Publication Details |
Category | Text Publication |
Reference Category | Journals |
DOI | 10.37307/j.1864-8371.2003.03.02 |
Title (Primary) | Charakterisierung des natürlichen biologischen Abbaus von BTEX im Grundwasser des ehemaligen Kokereistandortes Gneisenau 1/2/3/4 mittels Isotopenfraktionierung - Möglichkeiten und Grenzen eines neuen methodischen Ansatzes |
Author | Pfeifer, F.; Podwojewski, E.; Quecke, W.; Richnow, H.H. |
Source Titel | altlasten spektrum |
Year | 2003 |
Department | ISOBIO |
Volume | 12 |
Issue | 3 |
Page From | 126 |
Page To | 135 |
Language | deutsch |
UFZ inventory | Z, Leipzig - Bibliothek, Zeitschriftenlesesaal, 9.2000,2 - |
Abstract | Bei Grundwasserkontaminationen an Altstandorten mit organischen
Substanzen wie z. B. aromatischen Kohlenwasserstoffen (Benzol, Toluol,
Ethylbenzol, Xylole - BTEX) wird häufig ein stationärer Zustand der
Belastungssituation in Bezug auf die Höhe der Belastung und die
Ausbreitung der gelösten Schadstoffe beobachtet. Unter Berücksichtigung
des Alters der Kontamination und der Abstandsgeschwindigkeit des
Grundwassers liegt somit vielfach eine erhebliche Retardation der
Kontaminanten im Grundwasser vor. Dieser Zustand entspricht einem
dynamischen Gleichgewicht, in dem der Schadstoffeintrag im Bereich der
Schadensquelle durch konzentrationsmindernde Prozesse wie Dispersion,
Sorption an Festphasen, Ausgasung in die ungesättigte Zone, Verdünnung
oder mikrobieller Abbau kompensiert wird. In Anlehnung an die US-EPA
werden diese natürlichen Rückhalte- und Abbauprozesse unter dem Begriff
"Natural Attenuation" (NA) zusammengefasst. Eingehende Untersuchungen in
den letzten Jahren haben gezeigt, dass insbesondere der natürliche
mikrobielle Abbau (Intrinsic Bioremediation) von Kohlenwasserstoffen im
Grundwasser ein Prozess ist, dessen Effizienz lange Zeit unterschätzt
wurde. Im Gegensatz zu den o. g. physikalisch/chemischen Vorgängen, welche im Wesentlichen nur eine Problemverlagerung in andere Umweltkompartimente bewirken, führt ein biologischer Abbau zu einer echten Destruktion der Schadstoffe. Daher stellt aus Gründen der Nachhaltigkeit der Nachweis natürlicher Abbaupotenziale sowohl für die Gefahrenbeurteilung im Zuge der Gefährdungsabschätzung als auch für die Sanierungsuntersuchung bzw. Sanierung von Schadstofffahnen im Grundwasser ein wichtiges Instrumentarium im Rahmen von NA-Untersuchungen dar. BTEX-Belastungen im Grundwasser werden bislang häufig durch aktive technische Sanierungsverfahren wie "pump & treat mit Aktivkohlereinigungsstufe" behandelt, wobei das Erreichen von Sanierungszielwerten oft mit einem viel höheren Zeit- und Kostenaufwand verbunden ist als ursprünglich geplant. Daher zeigen aktive Sanierungstechniken insbesondere bei kleinräumigen oder auch lokalen Grundwasserbelastungen oftmals eine erhebliche Unverhältnismäßigkeit bei der Kosten-/Nutzen-Betrachtung, so dass NA-Prozesse hier eine kosteneffiziente Alternative versprechen. Daher wird von den Schadenseignern und auch den zuständigen Behörden der Wunsch geäußert rasch Rechtssicherheit zu schaffen, indem ein fundiertes wissenschaftliches Fundament erarbeitet und eine allgemein anerkannte Vorgehensweise hinsichtlich NA abgeleitet wird, welche im Einzelfall um spezifische Prüfungen zu ergänzen sind. |
Persistent UFZ Identifier | https://www.ufz.de/index.php?en=20939&ufzPublicationIdentifier=5118 |
Pfeifer, F., Podwojewski, E., Quecke, W., Richnow, H.H. (2003): Charakterisierung des natürlichen biologischen Abbaus von BTEX im Grundwasser des ehemaligen Kokereistandortes Gneisenau 1/2/3/4 mittels Isotopenfraktionierung - Möglichkeiten und Grenzen eines neuen methodischen Ansatzes altlasten spektrum 12 (3), 126 - 135 10.37307/j.1864-8371.2003.03.02 |