Pressemitteilung vom 1. März 2007
Megasites - Altlasten im XXL-Format und neue innovative Verfahren zu deren Sanierung auf der Umweltfachmesse TerraTec
Leipzig. Mit verschiedenen Konzepten zum Management kontaminierter Flächen und innovativen Sanierungsverfahren ist das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung - UFZ auf der Fachmesse TerraTec 2007 in Leipzig präsent. In Halle 3 auf Stand H46 präsentieren die Forscher vom 5. bis zum 8. März Verfahren zur Geländeerkundung, Auswertung und Visualisierung der Daten, Revitalisierung, Sanierung und Sanierungskontrolle.

Dr. Detlef Lazik demonstriert am Modell, wie durch Gasinjektion natürlich vorkommende Mikroorganismen in Grundwasserleitern angeregt werden. Dies läßt sich
auch für den Schadstoffabbau nutzen.
Foto: André Künzelmann/UFZ

Weltweit gibt es eine Vielzahl von Industrieflächen, die teilweise großräumig mit Schadstoffen kontaminiert sind.
Foto: Adré Künzelmann/UFZ
Hintergrund
Weltweit gibt es eine Vielzahl von großräumig mit Schadstoffen kontaminierten Industrieflächen: so genannte Megasites. In Deutschland beispielsweise sind solche
Megasites dafür verantwortlich, dass fünf Prozent der Grundwasserkörper nicht den Anforderungen der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie entsprechen.
Handlungsbedarf besteht auch aus einem anderen Grund: Eine Nachnutzung dieser Flächen, beispielsweise für Wohnungen oder Freizeitaktivitäten, ist häufig aufgrund
der davon ausgehenden Gefährdung nicht möglich. Aus wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Gründen ist es jedoch wichtig, solche ehemaligen Industriebrachen
wieder zu nutzen - gerade auch um den Flächenverbrauch zu begrenzen. Klassische Sanierungsverfahren wie der Einsatz von "pump and treat"-Maßnahmen oder das
Abtragen und Deponieren des belasteten Bodens sind in den Dimensionen, um die es hier geht (Flächen von mehreren Hektar bis zu einigen Quadratkilometern),
weder ausreichend erprobt noch überhaupt bezahlbar.
Im SAFIRA-Forschungsprogramm entwickeln Wissenschaftler unter Federführung des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung - UFZ daher Lösungskonzepte zur
Revitalisierung großflächig kontaminierter Standorte, die ein schrittweises Vorgehen erfordern:
Mit Großgeräten und neuen innovativen Technologien erkunden Wissenschaftler das großflächig und komplex mit Schadstoffen kontaminierte Gelände. Die so gewonnenen
Daten fließen in ein konzeptionelles Standortmodell ein, das die Ausbreitung der Stoffe im Boden dreidimensional darstellt. Das erleichtert die Entscheidung, ob
und falls ja, wie saniert werden muss. Im Laufe der Jahre haben UFZ-Forscher verschiedene Sanierungsverfahren weiter entwickelt wie z.B. die Bodenerwärmung durch
den Einsatz von Radiowellen oder die Anwendung von "Enhanced Natural Attenuation"-Methoden. Und schließlich ist es wichtig, den Prozess der Sanierung und das
Ergebnis zu überwachen. Dazu stehen verschiedene Monitoringverfahren zur Verfügung.
Weitere Links:
Internationale Fachmesse für Umwelttechnik und Umweltdienstleistungen TerraTec:
www.terratec-leipzig.de
Programm des UFZ auf der TerraTec:
www.ufz.de/index.php?de=10902
Hintergrund: Kontaminierte Böden und Grundwasser managen: SAFIRA I: Martin Bittens, Andreas Staak, Tel. 0341-4145-5762 (während der Messe) oder über Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung - UFZ
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safira.ufz.deDas Aussteller-Programm des UFZ auf der TerraTec 2007:
www.ufz.de/index.php?de=10902#gasinjektion
www.ufz.de/index.php?de=10902#safira2
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Geo-/Umweltrisiken
MOSAIC - Eine Forschungsplattform für Felduntersuchungen
Dr. Peter Dietrich, UFZ
SAFIRA II - Entwicklung von Konzepten zum Umgang mit großflächig und komplex kontaminierten Standorten
Rainer Henzler/Martin Bittens, UFZWeitere Informationen:
Martin Bittens, Tel. 0341-235-2333, E-Mail: martin.bittens@ufz.de (nach der Messe)
Pressestelle
Tilo Arnhold / Doris Böhme
Telefon: +49 (0)341 235 2278
E-mail: presse@ufz.de