Pressemitteilung vom 12. Mai 2016

Internationale Citizen Science-Gemeinschaft trifft sich in Berlin

Erste internationale ECSA- und GEWISS-Konferenz vom 19. bis 21. Mai 2016

Die erste internationale Konferenz des Europäischen Vereins für Bürgerwissenschaften (ECSA) findet vom 19. bis 21. Mai 2016 in Berlin statt. Ziel der Konferenz ist es, das innovative Potenzial von Citizen Science (Bürgerwissenschaften) für Open Science, Politik und Gesellschaft zu diskutieren. Mehr als 320 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 29 Ländern erleben mehr als 100 Vorträge und offene Veranstaltungen wie einen interaktiven Marktplatz, ein sogenanntes ThinkCamp und ein Citizen Science-Fest. Die Teilnehmenden können sich über die jüngsten Entwicklungen und das Potenzial von Citizen Science für Wissenschaft und Gesellschaft informieren. Gastgeber der Konferenz ist das GEWISS-Projekt "Bürger schaffen Wissen, Wissen schafft Bürger" des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ), des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) Halle-Jena-Leipzig und des Museums für Naturkunde Berlin.

 Foto: Francesco Tomasinelli

Foto: Francesco Tomasinelli
 Foto: Museo di Storia naturale della Maremma

Foto: Museo di Storia naturale della Maremma

Die dreitägige Konferenz widmet sich der Frage, wie sowohl neue als auch traditionelle Formen der Zusammenarbeit wissenschaftliche Erkenntnisse verändern, die Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Politik fördern und einen gesellschaftlichen Mehrwert schaffen können. Thematische Schwerpunkte sind:

  • die Rolle von Citizen Science in der EU-Umweltpolitik;
  • die Anwendung von innovativen Technologien in Citizen Science;
  • das Potenzial für großflächiges Umwelt- und Biodiversitäts-Monitoring;
  • die Faszination von Gaming oder die Macht des Storytelling in der Kommunikation von Citizen Science.

"Citizen Science wird immer mehr zu einem akzeptierten und anerkannten Forschungsansatz - in der Wissenschaft ebenso wie in Gesellschaft und Politik", sagt Prof. Johannes Vogel, Vorsitzender von ECSA und Direktor des Museums für Naturkunde Berlin, Sitz des ECSA Sekretariats. "Citizen Science ist zu einer globalen Bewegung geworden, sichtbar in den unterschiedlichen Netzwerken und der Gründung der drei Citizen Science-Vereine weltweit. Wir sind glücklich und stolz auf die bisher erzielten Erfolge und begrüßen die internationale Citizen Science-Gemeinschaft herzlich in Deutschlands Hauptstadt."

"Diese Konferenz feiert den Mehrwert von Citizen Science als wissenschaftlichen Ansatz und die großen Erfolge der letzten zwei Jahre seit Gründung des Europäischen Vereins für Bürgerwissenschaften - ECSA", sagt Prof. Aletta Bonn, Vorsitzende des Konferenzkomitees und Leiterin des Departments Ökosystemleistungen an UFZ und iDiv. "Von besonderer Bedeutung ist die Rolle von Citizen Science im Kontext von Konzepten wie Open Science oder 'Responsible Research and Innovation' - der Entwicklung zu verantwortlicher Forschung und Innovation."

Auch interessierte Berlinerinnen und Berliner sind eingeladen, an der Veranstaltung teilzunehmen. Etwa an der Citizen Science-Disco am Freitagabend und dem ThinkCamp sowie dem Citizen Science-Fest am Sonnabend (http://www.ecsa2016.eu/special-events.html). Das ThinkCamp ist ein einmaliges "Event-im-Event", bei dem Berliner Bürgerwissenschaftler, Maker und andere Kreative gemeinsam mit Konferenzteilnehmenden an mehreren Herausforderungen in Form von Citizen Science-Challenges arbeiten können. Ziel ist es, über ein offenes und kreatives Umfeld unterschiedliche Interessensgruppen miteinander ins Gespräch zu bringen und einen kreativen Raum für Ideen zu Citizen Science-Projekten oder Technologie-Plattformen zu schaffen. Die Besucher des Citizen Science-Fests am Sonnabend können während einer Safari mehrere internationale Citizen Science-Projekte erkunden. Es findet im Park des Gleisdreieck statt und wird vom GEWISS-Konsortiums-Partner Wissenschaft im Dialog (WiD) organisiert.

