Pressemitteilung vom 16. Juli 2021

Umwelt-Ehrenpreis 2021 für Stefan Klotz

Hallenser Ökologe erhält Auszeichnung der Stiftung Umwelt, Natur- und Klimaschutz des Landes Sachsen-Anhalt

Dr. Stefan Klotz, Leiter des Themenbereichs "Ökosysteme der Zukunft" am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) ist mit dem Umwelt-Ehrenpreis der Stiftung Umwelt, Natur- und Klimaschutz des Landes Sachsen-Anhalt geehrt worden. Er erhielt die Auszeichnung am 14. Juli anlässlich der Verleihung des sachsen-anhaltischen Umweltpreises aus den Händen von Sachsen-Anhalts Umweltministerin Prof. Claudia Dalbert.

Stefan Klotz bei einer Exkursion mit mit Bürger:innen durchs Saaletal Foto: Benjamin Haerdle
Stefan Klotz bei einer Exkursion mit mit Bürger:innen durchs Saaletal
Foto: Benjamin Haerdle
Stefan Klotz Foto: André Künzelmann / UFZ
Stefan Klotz
Foto: André Künzelmann / UFZ

Seit 25 Jahren zeichnet das Land Sachsen-Anhalt beispielhafte Umweltaktivitäten und -projekte mit einem Umweltpreis aus. Mit dem "Umwelt-Ehrenpreis" wird parallel auch ein Sonderpreis vergeben, mit dem das langjährige ehrenamtliche Engagement einzelner Personen oder Personengruppen gewürdigt wird. In diesem Jahr erhält diesen Preis der Wissenschaftler Dr. Stefan Klotz.

Dr. Stefan Klotz widmet sein Leben seit mehr als 40 Jahren beruflich und ehrenamtlich dem Schutz der Natur - in seiner Heimatstadt Halle, in Sachsen-Anhalt, aber auch darüber hinaus in Deutschland und international.

Die fachliche Heimat des passionierten Ökologen liegt im Bereich der Pflanzenökologie, der biologischen Invasionen und der Biogeographie. Besonders interessieren ihn die Wirkungen der Landnutzung und des Klimawandels auf die Biodiversität generell und speziell auf die Dynamik der Ökosysteme. Seit der Gründung des UFZ im Jahr 1991 bekleidet Stefan Klotz neben seiner Arbeit als Wissenschaftler leitende Management-Funktionen: Seit 1996 leitet er das UFZ-Department "Biozönoseforschung" und seit 2017 den Themenbereich "Ökosysteme der Zukunft". Er ist Mitinitiator des 2013 gestarteten Langzeitexperiments "Global Change Experimental Facility" in Bad Lauchstädt, in der Auswirkungen des Klimawandels auf die biologische Vielfalt untersucht werden. Und er war einer der entscheidenden Fürsprecher und fachlichen Unterstützer bei der Ansiedlung des Deutschen Zentrums für Integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) in Leipzig im Jahr 2012.

Durch eine Reihe von Gremientätigkeiten prägt er darüber hinaus die ökologische Forschung auf internationaler Ebene mit - vernetzt Wissenschaftler:innen untereinander und trägt so zur Verbreitung von Ideen zu einem besseren Schutz der Natur bei. Unter anderem war er von 2006 bis 2015 Präsident der Europäischen Ökologischen Föderation (EEF), ist in den Beiräten der Internationalen Ökologischen Gesellschaft (INTECOL), dem Europäischen Ökosystemforschungsnetzwerk (ALTER-Net) und der Gesellschaft für Ökologie - Deutschland, Österreich, Schweiz (GfÖ) engagiert.

Seine Leidenschaft für die Biologie und seine exzellente fachliche Expertise, gepaart mit der Überzeugung, dass Forschung zu Naturschutz und biologischer Vielfalt nicht nur in wissenschaftlichen Publikationen münden darf, sondern an Verantwortliche in Politik und Behörden kommuniziert werden muss, bildet das Fundament für seine vielen ehrenamtlichen Aktivitäten. So bringt er über seine Tätigkeiten als Kreisnaturschutzbeauftragter bei der Unteren Naturschutzbehörde (seit 1991) und seit 2007 als Vorsitzender des Naturschutzbeirats der Stadt Halle (Saale) über viele Jahre regelmäßig Naturschutzthemen in kommunalpolitische Diskussionen ein. Bereits Anfang der 1990er Jahre setzte er sich zum Beispiel für die Erweiterung des Schutzgebietssystems der Stadt ein, die im Laufe der folgenden Jahre zu Teilen umgesetzt wurde. Im Jahr 2015 initiierte Stefan Klotz nach über 20 Jahren eine ehrenamtliche Neuerfassung der Flora und Fauna in Halles Schutzgebieten. Daran nahmen neben ihm selbst rund 70 engagierte Bürger:innen teil. Im Resultat entstand mit seiner Unterstützung das Buch "Geschützte Natur in Halle (Saale)", das 2020 veröffentlicht wurde. Auch trug er maßgeblich zur Erstellung der aktuellen Roten Liste der Farne und Blütenpflanzen Sachsen-Anhalts bei, die ebenso 2020 erschien.

Wissend, dass Naturschutz die breite Unterstützung der Bevölkerung braucht, trägt Stefan Klotz seine Expertise auch über die Medien und Mitwirkung in Publikumsveranstaltungen in die Öffentlichkeit - etwa als Naturführer bei Wanderungen durchs Saaletal oder andere Naturschutzgebiete rund um Halle.

Umweltministerin Prof. Claudia Dalbert sagte anlässlich der Preisübergabe am 14. Juli: "Mein ganz besonderer Dank gilt Herrn Dr. Stefan Klotz für sein Engagement. Er ist seit vielen Jahren ehrenamtlich im Bereich Umweltschutz tätig: unter anderem als Kreisnaturschutzbeauftragter bei der unteren Naturschutzbehörde und Vorsitzender des Naturschutzbeirates der Stadt Halle. Für dieses außergewöhnliche Engagement wurde er mit dem Umwelt-Ehrenpreis 2021 ausgezeichnet. Dazu gratuliere ich ihm recht herzlich." 

Weitere Informationen:
Stiftung Umwelt, Natur- und Klimaschutz des Landes Sachsen-Anhalt: https://www.sunk-lsa.de/umweltpreis2021.html


Weitere Informationen

UFZ-Pressestelle

Susanne Hufe
Telefon: +49 341 235-1630
presse@ufz.de


Im Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) erforschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Ursachen und Folgen der weit reichenden Veränderungen der Umwelt und erarbeiten Lösungsoptionen. In sechs Themenbereichen befassen sie sich mit Wasserressourcen, Ökosystemen der Zukunft, Umwelt- und Biotechnologien, Chemikalien in der Umwelt, Modellierung und sozialwissenschaftlichen Fragestellungen. Das UFZ beschäftigt an den Standorten Leipzig, Halle und Magdeburg circa 1.100 Mitarbeitende. Es wird vom Bund sowie von Sachsen und Sachsen-Anhalt finanziert.

www.ufz.de

Die Helmholtz-Gemeinschaft identifiziert und bearbeitet große und vor allem drängende Fragen von Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft. Ihre Aufgabe ist es, langfristige Forschungsziele von Staat und Gesellschaft zu erreichen. Damit sollen die Lebensgrundlagen der Menschen erhalten und sogar verbessert werden. Helmholtz besteht aus 19 naturwissenschaftlich-technologischen und medizinisch-biologischen Forschungszentren.

www.helmholtz.de
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