Handreichung - Erstellen barrierearmer Webseiten


Der Zugang zu Informationen, die digital verfasst sind, ist für alle Menschen gleich wichtig. Aus diesem Grund müssen Webseiten so gestaltet sein, dass alle unabhängig von ihren Fähigkeiten die Möglichkeit haben, auf die dort dargestellten Informationen zu zugreifen.

Für Personen mit Sehbeeinträchtigung stellen Internetseiten trotz verfügbarer unterstützender Technologien oft eine Schwierigkeit dar. Grund dafür ist häufig, dass die Webseiten nicht klar gegliedert oder mit aussagekräftigen Überschriften versehen sind, wodurch die Navigation auf der Seite erheblich erschwert wird und unterstützende Technologien den Inhalt nicht korrekt wiedergeben können.


Handreichung zum Erstellen barrierearmer Webseiten


Barrierearme Webseiten berücksichtigen technische und inhaltliche Anforderungen. Eine technische Anforderung ist beispielsweise ein ausreichender Kontrast zwischen Schrift und Hintergrund. Eine inhaltliche Anforderung ist die Verwendung gut verständlicher Sprache und aussagekräftiger Überschriften.

Als UFZ-Webredakteur*in können und sollen Sie sich nur auf die inhaltliche Neugestaltung bzw. Überarbeitung von Webseiten konzentrieren. Das Thema „Leichte Sprache“ fällt damit nicht in den Aufgabenbereich einzelner Webredakteur*innen, sondern wird auf der UFZ Startseite allgemein adressiert werden.

Die wichtigsten inhaltlichen Anforderungen finden Sie im Folgenden aufgelistet. Damit das UFZ einen möglichst hohen Grad an Barrierefreiheit erreicht, ist die kontinuierliche Anstrengung aller Webredakteur*innen notwendig.

Sieben Schritte zur barrierearmen Webseite

  1. Aussagekräftigen Dokumenttitel vergeben
    Ein aussagekräftiger Dokumenttitel hilft den Inhalt der Webseite schnell zu erfassen bzw. wiederzufinden und wird überdies in Suchmaschinen hoch bewertet. Wenn möglich, sollten im Titel ein bis mehrere wichtige Schlagwörter erscheinen. Beispiel: Forschungsprojekt LISA – Allergien bei Kindern

  2. Webseite durchgängig gliedern
    Eine durchgängige Gliederung mit Überschriften hilft, sich auf der Seite zurechtzufinden und die Inhalte zu erfassen. Es ist wichtig, die Gliederungsebenen von Überschriften zu beachten: Nach einer H2-Überschrift kommt eine H3, dann eine H4 und keine H6 Überschrift. Zwischen-Überschriften und Absätze unterstützen den Lesefluss sowie die Übersichtlichkeit und sie helfen, dass unterstützende Programme die Struktur der Seite gut interpretieren können.

  3. Aussagekräftige Überschriften nutzen
    Überschriften helfen Leser*innen, aber auch Suchmaschinen, relevante Inhalte zu indizieren. Insofern sollten die Überschriften aussagekräftig sein. Eine Überschrift „Einleitung“ hat keinen Wert für eine Suchmaschine, aber auch nicht für Lesende.
    Besser ist in dem Falle eine Überschrift, wie „Einleitung – Populationsstudien von Tagfaltern auf Trockenwiesen“.
    Im Beispiel erscheinen gleich drei Keywords: Populationsstudien, Tagfalter, Trockenwiesen

  4. Grafiken für das Web optimieren und mit Attributen versehen
    Damit Bilder auch von Personen mit Sehbeeinträchtigung wahrgenommen werden können, müssen sie mit einem passenden Alternativtext versehen werden. Außerdem ist dieser Text, der von Suchmaschinen indiziert wird, bei langsam ladenden Webseiten schon vor dem Erscheinen des Bildes zu sehen.
    Beispiel: Grafik 1: Gelb-blühendes Rapsfeld, im Hintergrund Windkrafträder. Hinweis: Der Text muss als „Alternativtext“ getaggt werden und ersetzt beispielsweise nicht die Bildunterschrift.

    Da die meist genutzten Monitore Grafiken nur in einer Auflösung von 72 dpi bzw. 96 dpi anzeigen, kann auf höhere Bildauflösungen verzichtet werden. Das spart Speicherplatz und verhindert lange Ladezeiten. Darüber hinaus stellt unser UFZ-Redaktionssystem Bilder nur bis zu einer bestimmten Breite dar: In der mittleren Inhaltsspalte ist eine Breite 600 bis 700 Pixel ausreichend, bei ausgeblendeter Newsspalte sind Breiten von 800 bis 900 Pixeln möglich.

  5. Reihenfolge der Elemente beachten
    Die Elemente auf einer Webseite müssen in einer logischen und sinnvollen Reihenfolge zueinanderstehen, damit die Inhalte von unterstützenden Technologien der Leserichtung entsprechend interpretiert werden können.
    Beispiel: Erst der Text, dann das Bild.

  6. Videos mit Untertiteln bzw. Beschreibung anbieten
    Sind Videos mit Untertiteln oder einer Beschreibung versehen, können Personen mit Sehbeeinträchtigung oder Gehörschaden die Inhalte des Videos verfolgen. Auch in Situationen, in denen kein Ton läuft, kann das Video durch die Untertitel erfasst werden. Alle, auch externe Videos, die auf UFZ-Seiten eingebettet sind, sollten also über Untertitel verfügen.
    Sind Untertitel nicht möglich, dann sollte das Video nur als Link eingefügt werden.

  7. Audiodateien mit Transkript ablegen
    Ein Transkript ist eine Mitschrift der Audiodatei. Durch ein Transkript sind Menschen mit Gehörschädigung in der Lage Audiodateien zu folgen.