Kurzinformation vom 19. Dezember 2024

11. Plenum des Weltbiodiversitätsrats IPBES

Neue Fakten zur Bewältigung der globalen Biodiversitätskrise veröffentlicht

Vom 10. bis 16. Dezember trafen sich in Windhoek, Namibia, Vertreter:innen von fast 150 Regierungen mit weltweit führenden Wissenschaftler:innen und Expert:innen auf dem Gebiet der biologischen Vielfalt auf der 11. Plenarsitzung des Weltbiodiversitätsrats IPBES. Mit den Biodiversitätsexperten Prof. Josef Settele, Prof. Ralf Seppelt und Dr. Yves Zinngrebe waren drei Wissenschaftler:innen des UFZ in die Verhandlungen eingebunden. Der inhaltliche Fokus des 11. Plenums lag auf der Verabschiedung von zwei neuen wissenschaftlichen Berichten, in deren Mittelpunkt der Transformative Wandel und der Zusammenhang zwischen den Krisen in den Bereichen Biodiversität, Wasser, Ernährung, Gesundheit und Klimawandel steht. Außerdem wurde der Fahrplan für ein 2. Globales Assessment beschlossen.

Deutsche Delegation, u.a. mit  Prof. Ralf Seppelt (5.v.l.) Prof. Josef Settele (8.v.l.) und Dr. Yves Zinngrebe (3.v.r.) vom UFZ Foto: Kiara Worth
Deutsche Delegation, u.a. mit Prof. Ralf Seppelt (5.v.l.) Prof. Josef Settele (8.v.l.) und Dr. Yves Zinngrebe (3.v.r.) vom UFZ
Foto: Kiara Worth

Am 17. Dezember wurde der Nexus-Bericht verabschiedet, der sich mit den komplexen Zusammenhängen zwischen den Nexus-Elementen Biodiversität, Wasser, Nahrung, Gesundheit und Klimawandel befasst. Zudem

  • projiziert er künftige Wechselwirkungen zwischen diesen Krisen bis zum Jahr 2100 in einer Reihe verschiedener Szenarien 
  • bietet er ein breites Spektrum an konkreten Reaktionsmöglichkeiten, wobei der Schwerpunkt auf der Maximierung des Nutzens für Biodiversität, Wasser, Nahrung, Gesundheit und des Klimasystems liegt 
  • untersucht er die Kosten der Untätigkeit und der Nichtbewältigung mehrerer gleichzeitiger Krisen 
  • unterstützt er die Erreichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung, des Globalen Biodiversitätsrahmens von Kunming-Montreal und des Pariser Abkommens 

Vorbereitet wurde er von 165 führenden internationalen Expertinnen und Experten aus 57 Ländern, aus allen Regionen der Welt. Er basiert auf 6.500 Referenzen.

Mehr Informationen, u.a. die IPBES-Pressemitteilung zum Launch und die "Zusammenfassung für Politiker" finden Sie hier: https://www.ipbes.net/nexus/media-release

UFZ-Ansprechpartner: Prof. Ralf Seppelt / Leiter des UFZ-Departments Landschaftökologie / ralf.seppelt@ufz.de
Koordinierender Leitautor im Kapitel "Status and past Trends of Basic interactions in the nexus"

Am 18. Dezember wurde der Bericht zum Transformativen Wandel verabschiedet, der als Grundlage für Entscheidungen und Maßnahmen von Regierungen, der Zivilgesellschaft, indigenen Völkern und lokalen Gemeinschaften, Unternehmen usw. dienen soll, um die Vision 2050 für Biodiversität und die SDGs zu erreichen.

  • Er hebt die zugrunde liegenden Ursachen und ihre Zusammenhänge mit den indirekten und direkten Treiber der Biodiversitätskrise hervor. 
  • Er bewertet und vergleicht Visionen, Szenarien und Wege für eine gerechtere und nachhaltigere Welt.
  • Er identifiziert die wichtigsten Herausforderungen (Challenges) und Hindernisse (Barriers) für transformativen Wandel.
  • Er bietet Strategien und Maßnahmen mit Potenzial für transformativen Wandel für eine gerechte und nachhaltige Welt.

Erarbeitet wurde der Bericht von 101 führenden internationalen Expertinnen und Experten aus 42 Ländern. Er basiert auf 7.000 Referenzen.

Mehr Informationen, u.a. die IPBES-Pressemitteilung zum Launch und die "Zusammenfassung für Politiker" finden Sie hier: https://www.ipbes.net/transformative-change/media-release

UFZ-Ansprechpartner: Dr. Yves Zinngrebe / Wissenschaftler im UFZ-Department Naturschutzforschung / yves.zinngrebe@ufz.de 
Koordinierender Leitautor Kapitel 5: "Realizing a sustainable world for nature and people: transformative strategies, actions and roles for all"

Das Plenum hat außerdem den Fahrplan für die Erstellung eines bis 2028 angestrebten 2. Globalen Assessments diskutiert und beschlossen - die zweite globale Bewertung der biologischen Vielfalt und der Ökosystemleistungen - eine Folgemaßnahme des ersten globalen Assessments von 2019, in dem erstmals darauf aufmerksam gemacht wurde, dass weltweit eine Million Pflanzen- und Tierarten  vom Aussterben bedroht sind.

UFZ-Ansprechpartner: Prof. Dr. Josef Settele / Leiter UFZ-Department Naturschutzforschung / josef.settele@ufz.de
Als Co-Chair des 1. Global Assessment 2019 Mitglied des Vorbereitungsteams.

 


Weitere Informationen

UFZ-Pressestelle

Susanne Hufe
Telefon: +49 341 235-1630
presse@ufz.de


Im Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) erforschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Ursachen und Folgen der weit reichenden Veränderungen der Umwelt und erarbeiten Lösungsoptionen. In sechs Themenbereichen befassen sie sich mit Wasserressourcen, Ökosystemen der Zukunft, Umwelt- und Biotechnologien, Chemikalien in der Umwelt, Modellierung und sozialwissenschaftlichen Fragestellungen. Das UFZ beschäftigt an den Standorten Leipzig, Halle und Magdeburg circa 1.100 Mitarbeitende. Es wird vom Bund sowie von Sachsen und Sachsen-Anhalt finanziert.

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Die Helmholtz-Gemeinschaft identifiziert und bearbeitet große und vor allem drängende Fragen von Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft. Ihre Aufgabe ist es, langfristige Forschungsziele von Staat und Gesellschaft zu erreichen. Damit sollen die Lebensgrundlagen der Menschen erhalten und sogar verbessert werden. Helmholtz besteht aus 19 naturwissenschaftlich-technologischen und medizinisch-biologischen Forschungszentren.

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