Pressemitteilung vom 29. August 2024
Wechsel an der Spitze des UFZ
Die Biologin Katrin Böhning-Gaese übernimmt die Wissenschaftliche Geschäftsführung
Zum 1. September 2024 wechselt die Biologin Prof. Dr. Katrin Böhning-Gaese vom Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrum (SBiK-F) in Frankfurt/Main ans Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) und wird dessen neue Wissenschaftliche Geschäftsführerin. Sie folgt auf den Biologen Prof. Dr. Rolf Altenburger, der das Zentrum seit 2022 leitet. Mit Katrin Böhning-Gaese und der Administrativen Geschäftsführerin Dr. Sabine König werden damit erstmals seit Gründung 1991 zwei Frauen an der Spitze des UFZ stehen.
"Wir heißen Katrin Böhning-Gaese ganz herzlich am UFZ und damit in der Helmholtz-Gemeinschaft willkommen und freuen uns auf die Zusammenarbeit mit ihr", sagen die derzeitigen UFZ-Geschäftsführer Prof. Rolf Altenburger und Dr. Sabine König. "Ihre herausragende fachliche Expertise in der Biodiversitäts- und Landnutzungsforschung und ihre exzellente Vernetzung, die weit über den fachlichen Kontext hinaus in den politischen und gesellschaftlichen Raum hinein reicht, sind ideale Voraussetzungen für die weitere Stärkung und Sichtbarkeit der Umweltforschung des UFZ. Mit ihren ehrgeizigen Plänen wird Katrin Böhning-Gaese die Brücke von exzellenter Grundlagenforschung in die gesellschaftliche Anwendung aktiv voranbringen."
"Auch im Namen des Aufsichtsrats des UFZ heiße ich Frau Prof. Böhning-Gaese sehr herzlich willkommen. Wir freuen uns, dass wir mit ihr eine herausragende Forscherinnenpersönlichkeit als neue Wissenschaftliche Geschäftsführerin des UFZ gewinnen konnten", sagt Oda Keppler, Aufsichtsratsvorsitzende des UFZ. "Herrn Prof. Altenburger gilt mein besonderer Dank dafür, dass er das UFZ in den vergangenen Jahren so umsichtig geleitet und so gut für die Übernahme durch die neue Geschäftsführerin aufgestellt hat."
Katrin Böhning-Gaese ist Biologin und seit 14 Jahren Direktorin des Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrum (SBiK-F) sowie Professorin an der Goethe-Universität in Frankfurt/Main. Sie war zudem knapp 10 Jahre Mitglied des Direktoriums der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung. Ihre wissenschaftliche Expertise konzentriert sich auf den Schutz und die Wiederherstellung der biologischen Vielfalt - die Beziehungen zwischen Menschen und Ökosystemen, den Einfluss von Klima- und Landnutzungswandel auf die Biodiversität sowie die Verbindung zwischen Biodiversität, Ökosystemleistungen und menschlichem Wohlergehen.
Prof. Dr. Klement Tockner, Generaldirektor der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, gratuliert herzlich: "Wir freuen uns außerordentlich für Katrin Böhning-Gaese, dass sie diese große Aufgabe übernimmt. Das UFZ gewinnt mit ihr eine wissenschaftliche Vordenkerin, die beeindruckend vielfältig und interdisziplinär denkt und handelt. Sie ist bei Senckenberg immer innovative Wege gegangen, um das Wissen zum Schutz der Artenvielfalt zu verbreiten, ein positives Narrativ des Möglichen zu skizzieren und damit Menschen zu motivieren, sich einzubringen. Dieses Ziel werden wir auch in Zukunft weiter verfolgen und freuen uns auf eine noch engere Kooperation zwischen dem UFZ und der Senckenberg Gesellschaft."
Ihre Expertise als Forscherin und Wissenschaftsmanagerin bringt Katrin Böhning-Gaese seit vielen Jahren in unterschiedlichsten Fachgremien und Kommissionen von Universitäten oder der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) ein. Sie engagiert sich darüber hinaus zunehmend in Politikberatung und Wissenschaftskommunikation - das zeigt zum Beispiel ihre Mitarbeit im Rat für Nachhaltige Entwicklung, der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina oder dem Wissenschaftlichen Beirat der UN-Dekade zur Wiederherstellung von Ökosystemen bei den Vereinten Nationen. Das zeigen aber auch ihre unzähligen Auftritte in den Medien, in populärwissenschaftlichen Veranstaltungen und in Debatten an der Schnittstelle zu Zivilgesellschaft und Politik. Dieses Engagement war nicht zuletzt ausschlaggebend für ihre Auszeichnung mit dem Deutschen Umweltpreis 2021.