Ort der Veranstaltung:
KulturBrauerei
Schönhauser Allee 36
10435 Berlin - Prenzlauer Berg

Journalisten sind willkommen. Bitte melden Sie sich an im Konferenzsekretariat: Ogarit Uhlmann - ecsa2016@fu-confirm.de

Links:
ESCA-Conference website - www.ecsa2016.eu
Öffentliche Events:  http://www.ecsa2016.eu/special-events.html
ECSA - http://ecsa.citizen-science.net
UFZ - www.ufz.de
Museum für Naturkunde - http://www.naturkundemuseum.berlin/
iDiv -  https://www.idiv.de/de.html

Die Konferenz ist eine Veranstaltung der European Citizen Science Association (ECSA), des Projekts GEWISS "Bürger schaffen Wissen, Wissen schafft Bürger" des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung - UFZ, des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung iDiv - Halle-Jena-Leipzig und des Museums für Naturkunde Berlin sowie 18 internationalen Partnern: Berlin-Brandenburg Institute of Advanced Biodiversity Research - BBIB, British Ecological Society, CEH Centre for Ecology and Hydrology, EarthWatch Institute, UCL Extreme Citizen Science group (ExCiteS), Fondazione Grosseto Cultura, Haus der Zukunft Berlin, Helmholtz Gemeinschaft, Institut national de recherche en sciences et technologies pour l’environnement et l’agriculture - Irstea, Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e.V., Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB), Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW), Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft (Österreich), Natural History Museum of London, Museo di Storia Naturale della Maremma, Muséum national d’Histoire naturelle Paris, Wissenschaft im Dialog - WID und das Zoologische Forschungsmuseum Alexander Koenig Bonn. Die Konferenz wird außerdem finanziell unterstützt durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG).

Der Verein der europäischen Bürgerwissenschaften e.V. (European Citizen Science Association, ECSA) ist ein gemeinnütziger Verband, der mit dem Ziel gegründet wurde, Citizen Science in Europa zu fördern. ECSA wurde im Rahmen der EU GREEN WEEK im Juni 2013 vom damaligen EU-Umweltkommissar Janez Poto?nik und der jetzigen Chief Scientist des Umweltprogramms der Vereinten Nationen, Jacqueline McGlade, gelaunched. Das Sekretariat des Vereins liegt derzeit am Museum für Naturkunde Berlin. In den letzten Jahren ist aus dem informellen Netzwerk von Wissenschaftlern und Kommunikatoren mit einem Interesse an Bürgerwissenschaften ein europäisches Referenznetzwerk für Citizen Science geworden. ECSA besteht aus mehr als 130 Mitgliedern - Einzelpersonen und Organisationen - aus über 28 Ländern, einschließlich EU-Mitgliedsstaaten, der Schweiz, den USA, Israel, Australien und Neuseeland. Die Mitglieder repräsentieren eine Mischung aus NGOs, Universitäten, Forschungsinstituten, Museen und weiteren lokalen und nationalen Gruppen mit Bezug zu Bürgerwissenschaften. Dabei sind Citizen Science Projekte aus den verschiedensten Forschungsfeldern von Biologie, über Do-it-yourself Ansätze und Mapping bis hin zu Geistes- und Sozialwissenschaften vertreten.


Weitere Informationen

Dr. Katrin Vohland
Museum für Naturkunde Leibniz-Institut für Evolutions- und Biodiversitätsforschung Forschungsbereichsleitung Wissenschaftskommunikation und Wissensforschung
katrin.vohland@mfn-berlin.de

Prof. Dr. Aletta Bonn
Leiterin Department Ökosystemleistungen in UFZ und iDiv
aletta.bonn@ufz.de

UFZ-Pressestelle

Susanne Hufe
Telefon: +49 341 235-1630
presse@ufz.de


Im Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) erforschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Ursachen und Folgen der weit reichenden Veränderungen der Umwelt und erarbeiten Lösungsoptionen. In sechs Themenbereichen befassen sie sich mit Wasserressourcen, Ökosystemen der Zukunft, Umwelt- und Biotechnologien, Chemikalien in der Umwelt, Modellierung und sozialwissenschaftlichen Fragestellungen. Das UFZ beschäftigt an den Standorten Leipzig, Halle und Magdeburg circa 1.100 Mitarbeitende. Es wird vom Bund sowie von Sachsen und Sachsen-Anhalt finanziert.

www.ufz.de

Die Helmholtz-Gemeinschaft identiï¬ziert und bearbeitet große und vor allem drängende Fragen von Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft. Ihre Aufgabe ist es, langfristige Forschungsziele von Staat und Gesellschaft zu erreichen. Damit sollen die Lebensgrundlagen der Menschen erhalten und sogar verbessert werden. Helmholtz besteht aus 19 naturwissenschaftlich-technologischen und medizinisch-biologischen Forschungszentren.

www.helmholtz.de
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