dem vom UFZ bearbeiteten sozialwissenschaftlichen Teil der Begleitforschung wurde eine Haushaltsbefragung in den für die Bewaldung ausgewählten Quartieren durchgeführt. Dabei ging es um die Akzeptanz und mögliche Formen der Nutzung von urbanen Wäldern durch unterschiedliche soziale Gruppen. Im Weiteren wurden wahrgenommene Effekte für die Wohnquartiere sowohl in Bezug auf die Steigerung der Attraktivität durch Schaffung neuer Erholungsflächen als auch durch die Verbesserung des Wohnumfeldes analysiert. Im Rahmen der Untersuchung wurden in allen Stadien auf Fotomethoden zurückgegriffen: zur Dokumentation der Veränderung des Stadtraumes und des Stadtbildes, beim qualitativen Pre-Test und in der Haushaltsbefragung selbst durch Verwendung von Fotomontagen. Das UFZ wirkte außerdem an der geplanten Bürgerbeteiligung mit.

Download Forschungsbericht: