Pressemitteilung vom 1. Dezember 2003

Ehrendoktorwürde für Prof. Peter Fritz

Prof. Kurt Eger, Dekan der Fakultät für Biowissenschaften, Pharmazie und Psychologie der Universität Leipzig, verleiht in einem akademischen Festakt dem Wissenschaftlichen Direktor des Umweltforschungszentrums Leipzig-Halle GmbH, Prof. Peter Fritz, die Ehrendoktorwürde.
Als prominenter Laudator wird Prof. Klaus Töpfer, Direktor der UNO-Umweltbehörde UNEP, aus Nairobi erwartet.

Zeit: 6. Dezember 2003, 12.00 Uhr Ort: Alter Senatssaal, Ritterstraße 26, Leipzig

Peter Fritz

Prof. Peter Fritz, seit 1991 Wissenschaftlicher Direktor des Umweltforschungszentrums Leipzig-Halle (UFZ), wird von der Fakultät für Biowissenschaften, Pharmazie und Psychologie die Ehrendoktorwürde verliehen. Prof. Fritz erhielt die Ehrung aus den Händen von Dekan Prof. Kurt Eger für seine Verdienste um die wissenschaftliche Durchdringung von umweltrelevanten Prozessen, seine wesentlichen Beiträge zum Aufbau einer Leipziger Wissenschaftslandschaft sowie Forschung und Lehre in der Vielfalt der naturwissenschaftlichen Fächer insbesondere in den Bio- und Geowissenschaften. Die Laudatio hält Prof. Klaus Töpfer, Direktor der Uno-Umweltbehörde UNEP, aus Nairobi.

Peter Fritz, geboren am 18. März 1937 in Stuttgart, studierte nach einer Gärtnerlehre bis 1962 Geologie an der Technischen Hochschule Stuttgart. Ein Forschungsaufenthalt an der Universität Pisa bringt ihn in Kontakt mit einem damals neuen Forschungsgebiet - "Stabile Isotope" und ihre Anwendung in der Geologie -, ein Thema, das ihn sein Wissenschaftler-Leben lang beschäftigen wird. Es folgen die Promotion 1965 und ein zweijähriger Forschungsaufenthalt an der Sorbonne in Paris ehe er für 20 Jahre Europa den Rücken kehrt und nach Kanada geht (Edmonton und Waterloo). An der Universität von Waterloo leitet er viele Jahre das Institut für Geowissenschaften. 1987 kommt er zurück nach Deutschland und wird Direktor des Institutes für Hydrologie an der GSF (Gesellschaft für Umwelt und Gesundheit) in München. Mit der Wiedervereinigung Deutschlands holt man ihn nach Leipzig, um ein Umweltforschungszentrum aufzubauen, das es in der Form noch nicht gibt. Bis heute ist er dessen Wissenschaftlicher Direktor.

Neben dem Aufbau eines neuen Forschungszentrums, des UFZ, an dem derzeit immerhin fast 700 Leute beschäftigt sind, setzte Peter Fritz seine ganze Kraft daran, es nicht nur national, sondern vor allem auch international konkurrenzfähig zu machen. Eine Reihe von stabilen Netzwerken und Forschungskooperationen in alle Teile der Welt gehen auf seine Initiative zurück. Dabei empfand er nie nur die reine wissenschaftliche Zusammenarbeit wichtig, sondern sah die Forschung immer auch als Wegbereiter für die Industrie oder auch den Frieden, wie beispielsweise im Nahen Osten. Dass Peter Fritz auch ein Verfechter einer engen Zusammenarbeit von Universitäten, Hochschulen und außeruniversitärer Forschung der Region ist, zeigt sich u.a. in sieben gemeinsamen Berufungen des UFZ mit der Universität Leipzig (fünf mit der Uni Halle) und zahlreichen gemeinsamen Forschungsprojekten. Aber er denkt auch an die Wissenschaftler der Zukunft, etablierte beispielsweise Nachwuchsarbeitsgruppen am UFZ und sorgt dafür, dass jährlich etwa 100 Doktoranden, 40 PostDoktoranden und unzählige Praktikanten aus aller Welt sich am UFZ qualifizieren.

Die Verleihung der Ehrendoktorwürde ist bereits die 2. große Ehrung der letzten Zeit. Am 24. November erhielt Peter Fritz aus den Händen des Sächsischen Staatsministers für Wissenschaft und Kunst, Dr. Matthias Rößler, das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse.