Pressemitteilung vom 24. Juni 2020

11. Grünau- Befragung startet am 26. Juni

Fortsetzung einer International einmaligen Langzeitstudie

Am 26. Juni 2020 starten Wissenschaftlerinnen des UFZ eine Befragung von Bewohner/innen des Leipziger Stadtteils Grünau zum Thema "Wohnen und Leben in Grünau".  Dazu werden 1.000 Fragebögen in allen Wohngebieten verteilt. Es ist die 11. Befragung im Rahmen der seit 1979 laufenden Intervallstudie Grünau.

Die diesjährige Befragung greift die auch in den vorherigen Erhebungen verwendeten zentralen Themen zur Wohnzufriedenheit, zu Versorgungs- und Kulturangeboten, zu Mobilität und Sesshaftigkeit, zur sozialstrukturellen Charakteristik der Bewohner/innen und zum Image Grünaus auf. Damit wird eine langjährige Vergleichbarkeit der Erhebungsergebnisse ermöglicht und die Entwicklung der Wohnbedingungen dokumentiert.

Außerdem werden neue Inhalte in den Fragebogen aufgenommen, die aktuelle Themen betreffen. Dazu gehören:

·           Kleinräumig unterschiedliche Entwicklungsprozesse innerhalb Grünaus und damit einhergehende Herausbildung von verschiedenen Quartieren

·           Potentiale sozialer Infrastruktur und deren Defizite (z.B. Schulen, Gesundheitseinrichtungen) aus der Sicht verschiedener Altersgruppen

·           Integration von Migrant/innen, Erfolge und neue Herausforderungen

·           Einwohnerentwicklung: Wer zieht zu, wer bleibt, wer zieht weg

·           Anpassung an den Klimawandel auf Quartiersebene

Bedingt durch die Corona-Krise und die damit verbundenen Kontaktbeschränkungen sind die Wohn- und Lebensbedingungen in Grünau beeinflusst worden. Auch dazu wird es einen Abschnitt im Fragebogen geben.

Die Teilnahme an der Erhebung ist freiwillig. Die Fragebogenaktion wurde durch Aushänge im Eingangsbereich der ausgewählten Blöcke in Absprache mit den Wohnungsunternehmen angekündigt. Dabei werden die Corona-bedingten Hygiene- und Abstandsregelungen strikt eingehalten. Auf dieser Grundlage wurde die Erhebung nach Rücksprache mit dem Leipziger Gesundheitsamt und den Verantwortlichen für Arbeitssicherheit im UFZ genehmigt.
Die Verteilung der Fragebögen erfolgt nach einer seit Jahren feststehenden Adressenliste, die Straßennamen und Hausnummern enthält, jedoch keine Namen. Die geschulten Mitarbeiter/innen des UFZ werden an zufällig ausgewählten Wohnungstüren klingeln und einen Fragebogen außerhalb der Wohnung übergeben. Dieser wird nach einigen Tagen zu einem gemeinsam vereinbarten Termin wieder abgeholt. Alle Angaben werden streng vertraulich behandelt. 

Durch die intensive Vorbereitung dieser Erhebungen und die persönliche Ansprache der Grünauer/innen konnte bisher immer eine Rücklaufquote der Fragebögen von mindestens 75% erreicht werden. Dieser Wert unterstreicht die hohe Aussagefähigkeit der Befragungsergebnisse. Auch in diesem Jahr streben wir wieder eine sehr hohe Quote an.

Die Langzeitstudie wird durch das Grünauer Quartiersmanagement, den Quartiersrat, Ämter der Stadt Leipzig, Wohnungsunternehmen und weitere in Grünau ansässige Institutionen und Initiativen gefördert. Doch entscheidend für das Gelingen des Vorhabens ist die Mitwirkung der Grünauer/innen. Sie werden herzlich gebeten, den Fragebogen anzunehmen, ihn in Ruhe auszufüllen und ihn nach einigen Tagen wieder zurückzugeben.

Nach Abschluss der Untersuchung werden die Ergebnisse einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt. Dazu wird es in Grünau und andernorts verschiedene Veranstaltungen geben, zu denen alle Mitwirkenden und Interessierten eingeladen sind.

Seit 1979 wurden in Abständen von anfangs zwei, später fünf Jahren die Grünauer Bewohner/innen nach ihren Wahrnehmungen, Meinungen und Wertungen zu den Wohnbedingungen in Grünau befragt. Auch im diesjährigen Fragebogen bitten wir die Befragten um ihre Aussagen und Einschätzungen zu den Stärken und Schwächen des Stadtteils. Dadurch werden wichtige Entscheidungen vor Ort unterstützt. So flossen die Ergebnisse der letzten Erhebung beispielsweise in das vom Leipziger Stadtrat beschlossene Stadtteilentwicklungskonzept "STEK Leipzig-Grünau 2030" ein.

Informationen zur diesjährigen Befragung sowie zu den Ergebnissen vergangener Erhebungen finden Sie im Internet unter: www.ufz.de/intervallstudie_gruenau


Weitere Informationen

Prof. Dr. Sigrun Kabisch
Leiterin des UFZ-Departments Stadt- und Umweltsoziologie
sigrun.kabisch@ufz.de

UFZ-Pressestelle

Susanne Hufe
Telefon: +49 341 235-1630
presse@ufz.de


Im Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) erforschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Ursachen und Folgen der weit reichenden Veränderungen der Umwelt und erarbeiten Lösungsoptionen. In sechs Themenbereichen befassen sie sich mit Wasserressourcen, Ökosystemen der Zukunft, Umwelt- und Biotechnologien, Chemikalien in der Umwelt, Modellierung und sozialwissenschaftlichen Fragestellungen. Das UFZ beschäftigt an den Standorten Leipzig, Halle und Magdeburg circa 1.100 Mitarbeitende. Es wird vom Bund sowie von Sachsen und Sachsen-Anhalt finanziert.

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Die Helmholtz-Gemeinschaft identifiziert und bearbeitet große und vor allem drängende Fragen von Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft. Ihre Aufgabe ist es, langfristige Forschungsziele von Staat und Gesellschaft zu erreichen. Damit sollen die Lebensgrundlagen der Menschen erhalten und sogar verbessert werden. Helmholtz besteht aus 19 naturwissenschaftlich-technologischen und medizinisch-biologischen Forschungszentren.

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