Lange Nacht der Wissenschaften Halle 2022

Lange Nacht der Wissenschaften in Halle 2022


Nach zwei Jahren Pause - bedingt durch die Corona-Pandemie - findet in diesem Jahr wieder eine Lange Nacht der Wissenschaften in Halle statt. Das UFZ ist am 1. Juli 2022 am Standort Halle von 18:00 - 23:00 Uhr mit dabei und hat in diesem Jahr wieder ein spannendes und abwechslungsreiches Programm für Groß und Klein auf die Beine gestellt.

Den UFZ-Standort finden Sie in der Theodor-Lieser-Straße 4 in Halle.


UFZ-Standort in Halle

In der Leopoldina findet ab 21:00 Uhr eine Unterhausdebatte statt. Das Publikum diskutiert mit Expertinnen und Experten die Frage "Kann die Klimawende (noch) gelingen?". Zwei Wissenschaftlerinnen vom UFZ nehmen an der Debatte teil: Prof. Dr. Sabine Attinger vom Department Hydrosystemmodellierung) und Prof. Dr. Daniela Thrän vom Department Bioenergie. 

Das Programm der Leopoldina


Präsentationen und Mitmachaktionen am UFZ-Standort Halle


Eine Eiche aus dem Glas hilft uns zu verstehen wie Bäume mit dem Klimawandel umgehen

PD Dr. Mika Tarkka, Dr. Mari-Lara Bouffaud, Dr. Sylvie Herrmann, Sylvie (Department Bodenökologie, UFZ)

  • ab 18 Uhr
  • Foyer

Die Plattform TrophinOak-PhytOakmeter besteht seit 2010 und wurde zunächst im Labor für Analysen von Interaktionen zwischen einer Modellpflanze, dem Stieleichenklon DF159, und schädlichen oder symbiotischen Partnern eingesetzt. In einem zweiten Schritt wurde der Stieleichenklon als Phytometer unter verschiedenen Umweltbedingungen im Freiland eingesetzt, um die Anpassung der Eiche an den Klimawandel zu erfassen.


Mikroorganismen - Die unsichtbare Vielfalt im Boden

Dr. Thomas Reitz (Department Bodenökologie, UFZ)

  • Foyer
Böden beinhalten eine riesige Anzahl und Vielfalt von Mikroorganismen (Bakterien und Pilze), die wichtige Funktion übernehmen, z.B. die Zersetzung von komplexem organischem Material und die Freisetzung von Nährstoffen. Bakterien sind einzellige Lebewesen in der Größenordnung von wenigen Mikrometern. Pilze bestehen dagegen aus winzigen Zellen, die sich zu schmalen, langen Strängen (Hyphen) von nur wenigen Mikrometern Durchmesser ausbilden und den Boden als Geflecht (Myzel) durchdringen. Was beiden Organismen an Größe fehlt, gleichen sie jedoch durch ihre Anzahl aus. So passen in einer Fingerspitze Boden bereits mehrere Millionen dieser Organismen.

Wir ermöglichen mittels Mikroskopie und der Anzucht auf speziellen Kulturmedien einen Einblick in diese unsichtbare Vielfalt.


Im Sinne der Bienen!?

Jonna Heuschele, Dr. Christophe Dominik, Anna Honchar (Department Biozönoseforschung, UFZ)

  • Platz vor dem UFZ-Gebäude

Die meisten von uns kennen die Bedeutung von Bienen für die Bestäubung von Pflanzen. Aber kennen Sie die Vielfalt und Leistungen der Bienen wirklich? Wussten Sie beispielsweise, dass es neben der Honigbiene über 500 weitere Bienenarten in Deutschland gibt, die zum Teil wichtige Bestäuber sind? Über ein Quiz zu Bienengeräuschen und einer Honigverkostung sprechen wir Ihre persönlichen Sinne an und wir informieren Sie jedoch auch im „Sinne der Bienen“: Wie müssen landwirtschaftliche Flächen aussehen, damit bestäubungsstarke Bienenschwärme und Bienenarten dort genug Schutz und Nahrung finden?

Insektenfallen und „Metabarcoding“

Dr. Mark Frenzel (Department Biozönoseforschung, UFZ)

  • Platz vor dem UFZ-Gebäude

Was können wir mit modernen Methoden über Insektengemeinschaften erfahren? Und warum müssen wir immer mehr wissen? Hier erfahren Sie, wie hunderte von Insektenarten auf einmal bestimmt werden können und was uns das über den Zustand von Insektengemeinschaften sagt.

Fledermäuse in der Stadt und ihr Schutz

Alexander Vollmer, Steffen Hahn (Arbeitskreis Fledermäuse Sachsen-Anhalt e.V.)

  • Platz vor dem UFZ-Gebäude

Der Arbeitskreis Fledermäuse Sachsen Anhalt e.V. stellt heimische Fledermausarten und deren Schutz vor. Besucher können das Vermessen und Beringen gefangener Fledermäusen beobachten. Die Fledermäuse werden anschließend wieder freigelassen.


