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Category Text Publication
Reference Category Reports
DOI 10.5281/zenodo.10143420
Licence creative commons licence
Title (Primary) Planetary Health Modell zur Reduktion von Hitzestress auf Quartiersebene. DBU-Abschlussbericht AZ: 37993/01
Author Hertel, D.; Pößneck, J.; Kabisch, S.; Schlink, U. ORCID logo
Source Titel Zenodo
Year 2023
Department SUSOZ
Language deutsch
Topic T5 Future Landscapes
Abstract In den letzten Jahren hat die Gesundheitsforschung einen Paradigmenwechsel erfahren, der den Fokus stärker auf individuelle Risiken im Kontext natürlicher Systeme richtet. Dieser Ansatz wurde in einem Planetary Health-Modell konzeptionell verfolgt. Vor allem Veränderungen in globalen Systemen (Klimawandel, Landnutzungsänderungen, Biodiversitätsverluste etc.) werden dabei in den Blick genommen und auf Städte fokussiert. Hier konzentrieren sich viele Menschen, wodurch Gesundheitsrisiken kulminieren. Die Konsequenzen für die menschliche Gesundheit werden durch sehr unterschiedliche Bebauungsstrukturen, Umweltstressoren sowie soziodemographische Merkmale zusätzlich verstärkt. Um kritische "Gesundheitshotspots" und gruppenspezifische Gegen- und Anpassungsmaßnahmen zu entwickeln, ist eine genaue interdisziplinäre Analyse lokaler Bedingungen mit einem entsprechenden Methodenmix erforderlich. Am Beispiel von Hitzestress auf Quartiersebene verfolgte dieses Projekt die beschriebene Zielstellung. Der neuartige Ansatz kombiniert mikrometeorologische Simulationen mit sozialwissenschaftlichen Analysen unter Beachtung der individuellen Wahrnehmung verschiedener soziodemographischer Bewohnergruppen. Das Vorhaben widmete sich zwei Arbeitsschwerpunkten, einem theoretisch-inhaltlich und einem methodisch ausgerichteten: (1) Das Planetary Health-Konzept sollte für die Quartiersebene operationalisiert werden. Der alltagsweltliche Erfahrungsraum der Menschen wurde umfassend in die Untersuchung eingebunden, um dadurch zielgenau und gruppenspezifisch Anpassungsmaßnahmen an veränderte Klimabedingungen zu erarbeiten. Die Reduzierung von Hitzestress diente als konkretes empirisches Themenfeld. (2) Mit Hilfe eines interdisziplinären Methodenansatzes sollte die Komplexität des Systems Stadt abgebildet werden, um (Schlüssel-) Risikofaktoren zu identifizieren, die es ermöglichen die individuelle Exposition der lokalen Bevölkerung gegenüber Hitzestress zu verringern. Es wurden naturwissenschaftliche und sozialwissenschaftliche Methoden kombiniert und quartiersbezogene Simulationen des Mikroklimas mit dem Modell PALM-4U durchgeführt. Darauf aufbauend wurden Szenarien für ein Grünflächendesign (z.B. Anordnung von Bäumen, Hinzufügen oder Entfernen von Vegetation) und Handlungsempfehlungen abgeleitet. Ausgehend von der gesamtstädtischen Perspektive wurde beispielhaft in zwei kontrastierenden Quartieren der methodische Ansatz aus (2) erprobt. Quartier 1: der Titaniaweg, am westlichen Stadtrand innerhalb der Großwohnsiedlung Leipzig-Grünau gelegen, der zum Ortsteil "Grünau- Nord" gehört. Quartier 2: das Kolonnadenviertel als innerstädtisches Mehrfamilienhausquartier innerhalb des Ortsteils "Zentrum-West". Die Untersuchungen auf Quartiersebene orientierten sich konzeptionell am Planetary Health- Modell. So konnten wichtige Handlungsfelder und Schlüsselfaktoren für den Umgang mit Hitzestress auf kleinräumiger Skala identifiziert und in ein eigenes Modellverständnis integriert werden.
Persistent UFZ Identifier https://www.ufz.de/index.php?en=20939&ufzPublicationIdentifier=28858
Hertel, D., Pößneck, J., Kabisch, S., Schlink, U. (2023):
Planetary Health Modell zur Reduktion von Hitzestress auf Quartiersebene. DBU-Abschlussbericht AZ: 37993/01
Zenodo
10.5281/zenodo.10143420