Open Access/Open Science

Die Ziele der Berliner Erklärung über den offenen Zugang zu wissenschaftlichem Wissen:

Unsere Aufgabe Wissen weiterzugeben ist nur halb erfüllt, wenn diese Informationen für die Gesellschaft nicht in umfassender Weise und einfach zugänglich sind. Neben den konventionellen Methoden müssen zunehmend auch die neuen Möglichkeiten der Wissensverbreitung über das Internet nach dem Prinzip des offenen Zugangs (Open Access-Paradigma) gefördert werden. Wir definieren den offenen Zugang oder den „Open Access“ als eine umfassende Quelle menschlichen Wissens und kulturellen Erbes, die von der Wissenschaftsgemeinschaft bestätigt wurden.

Die Vision von einer umfassenden und frei zugänglichen Repräsentation des Wissens lässt sich nur realisieren, wenn sich das Internet der Zukunft durch Nachhaltigkeit, Interaktivität und Transparenz auszeichnet. Inhalte und Software müssen offen zugänglich und kompatibel sein.

Link zur Berliner Erklärung


Open Science hat zum Ziel, einen offenen und effektiven Informationsaustausch innerhalb der Wissenschaft und darüber hinaus zu fördern.

Dies umfasst den freien Zugang zu:  

  • wissenschaftliche Literatur (Open Access)
  • Forschungsdaten
  • wissenschaftlicher Software,
welcher kostenlos und möglichst keinen technischen oder rechtlichen Beschränkungen unterliegen soll.

Die offene Publikation wissenschaftlicher Literatur kann in zwei Varianten erfolgen – durch den Goldenen Weg oder den Grünen Weg.

Publication Roads
Quelle: Christoph Bruch (Helmholtz Open Science Office). “Open Access: grüner/goldener Weg”. Creative-Commons „Attribution 4.0 International“ (CC BY 4.0): http://creativecommons.org/licenses/by/4.0

Der Goldene Weg meint die Erstveröffentlichung in Open Access-Zeitschriften. Diese journals stellen die hier publizierten Artikel frei zur Verfügung. Für die Einhaltung von Qualitätsstandards und zur Gewährleistung des Vertriebs werden den publizierenden Autorinnen und Autoren Publikationskosten in Rechnung gestellt.

Der Grüne Weg beschreibt die sog. Zweitveröffentlichung, welche frei zugänglich ist. Autoren publizieren wie bisher in "traditionellen" Journals. Mit Erlaubnis des Verlags (Übersicht der Rechtesituation in der Sherpa/RoMEO-Liste) wird die Arbeit (als peer-reviewed Autorenmanuskript) dann ein zweites Mal in einem Repositorium veröffentlicht und damit im Internet frei zugänglich gemacht, allerdings meist nach einer Embargo-Frist.

Die Vorteile offen publizierter Inhalte sind:

  • Weltweit größere Wahrnehmung des UFZ durch Finden von Zitaten und Volltexten bei Google und anderen Suchmaschinen
  • Größere Verbreitung der wissenschaftlichen Ergebnisse des UFZ
  • Häufigeres Zitieren, weil es einfacher ist an den Volltext zu kommen
  • Bekanntheitsgrad des UFZ und des Wissenschaftlers steigt
  • Durch den grünen Weg kann weiterhin in hochrangigen Journals veröffentlicht werden

OA/OS in der Helmholtz-Gemeinschaft

Die Helmholtz-Gemeinschaft fördert Open Science, also den offenen Zugang zu wissenschaftlichem Wissen, seine Verifizierbarkeit und Nachnutzbarkeit sowie seinen Transfer in die Gesellschaft und setzt damit einen Prozess fort, der 2003 mit der Erstunterzeichnung der „Berliner Erklärung über den offenen Zugang zu wissenschaftlichem Wissen“ begann. Um die Entwicklung hin zu Open Science zu fördern, ist es notwendig, exzellente Rahmenbedingungen für digitale Wissenschaft zu schaffen.
In Bezug auf das offene wissenschaftliche Publizieren ist die Open-Access-Richtlinie der Helmholtz-Gemeinschaft von 2016 ein wesentlicher Anhaltspunkt für die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des UFZ. Im September 2022 wurde diese von der Helmholtz Open Science Policy ergänzt und ersetzt. Auch die Kriterien zum Betrieb eines Open Access-Publikationsfond von 2020 heben den Stellenwert von freiem Zugang zu wissenschaftlichen Ergebnissen hervor.