Malen mit Bodenfarben

Lena Roos (Department Bodensystemforschung)

  • Platz vor dem UFZ-Gebäude
Mit fein gemahlenen Eisen- und Manganmineralen, wie sie durch

Verwitterung und Oxidation auch im Boden entstehen, können Sie Bilder in den schönsten Erdtönen malen.


Den Boden mit allen Sinnen erforschen
Luise Ohmann, Dr. Susanne Doehler, Dr. Susann Heinrich (Department Bodensystemforschung)

  • Platz vor dem Gebäude
  • Experimente (Dauer ca. 20 Minuten) um 18:30, 19:30, 20:30, 21:30

Boden ist nicht gleich Boden! Er unterscheidet sich auch regional in vielen Eigenschaften voneinander. Entdecke mit einer Reihe von einfachen Experimenten den Boden und seine wichtigen Funktionen für Mensch und Umwelt.


Der Boden unter der Lupe – Neues entdecken!
Katharina Klauer, Sächsische Landesstiftung für Natur und Umwelt (LANU)

  • Platz vor dem Gebäude
  • Der Kinder Umwelt Bus KUBus / Experimente, Mitmachaktionen, für Kinder geeignet

Wir untersuchen den Boden mit Bodensieb, Binokular und entsprechendem Bestimmungsmaterial und versuchen, die kleinen Lebewesen aufzustöbern, die ihn bevölkern. Was sind das für Wesen, wovon ernähren sie sich, welchen Gefahren sind sie ausgesetzt? Exponate und Spiele zum Thema lassen uns staunen und Neues erfahren.


Vorträge und Führungen


19:00 Uhr
Boden ist viel mehr Vielfalt als Sie denken können
Prof. Dr. Francois Buscot , UFZ
Vortrag: ca. 20 Min plus Diskussion, Vortragssaal

In seinem Vortrag erklärt der Bodenökologe Francois Buscot die Entstehung von Böden und welche Mechanismen bei der Bodenbildung im Spiel sind. Der Vortrag gibt Antworten auf die Frage, warum Böden so vielfältig und heterogen sind und warum dies mit einer gewaltigen Vielfalt von Bodenorganismen einhergeht. Diese Bodenvielfalt ist wiederum essentiell für eine gute Funktion von Böden. Außerdem geht Francois Buscot auf die Bedrohung unserer Böden ein und erläutert, was wir tun können, um sie zu schützen.

20:00 Uhr
Mit der Expedition Erdreich die Welt unter unseren Füßen erforschen
Dr. Susanne Döhler, Dr. Susann Heinrich, UFZ
Vortrag: 15 Min plus Diskussion, Vortragssaal

Gesunde Böden sind vielfältig, wertvoll und vor allem: extrem wichtig. Sie sind Lebensraum für Pflanzen und Tiere, sichern unsere Nahrungsmittelproduktion, filtern Schadstoffe aus unserem Trinkwasser und spielen eine große Rolle für den Erhalt der Artenvielfalt und für das Klima. Es ist von großer Bedeutung den Boden mit all seinen Prozessen zu verstehen und zu schützen. Bei der Expedition Erdreich haben Bürgerinnen und Bürger den Boden in ganz Deutschland untersucht und die gewonnenen Daten der Forschung zur Verfügung gestellt.


21:00 Uhr
Das Ahrhochwasser 2021 – Werden solche Extreme in Zukunft normal?
Prof. Dr. Ralf, UFZ
Vortrag: 20 Min plus Diskussion, Vortragssaal

Die schrecklichen Bilder des Hochwasserereignisses im Sommer 2021 sind uns alle noch im Kopf. Der Hydrologe Ralf Merz erklärt, wie es im zu den extremen Abflussmengen kann, wie solche Ereignisse mit dem Klimawandel in Zusammenhang stehen und ob solche Hochwasser in Zukunft in Deutschland häufiger zu erwarten sind. Es wird gezeigt, was in Deutschland zum Schutz vor Überflutungen unternommen wird und wie sich jeder selbst besser auf extreme Hochwasserereignisse vorbereiten kann.


22:00 Uhr
Segen und Fluch des Anthropozäns - Von der Keule bis zur Klimakrise
Dr. Mark Frenzel, UFZ
Vortrag: 20 Min plus Diskussion

Eine evolutionär-anthropologische Erklärung für das Versagen der Menschheit bei existenziellen Problemen.

download Vortrag Anthropozaen


20:00 Uhr und 21:00 Uhr
Computertomographie - Das Verborgene im Boden sichtbar machen
Dr. Sebastian Blaser, Eva Lippold, UFZ
Führungen: Dauer ca. 30 Minuten, Treffpunkt Foyer, Labor K63

Böden sind eine lebensnotwendige Ressource. Mit bloßem Auge bleibt uns allerdings Vieles verborgen. Die Röntgen-Computertomographie ist eine bekannte bildgebende Methode aus der Medizin und ermöglicht es uns einen faszinierenden Blick in den Boden zu werfen. So können wir mit Hilfe der Röntgenstrahlen etwa die Bodenstruktur sichtbar machen oder das Wurzelwachstum im Boden beobachten.