Pressemitteilung vom 22. Juli 2021

CLAIRE erhält Zuschlag für erste Förderphase

Das vom UFZ koordinierte Konsortium treibt die Planungen für ein neues Zentrum für Klimamaßnahmen und Innovationen – Forschung & Technologien voran

Die Antragsskizze für das Forschungszentrum CLAIRE (Centre for Climate Action and Innovation - Research & Engineering, dt.: Zentrum für Klimamaßnahmen und Innovationen - Forschung & Technologien) hat die erste Hürde im Wettbewerb "Wissen schafft Perspektiven für die Region!" des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und des Freistaats Sachsen genommen. Das vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) koordinierte CLAIRE-Konsortium kann die eingereichte Antragskizze in den kommenden sechs Monaten zu einem begutachtungsfähigen Konzept ausarbeiten. 500.000 Euro stehen dafür zur Verfügung. 

 Foto: Foto: Kletr (Fotolia)/ Grafik:3D-Artstudio

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"Wir freuen uns sehr, unsere Ideen für ein Zentrum für Klimamaßnahmen und Innovationen  gemeinsam mit unseren Partnern in der jetzt folgenden Konzeptionsphase weiter präzisieren zu dürfen. Die jüngsten dramatischen Hochwasserereignisse in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen haben mal wieder gezeigt, wie dringend notwendig es ist, verbesserte Prognosesysteme zu entwickeln und operationell einzusetzen. CLAIRE wird die Entwicklung, die Erprobung und praktische Umsetzung von Klimaschutz- und Anpassungsmaßnahmen in der Land- und Forstwirtschaft, beim Wasser- und Energiemanagement sowie in den Bereichen Mobilität, Gesundheit und in urbanen Räumen vorantreiben. Ziel des geplanten Forschungszentrums ist, mittels neuartiger digitaler Zwillinge von Ökosystemen einen kontinuierlichen, digitalen Daten- und Entscheidungsraum mit hoher Aktualität und räumlich-zeitlicher Auflösung aufzubauen. Wir müssen unsere Städte und Kommunen mit ihren Infrastrukturen so umbauen, dass sie weniger verwundbar und zukunftssicher sind", sagt Prof. Georg Teutsch, Wissenschaftlicher Geschäftsführer des UFZ, und ergänzt: "Dazu brauchen wir verlässliche Daten und Prozesswissen auf regionaler und lokaler Ebene, um darauf aufbauend innovative natur- und technologiebasierte Lösungsoptionen zu entwickeln. Mit Reallaboren, die von Wissenschaft, Unternehmen, Fachbehörden und Zivilgesellschaft im Mitteldeutschen Revier und der Lausitz gemeinsam betrieben werden, wollen wir regionale Transformationsprozesse hin zu einer kohlenstoffneutralen und klimaresilienten Gesellschaft unterstützen und damit eine nachhaltige Wertschöpfung in den Bergbaufolgeregionen ermöglichen." 

Das Zentrum CLAIRE soll zudem ein Ort der Ausbildung werden. Gemeinsam mit der Universität Leipzig und unter Beteiligung der Technischen Universität (TU) Dresden, der Martin-Luther-Universität (MLU) Halle-Wittenberg sowie der Handelshochschule Leipzig (HHL) soll eine School for Climate Innovation Leipzig (SCIL) entstehen. Diese soll interdisziplinäre Spitzenforschung mit großen Freiheiten, Transferorientierung, gesellschaftlicher und politischer Relevanz sowie neuartige Lehr- und Ausbildungskonzepte anbieten.

Eine vom BMBF und Freistaat Sachsen eingesetzte Perspektivkommission hatte aus den fast 100 eingereichten Konzeptskizzen für die sächsische Lausitz und das Mitteldeutsche Revier je drei Ideen pro Region ausgewählt. Die Forschungskonsortien erhalten für die Dauer von sechs Monaten eine Förderung in Höhe von 500.000 Euro, um ihre Projektskizze zu einem begutachtungsfähigen Antrag auszubauen. Bis Mitte des kommenden Jahres müssen sie den fertigen Vollantrag für ein Großforschungszentrum eingereicht haben. Jeweils ein Konzept pro Region wird anschließend voll gefördert. 

Das UFZ koordiniert CLAIRE (Centre for Climate Action and Innovation - Research & Engineering). Beteiligt sind an dem Konsortium 13 weitere wissenschaftliche Institutionen: Fraunhofer IMW Leipzig, iDiv Halle-Jena-Leipzig, Universität Leipzig, TU Dresden, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, HHL Leipzig, DBFZ Leipzig, TROPOS Leipzig, IPK Gatersleben, IPB Halle, PIK Potsdam, ZALF Müncheberg und das MPI-BGC Jena.

Mehr Informationen:

www.ufz.de/claire

Weitere Informationen:

Pressemitteilung des BMBF

Ideenwettbewerb "Wissen schafft Perspektiven für die Region!" von BMBF und Freistaat Sachsen: www.bmbf.de/de/wissen-schafft-perspektiven-fuer-die-region-13122.html


Weitere Informationen

Dr. Annemarie Müller
Referentin des Wissenschaftlichen Geschäftsführers des UFZ
annemarie.mueller@ufz.de

UFZ-Pressestelle

Susanne Hufe
Telefon: +49 341 235-1630
presse@ufz.de


Im Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) erforschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Ursachen und Folgen der weit reichenden Veränderungen der Umwelt und erarbeiten Lösungsoptionen. In sechs Themenbereichen befassen sie sich mit Wasserressourcen, Ökosystemen der Zukunft, Umwelt- und Biotechnologien, Chemikalien in der Umwelt, Modellierung und sozialwissenschaftlichen Fragestellungen. Das UFZ beschäftigt an den Standorten Leipzig, Halle und Magdeburg circa 1.100 Mitarbeitende. Es wird vom Bund sowie von Sachsen und Sachsen-Anhalt finanziert.

www.ufz.de

Die Helmholtz-Gemeinschaft identifiziert und bearbeitet große und vor allem drängende Fragen von Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft. Ihre Aufgabe ist es, langfristige Forschungsziele von Staat und Gesellschaft zu erreichen. Damit sollen die Lebensgrundlagen der Menschen erhalten und sogar verbessert werden. Helmholtz besteht aus 19 naturwissenschaftlich-technologischen und medizinisch-biologischen Forschungszentren.

www.helmholtz.de
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