Großhang

Kopplung von Strömungs- und Deformationsprozessen zur Modellierung von Großhangbewegungen


Laufzeit: 2009-2011 (36 Monate)

Förderung: DFG (Forschergruppe 581)

Partner: Technische Universität Berlin, Technische Universität München, Universität Stuttgart, Universität Karlsruhe, Brandenburgische Technische Universität Cottbus, Universität Potsdam

Das Thema Hangrutschungen im Kontext von Naturgefahren hat in den vergangenen Jahren an Bedeutung zugenommen. Extreme Wettereignisse im Zusammenhang mit dem globalen Klimawandel sowie die zunehmende Landnutzung und der Ausbau der Infrastruktur führen in den verschiedensten Gebirgsregionen zu einer erhöhten Gefahr durch abrutschende Hänge.

Für die Vorhersage einer Großhangrutschung ist ein fundiertes Verständnis der lokalen räumlichen Strukturen und Prozesse erforderlich, um das komplexe Natursystem hinreichend genau abbilden und simulieren zu können. In mehreren Teilprojekten untersucht die DFG Forschergruppe beispielhaft am Heumöser Hang die miteinander gekoppelten Prozesse von Niederschlag, Oberflächenabfluss, Infiltration, Strömungsmechanik im Untergrund sowie Deformation teilgesättigter Böden über eine große Bandbreite von räumlichen und zeitlichen Skalen. Der Heumöser Hang im Vorarlberg/ Österreich ist in dieser Hinsicht einzigartig, weil durch vorangegangene Forschungsarbeiten bereits eine umfassende Datengrundlage geschaffen worden ist. Insbesondere aber stellt der Hang ein noch intaktes, sich „bewegendes“ Natursystem dar, an dem die Interaktion der verschiedensten Faktoren, die zu einer Massenbewegung führen können, beobachtet und untersucht werden kann.


Im Rahmen der DFG Forschergruppe ist das UFZ im Teilprojekt 5 "Geophysikalische Untersuchungen der Massenbewegung am Heumöser Hang" beteiligt.

UFZ - Teilprojekt Geoelektrische Strukturcharakterisierung und Feuchtemonitoring

Im Kontext von niederschlagsinduzierten Massenbewegungen ist die Identifikation von Hangbereichen mit unterschiedlichen hydrogeologischen Eigenschaften sowie das Monitoring der Dynamik des Bodenwassergehaltes von essentieller Bedeutung. Mit Hilfe geoelektrischer Methoden (elektromagnetische Induktion, Gleichstromgeoelektrik) sollen in diesem Teilprojekt Strukturen im Untergrund, die einen direkten Einfluss auf den Bodenwasserhaushalt haben, identifiziert und hydrogeologische Prozesse beobachtet werden. Die Umsetzung eines hierarchischen Ansatzes ermöglicht hierbei die Verknüpfung der geophysikalischen Messungen auf unterschiedlichen räumlichen Skalen. Für die flächenhafte Erkundung der Heterogenität des Heumöser Hanges eignen sich aufgrund des Messfortschrittes elektromagnetische Verfahren. Gleichstromgeoelektrische Verfahren werden für Detailuntersuchungen entlang von ausgewählten Profilen sowie zum punktuellen Monitoring eingesetzt. Die Untersuchungsergebnisse werden zusammen mit anderen Daten zur Ableitung von Beziehungen zwischen geologischen, bodenmechanischen und hydrologischen Parametern genutzt, um das Natursystem in hinreichender Komplexität abbilden zu können.