Thema dieses Aufsatzes sind durch Überflutung bedingte ökologische Prozesse in Fluvisol-Gebieten Mitteldeutschlands. Als Folge des Verschwindens dieser Überflutungen und damit der von ihnen gesteuerten ökologischen Prozesse erlitten diese in Mitteldeutschland nahezu einzigartigen Überschwemmungswälder an der Weißen Elster und der Pleiße deutliche Degradationsschäden (Austrocknung). Ihre ursprüngliche Zusammensetzung aus Eiche, Esche, Ulme, Ahorn und Buche verschwand dabei zugunsten von Esche und Ahorn. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands wurden hier für eine Reihe von Jahren Naturschutzmaßnahmen in die Wege geleitet, beispielsweise die künstliche Flutung von Teilen der Leipziger Überschwemmungsebenen mit Süßwasser vom Paußnitz- Fluß. Die Böden der Überschwemmungsebenen besitzen einen hohen Gehalt an Schwermetallen, die dort über Jahrzehnte in Form von Flugaschen abgelagert wurden. Bei der Frage nach den Konsequenzen dieser Sedimentation für die Böden können wir davon ausgehen, dass die Überflutung in den Waldböden eine gewisse Mobilisierung sowohl von organischem Material wie auch von toxischen Schadstoffen in den Fluvisols bewirkt hat. Der vorliegende Aufsatz diskutiert die Erfassung der Schadstoffgehalte sowohl in den Oberflächenwässern wie in den Überflutungssedimenten und auch in den Fluvisolen und versucht Schlüsse zu ziehen auf den möglichen Transfer der vorhandenen Schadstoffe in andere Bereiche der Überflutungsebene.