Publication Details |
Category | Text Publication |
Reference Category | Report articles |
Document | publication document |
Title (Primary) | Rückstände aus der Lindanproduktion in der Muldeaue |
Author | Klimanek, E.-M.; Schulz, E.; Lehmann, J. |
Source Titel | UFZ-Jahresbericht |
Year | 2000 |
Department | BOOEK; BOFO |
Volume | '98-'99 |
Page From | 130 |
Page To | 135 |
Language | deutsch |
Abstract |
Lindan ist der Handelsname eines Insektenbekämpfungsmittels, das als Kontakt- und Fraßgift, bedingt durch seine hohe Flüchtigkeit jedoch in stärkerem Maße als Atemgift wirksam ist. Seinen Namen verdankt es dem Holländer LINDEN, der es 1912 erstmals in sehr reiner Form herstellen konnte. Lindan ist ursprünglich bestimmt für die Anwendung in der Landwirtschaft (Bekämpfung von Schadinsekten im Acker-, Gemüse- und Obstanbau sowie Mittel zur Saatgutbehandlung), zur Vernichtung von Haushaltsschädlingen, zur Bekämpfung von Kopfläusen beim Menschen oder auch als Holzschutzmittel. Wegen der potenziellen Gefahren, die Produktion und Anwendung von Lindan mit sich bringen (zum Beispiel Anreicherung im Boden und in Organismen über die Nahrungskette) wird es seit 1984 in den alten und seit 1989 in den neuen Bundesländern nicht mehr produziert. Seine Verwendung wurde stark eingeschränkt. In Holzschutzmitteln beispielsweise ist Lindan weiter zugelassen, unter der Bedingung, dass eine Reinheit von 99% gewährleistet ist. Chemisch gesehen ist Lindan die Bezeichnung für das Gamma-Isomer des Hexachlorcyclohexans (HCH), eines chlorierten Kohlenwasserstoffes, der durch die Addition von Chlor und Benzol entsteht. Bei diesem Prozess entsteht jedoch nicht ausschließlich das Gamma-Isomer Lindan. Immerhin 85% des Reaktionsproduktes repräsentieren andere Isomere (alpha-, beta- und delta-HCH), die nicht pestizid wirksam sind und sich im Gegensatz zum Gamma- Isomer Lindan durch eine hohe Persistenz auszeichnen. So betrug der produktionsbedingte Anfall von beta-HCH 1983 weltweit zirka 15.000 Tonnen. Nach Schätzungen gelangte diese Menge auch zu 100% in die Umwelt [1]. |
Persistent UFZ Identifier | https://www.ufz.de/index.php?en=20939&ufzPublicationIdentifier=7317 |
Klimanek, E.-M., Schulz, E., Lehmann, J. (2000): Rückstände aus der Lindanproduktion in der Muldeaue UFZ-Jahresbericht '98-'99 UFZ Leipzig-Halle GmbH, Leipzig, S. 130 - 135 |