Publication Details |
Category | Text Publication |
Reference Category | Journals |
DOI | 10.1007/s00103-017-2551-8 |
Document | Shareable Link |
Title (Primary) | Endokrine Modulatoren. Hinweise aus epidemiologischen Studien bedürfen einer kritischen Überprüfung in Modellsystemen. Endocrine disruptors. Evidence from epidemiological studies necessitates a critical review of model systems |
Author | Hoffmann, M.; Gebauer, S.; Nüchter, M.; Baber, R.; Ried, J.; von Bergen, M.; Kiess, W. |
Source Titel | Bundesgesundheitsblatt-Gesundheitsforschung-Gesundheitsschutz |
Year | 2017 |
Department | MOLSYB |
Volume | 60 |
Issue | 6 |
Page From | 640 |
Page To | 648 |
Language | deutsch |
Keywords | Endokrine Disruptoren; Epidemiologie; Risikobewertung; Rezeptorbindung; Modellsysteme |
UFZ wide themes | RU3; |
Abstract | Endokrin disruptive Chemikalien (EDC) verursachen durch Interaktion mit hormonellen Systemen negative gesundheitliche Effekte. Sie werden nach chemischer Struktur, Wirkung auf bestimmte Hormonsysteme, Bioakkumulation, Persistenz in der Umwelt oder klinisch beobachtbarer Auswirkung klassifiziert. Zur Erforschung der komplexen Wirkungsweise im Menschen stehen bislang nur unzureichende In-vitro-Modellsysteme zur Verfügung, die zudem nicht ausreichend hochdurchsatzfähig sind, wodurch sich die Risikoevaluation ausgesprochen schwierig gestaltet. Hinzu kommt, dass in den Industrienationen lebende Menschen meist gegenüber EDC-Substanzgemischen mit unterschiedlichen Wirkungsweisen exponiert sind. Derzeit unklar ist die klinische Bedeutung der durch EDC in vulnerablen Entwicklungsphasen ausgelösten epigenetischen Veränderungen. Epidemiologische Studien werden aufgrund ihrer nicht immer garantierten Reproduzierbarkeit kritisiert, dennoch bleiben sie zur Entwicklung und Prüfung von Hypothesen zur Wirkungsweise von EDC im klinischen Kontext wegen fehlender geeigneter Modellsysteme die Methode der Wahl. Positive Hinweise auf Assoziationen sind trotz zuweilen widersprüchlicher Ergebnisse der entscheidende Schlüssel zur Selektion von Faktoren, die anschließend in Modellsystemen ergebnisoffen überprüft werden können. Dieser Beitrag stellt hauptsächlich die positive epidemiologische Evidenz der durch EDC ausgelösten Effekte in den Bereichen Wachstum und Metabolismus, neurokognitive Entwicklung sowie Sexualentwicklung und Reproduktion dar. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit einer engen Verknüpfung von epidemiologischer und mechanistischer Forschung in Modellsystemen, insbesondere auf den Gebieten des Zusammenwirkens verschiedener EDC und der Auswirkungen pränataler und frühkindlicher Exposition. |
Persistent UFZ Identifier | https://www.ufz.de/index.php?en=20939&ufzPublicationIdentifier=18924 |
Hoffmann, M., Gebauer, S., Nüchter, M., Baber, R., Ried, J., von Bergen, M., Kiess, W. (2017): Endokrine Modulatoren. Hinweise aus epidemiologischen Studien bedürfen einer kritischen Überprüfung in Modellsystemen. Endocrine disruptors. Evidence from epidemiological studies necessitates a critical review of model systems Bundesgesundheitsblatt-Gesund. 60 (6), 640 - 648 10.1007/s00103-017-2551-8 |