Publication Details |
Category | Text Publication |
Reference Category | Book chapters |
DOI | 10.1002/9783527678488.hbal2025002 |
Title (Primary) | Seeökosysteme V: Synökologie (Teil 3) – Nahrungsketten und invasive Arten |
Title (Secondary) | Handbuch Angewandte Limnologie: Grundlagen ‐ Gewässerbelastung ‐ Restaurierung ‐ Aquatische Ökotoxikologie ‐ Bewertung ‐ Gewässerschutz |
Author | Geller, W.; Hupfer, M. |
Publisher | Hupfer, M.; Calmano, W.; Fischer, H.; Klapper, H. |
Year | 2025 |
Department | SEEFO |
Language | deutsch |
Topic | T5 Future Landscapes |
Keywords | Nahrungsnetze, Klassische Nahrungskette; Detritusnahrungskette; Stabile Isotope; Postglazialseen; Tertiärseen; Mikrofiltrierer; Daphnia; Coregonen; invasive Arten; Makrozooplankton; Reliktfauna; Mysis; Bythotrephes; Dreissena |
Abstract | Nach den synökologischen Darstellungen der Gilden als
Gemeinschaften 1. Ordnung von Arten mit gleichartigen Funktionen werden
die Gesamtsysteme der Seen als Gemeinschaften 2. Ordnung an Beispielen
von gut untersuchten, natürlichen Seen dargestellt. Nährstoffarme und
-reiche Seen unterscheiden sich in der jahreszeitlichen Variabilität
ihrer Biomassen und der Artenzusammensetzung. Unterschiedliche Seetypen,
tiefe und flache Seen, junge postglaziale und alte tertiäre Seen weisen
sehr verschiedene Mengenverhältnisse der Primärproduzenten, der
Konsumenten und der detritusverwertenden Bakterien auf. Der Aufbau des
pelagischen Systems mit der Differenzierung in die klassische Grazing-
und die Detritusnahrungskette wird für temperierte und tropische Seen,
für junge und alte Seen gegenübergestellt. Die trophischen Pyramiden für
das Freiwassersystem demonstrieren das Konzept und die Sichtweisen beim
Vergleich von Biomassen und Stoffumsatzraten. Die Kenntnis des
Systemaufbaus wurde wesentlich verfeinert durch die Isotopen-Signaturen
von 13C und 15N, die eine differenzierte
Unterscheidung der Arten der Basisnahrung und deren Weitergabe in den
Teilnahrungsketten erlauben. Die Nahrungsnetze von tertiären und
postglazialen Seen werden gegenübergestellt und verglichen. Die
Einbeziehung von Litoral und Benthos in das Gesamtnahrungsnetz ist aus
den verfügbaren Daten weniger gut möglich. Die Verwertung von autochthon
erzeugten und aus allochthonen Quellen eingebrachten organischen
Substanzen und deren Einführung in das Nahrungsnetz des Sees über den Microbial Loop und den Mycoloop
werden diskutiert. Die Reaktionsbreite der organismischen
Netzkomponenten wird bestimmt durch ihre Fähigkeit, zwischen
alternativen Nahrungsquellen wechseln zu können, omnivor oder mixotroph
zu werden. Die Konsequenzen für die Struktur der Nahrungsnetze kann
sowohl zu Verkürzung als auch zur Verlängerung der Nahrungsketten
führen. Die im Bereich der theoretischen Ökologie vorgeschlagenen
Zielgrößen bei der Entwicklung von Ökosystemen werden an Beispielen
diskutiert. Invasive Arten haben einen großen Einfluss auf die Ökosystemstruktur der betroffenen Seen. Die anthropogene Verbreitung von Fischarten, die Wiederkehr durch Kolonisierung von postglazialen Reliktarten, von Neueinwanderern aus dem ponto-kaspischen und dem mediterranen Raum nach Europa werden geschildert und unterschieden von der transkontinentalen Verbreitung zwischen Paläarktis und Nearktis (Reliktfauna, Makrozooplankter) und von der Nord- auf die Südhemisphäre (Salmoniden). Die besonderen Beispiele der Makrozooplankter Mysis und Bythotrephes und der Wandermuschel Dreissena werden vergleichend dargestellt und die Folgen in den betroffenen Systemen diskutiert. Es ergeben sich langfristige Perspektiven zur zukünftigen weltweiten Entwicklung der Seen, die als mit Arten gesättigte Systeme oder als wenig ausdifferenzierte Systeme leere potenzielle Nischen anbieten. |
Persistent UFZ Identifier | https://www.ufz.de/index.php?en=20939&ufzPublicationIdentifier=31088 |
Geller, W., Hupfer, M. (2025): Seeökosysteme V: Synökologie (Teil 3) – Nahrungsketten und invasive Arten In: Hupfer, M., Calmano, W., Fischer, H., Klapper, H. (Hrsg.) Handbuch Angewandte Limnologie: Grundlagen ‐ Gewässerbelastung ‐ Restaurierung ‐ Aquatische Ökotoxikologie ‐ Bewertung ‐ Gewässerschutz Wiley-VCH, Weinheim, 10.1002/9783527678488.hbal2025002 |