Pressemitteilung vom 26. Mai 2008

Ausstellung „Millionen Arten zu leben – Forschung für biologische Vielfalt“

Berlin/Bonn, 26. Mai 2008 – Der Erhalt der biologischen Vielfalt steht im Mittelpunkt der 9. UN-Konferenz COP9, die vom 19. bis zum 30. Mai 2008 in Bonn stattfindet. In einer begleitenden Gemeinschaftsausstellung zur Biodiversitätsforschung, an der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Helmholtz-Gemeinschaft beteiligt sind, werden die aktuellen Forschungsfragen für Laien anschaulich aufbereitet.

"Die Helmholtz-Gemeinschaft hat den Auftrag, Vorsorgeforschung für die Zukunft zu leisten. Diesen Auftrag nehmen wir ernst. Deshalb arbeiten in der Biodiversitäts-Arbeitsgruppe der Helmholtz-Gemeinschaft Biologen, Ökonomen und Sozialwissenschaftler eng zusammen, damit Erkenntnisse auch in wissenschaftlich fundierte Handlungsempfehlungen umgesetzt werden können", erklärt Prof. Dr. Jürgen Mlynek, Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft.

Auf zwölf lebensgroßen Stelen sind einzelne Forscherinnen und Forscher porträtiert, die in Deutschland die Biodiversitätsforschung voran treiben. Sie stehen stellvertretend für Kollegen auf der ganzen Welt, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, das Netzwerk des Lebens zu verstehen und Strategien für eine nachhaltige Nutzung der natürlichen Ressourcen zu entwickeln. Vier von ihnen arbeiten in Forschungszentren der Helmholtz-Gemeinschaft:
Dr. Julian Gutt vom Alfred Wegener Institut für Polar- und Meeresforschung beobachtet, wie sich der Klimawandel auf die empfindlichen Nahrungsketten der Polarmeere auswirkt und hat vor kurzem auf einer Antarktis-Expedition unter dem Larsen-Eisschelf ein einzigartiges Ökosystem entdeckt.
Dr. Josef Settele vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung koordiniert das größte europäische Forschungsprojekt zur Biodiversität ALARM, das den Artenschwund in Europa erfassen und seine Ursachen identifizieren soll.
Die Sozialwissenschaftlerin Dr. Nele Lienhoop, Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung, erforscht, was die Artenvielfalt den Bewohnern einer Region wert ist und entwickelt Empfehlungen für Kommunen, um Nischen für bedrohte Arten zu schaffen.
Und der Schmetterlingsexperte Dr. Xiushan Li, der zurzeit Gastwissenschaftler am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung ist, beobachtet Verhalten und Populationsdynamik gefährdeter Schmetterlinge und erarbeitet Konzepte für Monitoring- und Schutzmaßnahmen.

Ausstellung:
"Millionen Arten zu leben – Forschung für biologische Vielfalt", Plaza der Vielfalt, Nähe Robert-Schumann-Platz, Stand 30, vom 19. bis 26. Mai geöffnet Mo – Fr 13 - 15 Uhr und 18-20 Uhr. Vom 27. bis 30. Mai tägl. 10-20 Uhr.
Weitere Arbeiten aus der Helmholtz-Gemeinschaft werden in der Broschüre "Millionen Arten zu leben – Forschung für biologische Vielfalt" vorgestellt, die im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung entstanden ist.

Sie können das Sonderheft des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung zur Biodiversität in deutscher und englischer Sprache abrufen unter:
UFZ-Newsletter Spezial zum Thema Biodiversität

Informationen für die Presse:

Am 29. 5.08 stellt das Bundesministerium für Umwelt erstmals auf einer Pressekonferenz die Vorstudie zum Wert der biologischen Vielfalt vor. Der TEEB-Report (The Economics of Ecosystems and Biodiversity) unter der Leitung von Pavan Sukhdev, Chef des Londoner "Global Market Centre" der Deutschen Bank wurde vom BMU und der EU in Auftrag gegeben. Die wissenschaftlichen Beiträge zu dieser ersten Studie wurden vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung –UFZ co-koordiniert.

Fachliche Fragen zum TEEB-Report:
Dr. Heidi Wittmer,
Tel. +49 341 235 1629
heidi.wittmer@ufz.de
Christoph Schröter-Schlaack
Tel. +49 341 235 1639
christoph.schroeter-schlaack@ufz.de

Das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung - UFZ wurde 1991 gegründet und beschäftigt an den Standorten Leipzig, Halle/S. und Magdeburg rund 800 Mitarbeiter. Es erforscht die komplexen Wechselwirkungen zwischen Mensch und Umwelt in genutzten und gestörten Landschaften, insbesondere dicht besiedelten städtischen und industriellen Ballungsräumen sowie naturnahen Landschaften. Die Wissenschaftler des UFZ entwickeln Konzepte und Verfahren, die helfen sollen, die natürlichen Lebensgrundlagen für nachfolgende Generationen zu sichern.
Die Helmholtz-Gemeinschaft leistet Beiträge zur Lösung großer und drängender Fragen von Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft durch wissenschaftliche Spitzenleistungen in sechs Forschungsbereichen: Energie, Erde und Umwelt, Gesundheit, Schlüsseltechnologien, Struktur der Materie, Verkehr und Weltraum. Die Helmholtz-Gemeinschaft ist mit 25.700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in 15 Forschungszentren und einem Jahresbudget von rund 2,3 Milliarden Euro die größte Wissenschaftsorganisation Deutschlands. Ihre Arbeit steht in der Tradition des großen Naturforschers Hermann von Helmholtz (1821-1894).