Pressemitteilung vom 18. Juni 2021

Tipps zum Schutz vor Starkregen und Überschwemmungen

Forscher:innen des UFZ bitten um Mitwirkung

Die Menschen in Bischofswerda waren in den letzten Jahren wie auch die Bewohnerinnen und Bewohner vieler anderer Kommunen in Sachsen stark von extremen Wetterereignissen wie Überschwemmungen betroffenen. Ein Forscher:innen-Team hat verschiedene Informationsangebote zur Vorsorge vor Schäden entwickelt, die die Bewohnerinnen und Bewohner Bischofswerda von 18. Juni 2021 bis 07. Juli 2021 kostenfrei ausprobieren können. 

 Foto: UFZ

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Wie können sich Haushalte vor Schäden durch Starkregen und Überschwemmungen schützen? Und auf welchem Weg wird Wissen über wirksame Vorsorgemaßnahmen am besten kommuniziert? Um Antworten zu finden, verteilen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) aus Leipzig erneut eine "Vorsorge-Mappe" in Bischofswerda. Die Forscher:innen haben in den letzten Monaten verschiedene Formate entwickelt, um über das Thema Eigenvorsorge und Hochwasser zu informieren und aufzuklären. Mit der Vorsorge-Mappe möchte das Team testen, welches Format besonders gut geeignet ist. Es kann ein Online-Spiel gespielt, eine Hochwassersituation digital simuliert oder einfach ein kurzer Film zur Hochwasservorsoge angeschaut werden. Alle Formate sind vom 18.06.2021 bis 07.07.2021 absolut kostenfrei online zugänglich und können unter www.klimakoffer.info abgerufen werden.

Wie wichtig die Vorsorge als Reaktion auf die Folgen der Erderhitzung ist, zeigen auch die Ergebnisse der neuen Klimawirkungs- und Risikoanalyse, die Anfang dieser Woche von Bundesumweltministerin Svenja Schulze und Prof. Dirk Messner, Präsident des Umweltbundesamts, vorgestellt wurde. Demnach steigen die Risiken des Klimawandels in Deutschland stark an. Gerade im Osten Deutschlands sei besonders häufig mit Extremwetterlagen wie Hitze und Starkregen zu rechnen.

Im Somme 2020 führten die Forscher des UFZ eine erste Haushaltsbefragung in Bischofswerda durch. Seit dem Frühjahr dieses Jahres wurde nun mit zwei Vorsorge-Mappen in regelmäßigen Abständen über die Ergebnisse der Befragung informiert und den Haushalten zugleich eine fachliche Unterstützung bei der Vorsorge gegen Überschwemmungen und Hitze angeboten.

Nun wird im Laufe der zweiten Junihälfte die dritte Vorsorge-Mappe in den Straßenzügen von Bischofswerda sowie den Ortsteilen Belmsdorf, Großdrebnitz und Schönbrunn verteilt, in denen schon im Jahr 2020 die Bevölkerung befragt wurde. Interessierte Haushalte außerhalb des Befragungsgebietes können die Vorsorge-Mappe in gedruckter oder digitaler Form kostenfrei anfordern. Mit der dritten Vorsorge-Mappe möchte das Projektteam herausfinden, welche Kommunikationsformate die Bürgerinnen und Bürger von Bischofswerda besonders ansprechen, um Wissen über Eigenvorsorge zu vermitteln: "Das können wir nur mithilfe der Menschen vor Ort herausfinden. Nur sie können die verschiedenen Kommunikationsangebote ausprobieren und bewerten. Erst auf dieser Grundlage können wir belastbare Aussagen über deren Wirksamkeit und Attraktivität machen", so der Umweltpsychologe Prof. Sebastian Bamberg.

Um die Meinung der Bürgerinnen und Bürger einzuholen, werden einige kurze Fragen gestellt. "Die Fragen sind leicht zu beantworten. Sie brauchen dafür nicht länger als 3 bis 4 Minuten", so der Studienleiter Prof. Christian Kuhlicke.

Die Projektarbeit findet im Rahmen eines Forschungsvorhabens zur privaten Eigenvorsorge im Auftrag des Kompetenzzentrums "Klimafolgen und Anpassung (KomPass)" im Umweltbundesamt (UBA) statt.


Weitere Informationen

Prof. Dr. Christian Kuhlicke
UFZ-Department Stadt- und Umweltsoziologie
christian.kuhlicke@ufz.de

UFZ-Pressestelle

Susanne Hufe
Telefon: +49 341 235-1630
presse@ufz.de


Im Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) erforschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Ursachen und Folgen der weit reichenden Veränderungen der Umwelt und erarbeiten Lösungsoptionen. In sechs Themenbereichen befassen sie sich mit Wasserressourcen, Ökosystemen der Zukunft, Umwelt- und Biotechnologien, Chemikalien in der Umwelt, Modellierung und sozialwissenschaftlichen Fragestellungen. Das UFZ beschäftigt an den Standorten Leipzig, Halle und Magdeburg circa 1.100 Mitarbeitende. Es wird vom Bund sowie von Sachsen und Sachsen-Anhalt finanziert.

www.ufz.de

Die Helmholtz-Gemeinschaft identifiziert und bearbeitet große und vor allem drängende Fragen von Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft. Ihre Aufgabe ist es, langfristige Forschungsziele von Staat und Gesellschaft zu erreichen. Damit sollen die Lebensgrundlagen der Menschen erhalten und sogar verbessert werden. Helmholtz besteht aus 19 naturwissenschaftlich-technologischen und medizinisch-biologischen Forschungszentren.

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