Innerhalb der Helmholtz-Gemeinschaft existiert seit 2005 das Helmholtz Open Science Office, welches die Transformation zum offenen Zugang an den Helmholtz-Zentren unterstützt und fördert.

Creative Commons-Lizenzen (CC-Lizenzen)

Creative Commons (CC) ist eine Non-Profit-Organisation, die in Form vorgefertigter Lizenzverträge eine Hilfestellung für Urheber zur Freigabe rechtlich geschützter Inhalte anbietet. Ganz konkret bietet CC sechs verschiedene Standard-Lizenzverträge an, die bei der Verbreitung kreativer Inhalte genutzt werden können, um die rechtlichen Bedingungen festzulegen. Im Sinne der offenen Wissenschaft sollte hierbei eine Lizenz mit möglichst wenigen Einschränkungen gewählt werden, für die optimale Verbreitung und Nutzung also die Lizenz CC BY (Namensnennung).

Eine Hilfe bietet die Publikationsrichtlinie, welche unter folgendem Link zu finden ist: Interne Regelungen des UFZ - Publikationsrichtlinie (Intranet)

Gold Open Access

Bei der Veröffentlichung eines Artikels in einer Open-Access-Zeitschrift fallen Publikationsgebühren an, die in mehreren Fällen aus dem Open-Access-Fond der Bibliothek beglichen werden können.
Für die Suche nach seriösen und qualitativ hochwertigen Open Access Journals empfiehlt sich das Directory of Open Access Journals (DOAJ).
Um Journals zu meiden, die diese Qualitätsstandards mutmaßlich nicht einhalten (Stichwort predatory journals), empfiehlt sich die Prüfung eines Journals auf verschiedene Kriterien, beispielsweise mit Hilfe der Checklist des Portals Think.Check.Submit.

Grün Open Access

Die Veröffentlichung eines Fachartikels über den Grünen Weg bedeutet, dass die Autoren wie bisher in ihren gewohnten Zeitschriften publizieren. Eine Zweitveröffentlichung wird dabei in der Publikationsdatenbank des UFZ getätigt (Informationsportal zu Zweitveröffentlichungen in Repositorien). Zu beachten ist, dass in das Repository nur final drafts bzw. Autorenmanuskripte, also begutachtete und akzeptierte Manuskripte aufgenommen werden. Diese dürfen nach einem Embargo, üblicherweise 0 bis 12 Monate nach Veröffentlichung in der Zeitschrift, frei zugänglich gemacht werden.
Eine Übersicht über die Vertragssituationen der meisten Verlage bietet die Sherpa/RoMEO-Liste.

Nutzung des Bibliotheksfonds

Wissenschaftler des UFZ haben die Möglichkeit, Publikationsgebühren (article processing charges, kurz APC) durch die Bibliothek und deren Budget begleichen zu lassen. Weitere Informationen können dem Unterpunkt Finanzierung von Open Access-Veröffentlichungen entnommen werden.

Aufnahme in das Publikationsverzeichnis des UFZ

Die Publikationen aller UFZ-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die während der wissenschaftlichen Arbeit im UFZ entstanden sind, werden in Hauptverantwortlichkeit der Bibliothek zusammengestellt und für die Bereitstellung im Internet vorbereitet. Dies geschieht im institutionellen Repositorium, dem Publikationsverzeichnis, des UFZ.
Ihre Publikation senden Sie bitte mit Belegexemplar (als print oder PDF), versehen mit der gültigen POF-Nummer an publikationen@ufz.de.

Weitere Informationen können der Empfehlung zum Einstellen des Volltextes in das Institutional Repository (Intranet) entnommen werden.

Die Bibliothek übernimmt die Publikationsgebühren Ihrer Veröffentlichung, wenn:

  • die oder der korrespondierende AutorIn das UFZ als Hauptaffiliation angibt
  • das Journal förderfähig ist (Gold Open Access-Zeitschriften bzw. Zeitschriften im Rahmen von Verträgen)
  • es sich ausschließlich um APC handelt (zusätzliche Gebühren wie z.B. page, color oder cover Charges sind nicht inbegriffen)

 Bei der Inrechnungstellung bitte folgendes beachten:

  • nach Möglichkeit elektronischer Versand der Rechnung an invoice at ufz.de
  • als Rechnungsadresse bitte Ihre persönliche UFZ-Anschrift angeben
  • Umsatzsteuer-Identifikationsnummer / VAT ID lautet DE 141507065 (falls nötig kann ein Nachweis auf Anfrage bei dem Bibliothekspersonal bezogen werden)