Am UFZ startet Katrin Böhning-Gaese nun am 1. September mit der klaren Zielsetzung, die grundlagen- und anwendungsorientierte Umweltforschung zu stärken und neue wissenschaftliche Horizonte zu öffnen, zugleich aber seine Rolle als Vermittler zwischen Forschung, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft weiter auszubauen. "Ich bin der festen Überzeugung, dass die Transformation unserer Gesellschaft hin zu einer nachhaltigen, enkeltauglichen Lebensweise eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist, die nicht ohne das Zusammenwirken der Wissenschaft mit Politik und Bürger:innen zu meistern ist. Das UFZ sehe ich hierbei in der Rolle eines wichtigen Katalysators", so Böhning-Gaese. "Diese Rolle von nun an als Wissenschaftliche Geschäftsführerin gemeinsam mit den vielen engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gestalten zu dürfen, ist für mich eine große Ehre. Ich freue mich sehr auf die neuen Herausforderungen und Möglichkeiten, die nun auf mich warten."
Über Katrin Böhning-Gaese
Katrin Böhning-Gaese stammt aus Oberkochen in Baden-Württemberg. Sie studierte an der Universität Tübingen Biologie und spezialisierte sich auf das Fachgebiet der Ornithologie. Für ihre Doktorarbeit ging sie Anfang der 1990er Jahre an die University New Mexiko in die USA und kam dort mit dem damals ganz neuen ökologischen Fachgebiet in Berührung, der Makroökologie. Dieser Ansatz, die zahlreichen Details, die man in der Ökologie untersucht, auf großen räumlichen Maßstäben zu analysieren, hat sie so begeistert, dass sie viel Energie und Durchhaltevermögen aufgewendet hat, die Makroökologie auch in Deutschland zu etablieren. Heute gilt sie hier als Pionierin dieser Forschungsrichtung. Nach Promotion und Habilitation wurde Böhning-Gaese 2001 an die Universität Mainz berufen, 2010 wechselte sie als Professorin an die Goethe-Universität und an das Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrum nach Frankfurt/Main als dessen Direktorin. Internationale Forschungsprojekte führten sie in viele Länder, u.a. Madagaskar, Südafrika, Kenia, Uganda, Tansania, Ecuador oder die Mongolei. Sie war und ist in vielen Gremien aktiv und erhielt für ihre Forschung und ihr gesellschaftliches Engagement zahlreiche Auszeichnungen. Katrin Böhning-Gaese ist mit dem Wissenschaftler Dr. Bernhard Gaese verheiratet und Mutter zweier erwachsener Söhne.
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Weitere Informationen
UFZ-Pressestelle
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Telefon: +49 341 235-1630
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Im Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) erforschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Ursachen und Folgen der weit reichenden Veränderungen der Umwelt und erarbeiten Lösungsoptionen. In sechs Themenbereichen befassen sie sich mit Wasserressourcen, Ökosystemen der Zukunft, Umwelt- und Biotechnologien, Chemikalien in der Umwelt, Modellierung und sozialwissenschaftlichen Fragestellungen. Das UFZ beschäftigt an den Standorten Leipzig, Halle und Magdeburg circa 1.100 Mitarbeitende. Es wird vom Bund sowie von Sachsen und Sachsen-Anhalt finanziert.
www.ufz.deDie Helmholtz-Gemeinschaft identifiziert und bearbeitet große und vor allem drängende Fragen von Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft. Ihre Aufgabe ist es, langfristige Forschungsziele von Staat und Gesellschaft zu erreichen. Damit sollen die Lebensgrundlagen der Menschen erhalten und sogar verbessert werden. Helmholtz besteht aus 19 naturwissenschaftlich-technologischen und medizinisch-biologischen Forschungszentren.
www.helmholtz.de