Kurzinformation vom 10. Dezember 2024
11. Plenum des Weltbiodiversitätsrats IPBES
Neue Fakten zur Bewältigung der globalen Biodiversitätskrise
Vom 10. bis 16. Dezember treffen sich in Windhoek, Namibia, Vertreter:innen von fast 150 Regierungen mit weltweit führenden Wissenschaftler:innen und Expert:innen auf dem Gebiet der biologischen Vielfalt auf der 11. Plenarsitzung des Weltbiodiversitätsrats IPBES. Mit den Biodiversitätsexperten Prof. Josef Settele, Prof. Ralf Seppelt und Dr. Yves Zinngrebe sind drei Wissenschaftler:innen des UFZ in die Verhandlungen eingebunden. Der inhaltliche Fokus des 11. Plenums liegt auf der Annahme von zwei neuen wissenschaftlichen Berichten, in deren Mittelpunkt der Transformative Wandel und der Zusammenhang zwischen den Krisen in den Bereichen Biodiversität, Wasser, Ernährung, Gesundheit und Klimawandel steht. Außerdem soll der Fahrplan für ein 2. Globales Assessment beschlossen werden.
Am Dienstag beginnen Vertreter von fast 150 Regierungen in Windhoek, Namibia, ein einwöchiges Treffen mit weltweit führenden wissenschaftlichen Expert:innen auf dem Gebiet der biologischen Vielfalt, um zu diskutieren, wie der globale Verlust der biologischen Vielfalt und der Ökosystemleistungen gestoppt werden kann.
Aufgabe der beteiligten Fachexpert:innen wird es sein, den politischen Entscheidungsträgern die besten aktuell verfügbaren wissenschaftlichen Erkenntnisse zu präsentieren und zur Verfügung zu stellen.
Zu den wichtigsten Tagesordnungspunkten der 11. Sitzung des IPBES-Plenums gehört die Vorstellung und Diskussion von zwei neuen IPBES-Berichten und deren Annahme durch die Mitgliedstaaten:
1 Nexus-Bericht
- befasst sich mit den komplexen Zusammenhängen zwischen den Nexus-Elementen Biodiversität, Wasser, Nahrung, Gesundheit und Klimawandel
- projiziert künftige Wechselwirkungen zwischen diesen Krisen bis zum Jahr 2100 in einer Reihe verschiedener Szenarien
- bietet ein breites Spektrum an konkreten Reaktionsmöglichkeiten, wobei der Schwerpunkt auf der Maximierung des Nutzens für Biodiversität, Wasser, Nahrung, Gesundheit und des Klimasystems liegt
- untersucht die Kosten der Untätigkeit und der Nichtbewältigung mehrerer gleichzeitiger Krisen
- wird die Erreichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung, des Globalen Biodiversitätsrahmens von Kunming-Montreal und des Pariser Abkommens unterstützen
- wurde vorbereitet von 165 führenden internationalen Expertinnen und Experten aus 57 Ländern, aus allen Regionen der Welt
- basiert auf 6.500 Referenzen
- Die Pressekonferenz zum Nexus-Bericht beginnt am Dienstag, den 17. Dezember, 14 Uhr MEZ. IPBES hat angekündigt, Sie live ins Internet zu übertragen.
- Weitere Informationen: https://www.ipbes.net/ipbes-11/primers
UFZ-Ansprechpartner vor Ort:
Prof. Ralf Seppelt / Leiter des UFZ-Departments Landschaftökologie
Koordinierender Leitautor im Kapitel "Status and past Trends of Basic interactions in the nexus"
-> Presseanfragen während des Plenums bitte an media@ipbes.net
2 Bericht zum Transformativen Wandel
- hebt die zugrunde liegenden Ursachen und ihre Zusammenhänge mit den direkten und indirekten Treibern der Biodiversitätskrise hervor
- bewertet und vergleicht Visionen, Szenarien und Wege für eine gerechtere und nachhaltigere Welt
- identifiziert die wichtigsten Herausforderungen und Hindernisse für transformativen Wandel
- bietet Strategien und Maßnahmen mit Potenzial für transformativen Wandel im Hinblick auf eine gerechte und nachhaltige Welt
- erarbeitet von 101 führenden internationalen Expertinnen und Experten aus 42 Ländern, aus allen Regionen der Welt
- basierend auf 7.000 Referenzen, 3 Jahre Entwicklungszeit
- dient als Grundlage für Entscheidungen und Maßnahmen von Regierungen, der Zivilgesellschaft, indigenen Völkern und lokalen Gemeinschaften, Unternehmen usw. zur Erreichung der Vision 2050 für Biodiversität und der SDGs
- Die Pressekonferenz zum Bericht beginnt am Mittwoch, dem 18. Dezember, 14 Uhr MEZ. IPBES hat angekündigt, Sie live ins Internet zu übertragen.
- Weitere Informationen: https://www.ipbes.net/ipbes-11/primers
UFZ-Ansprechpartner vor Ort:
Dr. Yves Zinngrebe / Wissenschaftler im UFZ-Department Naturschutzforschung
Koordinierender Leitautor Kapitel 5: "Realizing a sustainable world for nature and people: transformative strategies, actions and roles for all"
-> Presseanfragen während des Plenums bitte an media@ipbes.net
3 Vorbereitung 2. Globales Assessment
Das Plenum wird den Fahrplan für die Erstellung eines bis 2028 angestrebten 2. Globalen Assessments diskutieren und bestenfalls beschließen - die zweite globale Bewertung der biologischen Vielfalt und der Ökosystemleistungen - eine Folgemaßnahme des ersten globalen Assessments von 2019, in dem erstmals darauf aufmerksam gemacht wurde, dass weltweit eine Million Pflanzen- und Tierarten vom Aussterben bedroht sind.
UFZ-Ansprechpartner vor Ort:
Prof. Dr. Josef Settele / Leiter UFZ-Department Naturschutzforschung
Als Co-Chair des 1. Global Assessment 2019 Mitglied des Vorbereitungsteams
-> Presseanfragen während des Plenums über media@ipbes.net oder direkt an josef.settele@ufz.de
Medienvertreter:innen, die das unter Embargo stehende Material für die beiden Berichte erhalten möchten, können sich hier akkreditieren: www.ipbes.net/ipbes-11/media-accreditation/registration
Weitere Informationen
UFZ-Pressestelle
Susanne Hufe
Telefon: +49 341 235-1630
presse@ufz.de
Im Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) erforschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Ursachen und Folgen der weit reichenden Veränderungen der Umwelt und erarbeiten Lösungsoptionen. In sechs Themenbereichen befassen sie sich mit Wasserressourcen, Ökosystemen der Zukunft, Umwelt- und Biotechnologien, Chemikalien in der Umwelt, Modellierung und sozialwissenschaftlichen Fragestellungen. Das UFZ beschäftigt an den Standorten Leipzig, Halle und Magdeburg circa 1.100 Mitarbeitende. Es wird vom Bund sowie von Sachsen und Sachsen-Anhalt finanziert.
www.ufz.deDie Helmholtz-Gemeinschaft identifiziert und bearbeitet große und vor allem drängende Fragen von Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft. Ihre Aufgabe ist es, langfristige Forschungsziele von Staat und Gesellschaft zu erreichen. Damit sollen die Lebensgrundlagen der Menschen erhalten und sogar verbessert werden. Helmholtz besteht aus 19 naturwissenschaftlich-technologischen und medizinisch-biologischen Forschungszentren.
www.helmholtz.de