Für Zeitschriftenpublikationen übernimmt die Bibliothek die article processing charges (APC), wenn der Artikel in einem Gold Open Access-Journal erscheint (als Referenz dient die Listung im Directory of Open Access Journals (DOAJ)). Die Listung erfolgt für qualitätsgeprüfte Zeitschriften, deren einzelne Artikel ausschließlich im Open Access erscheinen und ist verlagsunabhängig. Bitte beachten Sie:

  • KorrespondenzautorInnen müssen das UFZ als Hauptaffiliation angeben
  • CC BY als empfohlene Creative Commons-Lizenz

Publikationen in Hybrid-Zeitschriften sind von der Unterstützung ausgenommen - Ausnahmen bilden die nachfolgend aufgeführten DEAL- bzw. Transformationsverträge. Publikationen in Hybrid-Zeitschriften meint die Open Access-Veröffentlichung von Artikeln in Zeitschriften, deren kompletter Inhalt eine Subskription voraussetzt, also nicht frei zugänglich ist.

Im Zusammenhang mit der zentralen Förderung von Publikationsgebühren beim Verlag MDPI gibt es immer wieder kritische Meinungen und Kontroversen. Wir haben in einer Informationssammlung MDPI einige Fakten dazu zusammengestellt.

Bitte kontaktieren Sie uns direkt, wenn Sie Fragen zur Kostenübernahme einer bestimmten Publikation haben.

Mit Beginn am 01.01.2024 nimmt das UFZ am DEAL-Vertrag mit dem Verlag Elsevier teil. Die wichtigsten Eckdaten des Vertrags sind:

  • Laufzeit: 01.01.2024 – 31.12.2028
  • Lesender Zugang zu nahezu gesamtem Zeitschriftenportfolio ab 2023, einschließlich Marken Cell Press und The Lancet
  • Übernahme der Publikationsgebühren für Open Access-Artikel in über 2.500 Zeitschriften, einschließlich Marken Cell Press und The Lancet; Zeitschriftentitelliste
  • KorrespondenzautorInnen müssen als Hauptaffiliation das UFZ angeben
  • CC BY empfohlen
  • PAR-fee: 2500 € (3% jährliche Preissteigerung), Nachlass auf Kosten für Artikel in fully Open Access-Zeitschriften; zusätzliche Gebühren (bspw. page, colour oder cover charges) werden gesondert in Rechnung gestellt und sind nicht durch den Publikationsfonds abgedeckt

Weitere Informationen können der entsprechenden Webseite des Projekt DEAL entnommen werden.
 

Mit Beginn am 01.01.2024 nimmt das UFZ am zweiten DEAL-Vertrag mit dem Verlag Wiley teil. Die wichtigsten Eckdaten des Vertrags sind:

  • Laufzeit: 01.01.2024 – 31.12.2028
  • Lesender Zugang auf nahezu gesamtes Zeitschriftenportfolio auf der Wiley Online Library-Plattform
  • Übernahme der Publikationsgebühren für Open Access-Artikel in über 1.300 Hybrid- und 600 fully Open Access-Zeitschriften; Zeitschriftentitelliste
  • KorrespondenzautorInnen müssen als Hauptaffiliation das UFZ angeben
  • CC BY empfohlen
  • Aufteilung in drei Kategorien (Tiers), PAR fees über 3.150 € (Tier 1), 2.700 € (Tier 2) und 2.200 € (Tier 3); Nachlass auf Kosten für Artikel in fully Open Access-Zeitschriften; zusätzliche Gebühren (bspw. page, colour oder cover charges) werden gesondert in Rechnung gestellt und sind nicht durch den Publikationsfonds abgedeckt
Weitere Informationen können der entsprechenden Webseite des Projekt DEAL entnommen werden.

