RadAqua

Eine erhöhte natürliche radioaktive Belastung von zur Trinkwasserversorgung oder zur landwirtschaftlichen Bewässerung genutzten Grundwässern stellt in vielen Gebieten weltweit ein potentielles Problem dar.

Von besonderer Relevanz ist das Thema in ariden und semiariden Gebieten, in denen fossile Grundwässer aus großräumigen Sandsteinaquiferen gewonnen werden.
Ein Großteil der Grundwasservorräte Arabiens und Nord-Afrikas ist an solche Ressourcen gebunden.


Sich aus diesem Umstand ergebende Fragen mit Forschungspotential betreffen:

Well Field nahe Riad, Saudi-Arabien
Well Field nahe Riad, Saudi-Arabien

1. eine schnelle und kostengünstige Lokalisierung entsprechender Risikogebiete mit Hilfe leicht zugänglicher Parameter und Indikatoren (sogenannte „Umwelttracer“),
2. die Berücksichtigung einer aufgrund der intensivierten Wasserförderung induzierten verstärkten Mobilisierung von Radionukliden,
3. eine möglichst unkomplizierte Aufbereitung belasteter Wässer sowie
4. den sachgemäßen Umgang mit dabei anfallenden radioaktiven Rückständen (Naturally Occurring Radioactive Material bzw. “NORM“ waste).

Im Zuge der UFM-Radaqa Aktivitäten wurde daher zum ersten durch Sichtung vorhandener Daten eine grundlegende Datenbasis geschaffen; zum zweiten (und hauptsächlich) wurden strategische Forschungspartnerschaften zwischen deutschen Institutionen und Einrichtungen aus betroffenen UfM-Ländern (Jordanien, Israel, Ägypten, Tunesien, Marokko) angebahnt bzw. weiterentwickelt. Aufbauend auf den geknüpften Kontakten und den Ergebnissen der Pilot-Phase erfolgt derzeit die Erstellung eines weiterführenden Projektantrags im Rahmen des EU Calls Horizon2020 (WATER-5c-2015).