Straßenräume sind zugleich Räume der Mobilität, der Begegnung und der sozialen Interaktion. Um die sozialökologische Verkehrswende vor Ort voranzubringen, ist ein Umdenken der Gestaltung und Nutzung öffentlicher Räume notwendig und die Bedingungen für sicheren Rad- und Fußverkehr müssen verbessert, die Aufenthaltsqualität erhöht und weitere Potenziale für Begrünung und klimatischen Ausgleich genutzt werden. Zugleich dürfen Fragen der gesellschaftlichen Teilhabe und Gerechtigkeit nicht aus dem Blick geraten. Diese komplexen Ziele erfordern ein Umdenken in Verwaltung und Planung und können durch neue Formen der Partizipation und Koproduktion angestoßen und unterstützt werden. In diesem Beitrag werden wir einführend auf sozialökologische Transformationen im Quartier und die Rolle von Kooperation und Koproduktion eingehen sowie einige Debatten und Initiativen zur Umgestaltung von Straßenräumen aufgreifen. Im Anschluss geben wir einen Einblick in das Pilotprojekt' „Neue Nähen - SUPERBLOCKS Leipzig", innerhalb dessen verschiedene Bausteine der Verkehrsberuhigung erprobt werden. Um die Möglichkeiten und Grenzen von Koproduktion und Prozesse der konfliktsensiblen, sozialökologischen Transformation im Quartier genauer zu verstehen, werden wir besonders auf die Spannungsfelder, Lernprozesse und offenen Fragen zu sozialräumlicher Gerechtigkeit und Machtaspekten eingehen. Es sei betont, dass dieser Beitrag lediglich einen Zwischenstand bis Mai 2023 beschreiben kann, da das Projekt noch bis April 2024 laufen wird.