Mit Beginn am 01.01.2024 nimmt das UFZ am zweiten DEAL-Vertrag mit dem Verlag Springer Nature teil. Die wichtigsten Eckdaten des Vertrags sind:

  • Laufzeit: 01.01.2024 – 31.12.2028
  • Lesender Zugang auf nahezu gesamtes Zeitschriftenportfolio auf der Springer Nature-Plattform
  • Übernahme der Publikationsgebühren für Open Access-Artikel in über 2.000 Hybrid- und 500 fully Open Access-Zeitschriften; Zeitschriftentitelliste
  • KorrespondenzautorInnen müssen als Hauptaffiliation das UFZ angeben
  • CC BY empfohlen
  • PAR-fee: 2.600 €; Nachlass auf Kosten für Artikel in fully Open Access-Zeitschriften; zusätzliche Gebühren (bspw. page, colour oder cover charges) werden gesondert in Rechnung gestellt und sind nicht durch den Publikationsfonds abgedeckt
Weitere Informationen können der entsprechenden Webseite des Projekt DEAL entnommen werden.

Seit Januar 2021 ist es in Ergänzung zum DEAL-Vertrag mit Springer Nature möglich, im Rahmen eines Transfomationsvertrages in den Nature branded Zeitschriften Open Access zu veröffentlichen. Die wesentlichen Eckpunkte des Vertrages lauten:

  • Laufzeit: 01.01.2021 bis 31.12.2024
  • Zeitschriftentitelliste
  • KorrespondenzautorInnen müssen das UFZ als Hauptaffiliation angeben
  • Übernahme der Publikationsgebühren durch die Bibliothek, CC BY empfohlen

Weitere Informationen, vor allem für AutorInnen, können der englischsprachigen Webseite zum Agreement entnommen werden.

Seit dem 01.01.2023 nimmt das UFZ an einem Transformationsvertrag der Helmholtz-Gemeinschaft mit dem Verlag ACS, der American Chemical Society, teil. Die wesentlichen Eckpunkte des Vertrages sind:

  • Laufzeit: 01.01.2023 bis 31.12.2025
  • Umfasst die Gold Open Access Zeitschriften ACS Omega, JACS Au, ACS Au collection, sowie alle hybriden ACS Journals
  • Publikationen standardmäßig mit CC BY-Lizenz
  • KorrespondenzautorInnen müssen das UFZ als Hauptaffiliation angeben
  • Übernahme der Publikationsgebühren durch die Bibliothek

Weitere Informationen können der Infoseite der ACS entnommen werden oder per direktem Kontakt mit uns.

Mit Beginn des Jahres 2023 nimmt das UFZ am Projekt KOALA teil. Wesentliche Eckpunkte der Teilnahme sind:

Weitere Informationen können Sie auf der Projektwebseite von KOALA finden.

Auch Open Access-Monographien sind förderfähig, sofern WissenschaftlerInnen des UFZ als HerausgeberInnen auftreten und außerdem die Publikation den Qualitätsstandards für Open-Access-Monografien und –Sammelbände der AG Universitätsverlage entspricht.

Bitte kommen Sie frühzeitig auf uns zu, wenn Sie eine Publikation planen und sich zur Förderung erkundigen wollen.

Beratung rund um Open Access

Gerne helfen wir Ihnen bei allen Fragen rund um Open Science bzw. Open Access. Das reicht über Beratungen zu Verlagen und Zeitschriften, deren Seriosität oder auch rechtlichen Fragestellungen, wie beispielsweise Fragen zum Zweitveröffentlichungsrecht. Darüber hinaus beraten wir gerne zu CC-Lizenzen oder zur Inanspruchnahme des Copyright Clearance Center. Bezüglich der freien Veröffentlichung von Forschungsdaten oder Software fungieren wir gerne als erster Ansprechpartner und bemühen uns in Abstimmung mit anderen Abteilungen um Lösungen zu Ihrer Frage.

Open Access-Veröffentlichung in der Publikationsdatenbank

Wir übernehmen für Sie die Inanspruchnahme des Zweitveröffentlichungsrechtes – dies beinhaltet Veröffentlichung des Goldenen und des Grünen Weges. Bei Publikationen in Open Access-Journals stellen wir den frei zugänglichen Artikel für Sie in der Publikationsdatenbank ein. Auch bei Veröffentlichung in subskriptionsbasierten Journals veröffentlichen wir den final draft, sobald das Embargo der entsprechenden Zeitschrift abgelaufen ist.

ORCID

Das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH - UFZ ist seit dem 01.09.2022 Mitglied im ORCID DE-Konsortium. Dies soll die Verbreitung von ORCID am UFZ vorantreiben und außerdem ermöglichen, die Vorteile der technischen Synchronisation der institutionseigenen Infrastruktur mit ORCID gewinnbringend nutzen zu können.

Weitere Informationen können der Intranetseite zu ORCID entnommen werden.