Pressemitteilung vom 20. Oktober 2021

Zukunftsweisende Forschung: Goethe-Universität und Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung schließen Kooperationsvertrag

Rahmen für Forschung, Ausbildung und Verwertungsprojekte

Die Goethe-Universität Frankfurt und das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung in Leipzig haben einen Rahmenkooperationsvertrag geschlossen mit dem Ziel, die Wasserforschung durch gemeinsame Forschungsprojekte zu fördern und zu intensivieren und Wissenschaftler:innen in der frühen Berufsphase - zum Beispiel Doktoranden, Postdocs oder Nachwuchsgruppenleiter:innen - miteinander in der interdisziplinären Umweltforschung auszubilden.

Wasser ist ein existenzieller Grundstoff des Lebens für Mensch, Tier und Pflanze. Aktuell haben 2,2 Milliarden Menschen keinen Zugang zu sicherem Trinkwasser, und bis zu 90 Prozent aller Abwässer weltweit gelangen unbehandelt in die Umwelt. Viele abwasserbürtige Chemikalien und Spurenstoffe führen zu Schadwirkungen in aquatischen Ökosystemen und zum Rückgang der Biodiversität. Durch verunreinigtes Wasser können Krankheiten wie zum Beispiel Durchfall, Cholera, Ruhr, Typhus oder Polio übertragen werden. Hinzu kommen katastrophale Auswirkungen auf Mensch und Umwelt, die Dürren oder Fluten mit sich bringen, und die auch in den Industrienationen dramatische Folgen nach sich ziehen. Der Klimawandel verändert den Wasserkreislauf und wird künftig das nachhaltige Management der Ressource Wasser vor noch größere Herausforderungen stellen. Diesen Herausforderungen stellen sich in einer strategischen Kooperation die beiden exzellenten Forschungseinrichtungen.

Prof. Dr. Enrico Schleiff, Präsident der Goethe-Universität Frankfurt, betont die Stärken der beiden Partner: "Insbesondere unser Fachbereich Biowissenschaften und der Themenbereich "Chemikalien in der Umwelt" des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung verfügen jeweils über Expertisen, die sich hervorragend ergänzen. Forschungsstrategisch verbindet uns das Ziel, die Umweltforschung einerseits enger mit Gesundheitsforschung zu verzahnen im Sinne des One-Health-Ansatzes und sie andererseits weiter mit der Biodiversitätsforschung zu verknüpfen. Dies schließt insbesondere die Ausbildung von Wissenschaftler:innen in der frühen Berufsphase ein, die künftig beispielsweise die Forschungsinfrastrukturen beider Partner nutzen und an Kursen und Veranstaltungen teilnehmen können."

Prof. Dr. Georg Teutsch, Wissenschaftlicher Geschäftsführer des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung, sagt: "Zusammen mit der Goethe-Universität wollen wir gemeinsame Forschungsprojekte starten, etwa wie sich Chemikalien auf die Biodiversität auswirken oder um die Wechselwirkungen zwischen Umwelt und Gesundheit auf molekularer Ebene zu untersuchen. Dazu werden wir die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Zellbiologie, Neurowissenschaften, translationaler Biodiversitätsgenomik, umweltbezogener Gesundheitsforschung und Forschung zu Umweltchemikalien und Landschaftsnutzung stärken. Darüber hinaus unterstützen wir uns gegenseitig bei der Verwertung etwa von Erfindungen, die im Rahmen dieser Forschung von unseren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern gemacht werden." 


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