Stimulierung des natürlichen Schadstoffabbau-Potenzials durch Nitratzugabe in einen Grundwasserzuleiter (ENA-Nitrat)

Probennahme Zeitz
Grundwasserproben-
nahme an der ersten Beobachtungslinie des Messfeldes.

Im Sommer 2015 begann ein von der Landesanstalt für Altlastenfreistellung Sachsen-Anhalt (LAF) und von der Mitteldeutschen Vermögensverwaltungsgesellschaft mbH (MDVV) gefördertes Feldexperiment am Standort Zeitz, geplant und durchgeführt von den Departments Grundwassersanierung, Isotopenbiogeochemie, Catchment Hydrology und Umweltmikrobiologie. Innerhalb von 60 Tagen wurden knapp 7 Tonnen Natriumnitrat in den unteren, erheblich mit Benzen belasteten Grundwasserleiter 61 eingebracht, um den natürlichen Abbau von Benzen zu beschleunigen. Die durch die Nitratzugabe verursachten biogeochemischen Prozesse im Aquifer - neben dem Benzenabbau werden Sulfidoxidation, Sulfatreduktion und Denitrifizierung qualitativ und quantitativ untersucht - werden anhand regelmäßiger chemischer, isotopenchemischer und mikrobiologischer Analysen des Grundwassers überwacht. Dieses wird aus insgesamt neun Grundwassermessstellen gewonnen; die Messstellen sind dabei in drei Beobachtungslinien angeordnet. Ziel des Feldexperiments ist es, die biogeochemische Verknüpfung von Stickstoff-, Schwefel- und Kohlenstoffkreislauf im Hinblick auf den Benzenabbau in einem reaktiven Transportmodell zusammenzuführen und eine in situ-Sanierungs- und Sicherungsstrategie für den unteren Aquifer zu entwickeln.