MeSsHumus
Methoden- und Sensorentwicklung zur in situ Bestimmung des Humusgehalts in Böden und Ableitung von Handlungsempfehlungen zur Bewirtschaftung
Zeitraum: 01/20 – 12/22 (36 Monate)
Förderung: BMBF
Partner: Agricon, Soilution
Ein ausreichender Gehalt an Humus im Boden ist Voraussetzung für eine nachhaltige und natürliche Bodenfruchtbarkeit. Der Humusgehalt beeinflusst dabei unter anderem die Bodenorganismen, die Konzentration an Pflanzennährstoffen und die Wasserverfügbarkeit. Zudem erhöht er die Erosionsresistenz und bindet CO2.
Auf landwirtschaftlich genutzten Flächen kann der Humusgehalt durch eine gezielte Bewirtschaftung erhalten und vermehrt werden. Die Kenntnis über den genauen Humusgehalt der Äcker ist also ein Indikator für landwirtschaftliche Betriebe, ob ihr Anbau bereits nachhaltig und bodenschonend gelingt oder noch Spielraum für Verbesserungen besteht. Allerdings ist die Bestimmung des Humusgehalts mittels klassischer Analytik in der landwirtschaftlichen Praxis kaum zu vertretbaren Kosten möglich. Daher entwickelt das Department Monitoring- und Erkundungstechnologie (MET) zusammen mit den Projektpartner Agricon und Soilution einen mobilen Sensor mit dem eine in-situ Bestimmung des Humusgehalts möglich ist und Bodenkarten hoher räumlicher Auflösung erstellt werden können.
Die Aufgabe des Department MET ist hierbei die Untersuchung der Bodenproben mittels optischer Spektroskopie im sichtbaren und nahen Infrarotbereich (350 - 2500 nm Wellenlänge). Spektroskopie wird in der Bodenkunde verwendet, um indirekt bodenphysikalische und –chemische Eigenschaften zu messen und vorherzusagen. Im Projekt soll die angenommene Korrelation zwischen den gemessenen Spektren und den Bodeneigenschaften mit Hilfe von Regressionsmethoden untersucht und zur Kalibrierung eines Modells verwendet werden. Die Projektpartner Agricon und Soilution befassen sich mit der Entwicklung des Probennahme-Moduls für den Feldeinsatz und einer Software-Lösung, die die gemessenen Daten in Echtzeit auswerten und darstellen kann. Ziel der Zusammenarbeit der drei Partner ist es den mobilen Sensor zur Anwendungsreife zu bringen, so dass er nach Projektende der landwirtschaftlichen Praxis zur Verfügung steht.