Pressemitteilung vom 08. Juli 2022

Schutz von Schmetterlingen in Leipzig

Leipziger Citizen-Science-Projekt "VielFalterGarten" fördert Insektenvielfalt in der Stadt und lädt ein, sich aktiv am Schutz von Schmetterlingen zu beteiligen

Das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ), das Deutsche Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv), das Amt für Stadtgrün und Gewässer der Stadt Leipzig sowie der BUND Leipzig bestreiten mit dem Citizen-Science-Projekt "VielFalterGarten" in diesem Sommer nun schon die dritte Saison. Ziel des Projekts im Bundesprogramm für Biologische Vielfalt ist es, gemeinsam mit Bürger:innen in der Stadt Leipzig die Schmetterlingsvielfalt zu erforschen und zu schützen. 

Bestimmungstafeln helfen die Arten zu unterscheiden. Foto: UFZ
Bestimmungstafeln helfen die Arten zu unterscheiden.
Foto: UFZ

"Wir wollen Bürger:innen Wissen über die Schmetterlinge und ihre Lebensräume vermitteln und gleichzeitig dazu anregen, Stadtgrün und Stadtgärten so zu gestalten, dass der Erhalt der biologischen Vielfalt gefördert wird. Das geht nur mit Freiwilligen, die Interesse haben, Schmetterlinge zu beobachten und zu zählen. Deswegen ist das Projekt auch ein sogenanntes Citizen-Science-Projekt", erläutert Birte Peters, Wissenschaftlerin an UFZ und iDiv. Seit dem Start des Projekts im Jahr 2020 und dank mittlerweile 362 Teilnehmenden wurden bereits 6.909 Tagfalterindividuen verzeichnet. So konnten im vergangenen Jahr seltene Arten wie der Malven-Dickkopffalter oder der Schillerfalter in Leipzig nachgewiesen werden. Die Zählungen geben Aufschluss über die Populationsentwicklungen der Tagfalter in der Stadt.

"Für ein umfassendes Bild ist es dabei wichtig, dass an verschiedenen Orten Schmetterlinge gezählt werden. Nicht nur Privatgärten und Schrebergärten eignen sich dafür, sondern auch Brachflächen, Parks oder andere städtische Grünflächen. Vor allem für die städtischen Flächen wollen wir in der diesjährigen Saison noch weitere Beobachter:innen gewinnen. Je mehr Menschen Schmetterlinge beobachten, desto mehr erfahren wir über ihr Vorkommen in Leipzig", sagt Anna Bochmann, Projektkoordinatorin des BUND Leipzig. Interessierte können ihren gewünschten Beobachtungsort wie zum Beispiel den eigenen Garten auf der Website www.vielfaltergarten.de registrieren und an diesem Ort für 15 Minuten Schmetterlinge beobachten und zählen.

Ein weiteres Ziel des Projekts ist, geeignete Lebensräume für die Falter zu schaffen. "Mit der Umsetzung von konkreten Maßnahmen wie der Entwicklung von Blühwiesen auf öffentlichen Grünflächen wollen wir in der Stadt die biologische Vielfalt fördern und für die Menschen erlebbar machen", so Constantin Suppee vom Amt für Stadtgrün und Gewässer. Damit verbunden werden auch in diesem Jahr wieder Schmetterlingsworkshops in Schulen, Gemeinschaftsgärten sowie in Leipziger Parkanlagen angeboten, in denen Wissen über das Leben und den Schutz der Schmetterlinge vermittelt wird.

Auch alle Leipziger:innen mit eigenem Garten sind um Mithilfe gebeten: Das Projekt bietet hierzu Unterstützung mit kostenlosen Jungpflanzen und Beratung zum naturnahen Gärtnern an.

Das Projekt hat eine Laufzeit von April 2020 bis März 2024 und wird im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz gefördert.


Weitere Informationen

Constantin Suppee
Stadt Leipzig / Amt für Stadtgrün und Gewässer
constantin.suppee@leipzig.de

Anna Bochmann
Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND)
vielfaltergarten@bund-leipzig.de

Birte Peters
Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) / Deutsches Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) Halle-Jena-Leipzig
birte@vielfaltergarten.de

UFZ-Pressestelle

Susanne Hufe
Telefon: +49 341 235-1630
presse@ufz.de


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Die Helmholtz-Gemeinschaft identifiziert und bearbeitet große und vor allem drängende Fragen von Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft. Ihre Aufgabe ist es, langfristige Forschungsziele von Staat und Gesellschaft zu erreichen. Damit sollen die Lebensgrundlagen der Menschen erhalten und sogar verbessert werden. Helmholtz besteht aus 19 naturwissenschaftlich-technologischen und medizinisch-biologischen Forschungszentren.

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