Nachhaltiger Ausbau erneuerbarer Energien mit multiplen Umweltwirkungen
Politikstrategien zur Bewältigung ökologischer Zielkonflikte bei der Energiewende (MultiplEE)
Nachwuchsforschungsgruppe
Bearbeitung
Department Ökonomie
Dr. Paul Lehmann (Leitung)
Prof. Dr. Erik Gawel
Charlotte Geiger
Jan-Niklas Meier
Antje Nieber
Philip Tafarte
Department Naturschutzforschung
Dr. Reinhard Klenke
Elisabeth Wolfram
Partner
Universität Leipzig, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Institut für Infrastruktur und Ressourcenmanagement (Fördermittelempfänger)
Laufzeit
09/2017 – 08/2022
Status
Gefördert als inter- und transdisziplinär arbeitende Nachwuchsgruppen im Rahmen der Sozial-ökologischen Forschung (SÖF) des Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Kurzbeschreibung
Mit dem staatlich geförderten Ausbau erneuerbarer Energien (EE) sollen die negativen Umweltwirkungen der konventionellen Stromerzeugung, vor allem der Klimawandel, reduziert werden. Die EE-Nutzung beeinträchtigt jedoch auch die Umwelt, etwa durch die Zerstörung natürlicher Habitate, Lärmemissionen und Veränderungen des Landschaftsbildes. Vor diesem Hintergrund widmet sich das Vorhaben der zentralen Frage, wie der politische Steuerungsrahmen in Deutschland und Europa so ausgestaltet werden kann, dass der Umbau des Stromsystems auch unter Berücksichtigung multipler Umweltwirkungen der EE-Nutzung nachhaltig erfolgt.
ProjektmitarbeiterInnen aus verschiedenen Disziplinen erarbeiten gemeinsam mit Praxispartnern drei Beiträge:
(1) Zunächst wird ein umfassendes, Umwelteffekte einschließendes Set von Nachhaltigkeitskriterien für den Ausbau erneuerbarer Energien (NaKritEE) entwickelt.
(2) Anhand des NaKritEE-Rahmens werden anschließend Szenarien für konkrete Anpassungen der politischen Steuerungsinstrumente identifiziert, die Zielkonflikte minimieren a) zwischen verschiedenen Umweltwirkungen der EE-Nutzung sowie b) zwischen Umweltschutz und den weiteren energiepolitischen Zielen Wirtschaftlichkeit, Versorgungssicherheit und Sozialverträglichkeit. Zu den möglichen Politikszenarien zählen u. a. die Ökologisierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) und die Ertüchtigung der räumlichen Steuerung. Die konzeptionellen und empirischen Analysen verwenden Ansätze aus der Ökologie, der Energiesystemanalyse, der Ökonomie und der Politikwissenschaft. Dabei werden insbesondere auch ökologisch-naturwissenschaftliche und sozio-technische Modellierungsansätze zusammengeführt.
(3) Abschließend werden die Forschungsergebnisse in konkrete Empfehlungen für die Weiterentwicklung der Governance-Architektur zur Steuerung der EE-Nutzung auf regionaler (z. B. Regionalpläne), nationaler (z. B. Novellierung des EEGs) sowie europäischer Ebene (z. B. Umsetzung der EE-Richtlinie) übersetzt.