Oxywall - Verfahren zur feedbackgesteuerten Direktgasinjektion von Sauerstoff

Obwohl viele Schadstoffe auch unter anaeroben Bedingungen (ohne Sauerstoff) biologisch abgebaut werden, kann der Sanierungsprozess durch die Zugabe von Sauerstoff in vielen Fällen erheblich beschleunigt werden. Dazu werden üblicherweise Luft oder Reinsauerstoff verwendet. Ein erheblicher Nachteil von Luftinjektionen besteht darin, dass das applizierten Gas tatsächlich nur 20% Sauerstoff enthält der bei der Reaktion mit den Schadstoffen im Boden/Grundwasser verbraucht wird. Der überwiegende Anteil, etwa 80% Stickstoff verbleibt ungenutzt im Boden und kann dabei das Porensystem weitgehend mit Gas auffüllen. Durch diesen als Gasclogging bekannt gewordenen Prozess können ganze Bodenareale von jeglicher Sanierung ausgeschlossen werden. Zur Vermeidung solcher Effekte werden üblicherweise mit hohen Gasüberschüssen gezielt Gaskanäle geschaffen. Die überschüssige an der Bodenoberfläche austretende kontaminierte Luft muss dabei gefasst und aufgereinigt werden, was zusätzliche Kosten verursacht.
Als Alternative zur Luftinjektion kommt die Verwendung von reinem Sauerstoff in Betracht. Jedoch kann auch hier Gasclogging durch die Rücklösung von Stickstoff aus dem Grundwasser auftreten. Auch werden mit den verwendeten deutlich geringeren Gasmengen häufig nicht alle Bodenbereiche erreicht, was den Sanierungserfolg gefährden kann.

Das Oxywall-Verfahren beruht auf der gezielten Injektion von Sauerstoff. Dazu werden einzelne Injektionslanzen punktgenau in den kontaminierten Arealen positioniert. Die Positionierung erfolgt auf der Grundlage einer umfassenden Standorterkundung mit modernen geophysikalischen Methoden (z.B. direct push, EC und injection logging, Tracermodellierung) und gestützt auf ein geohydrologisches Modell, welche sowohl die reale Schadstoffverteilung wie auch die Heterogenität des Standortes berücksichtigt. Durch diese gezielte Positionierung der Injektionspunkte werden laterale Gasausbreitungen mit bis zu 20 m Wirkradius erreicht. Eine Modellgestützte Variation von Injektionsmengen und -intervallen kann das Gasglogging wirksam verhindert und Gasverluste durch Austritte über die geländeoberfläche praktisch auf Null reduzieren.

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