Details zur Publikation

Kategorie Textpublikation
Referenztyp Buchkapitel
Titel (primär) Auswirkungen der Bergbautätigkeit im Einzugsgebiet auf die Wasserbeschaffenheit der Saale und ihre Nebenflüsse
Titel (sekundär) Erhalt und Regenerierung der Flußlandschaft Saale. Workshop vom 24. bis 25. Januar 2000 in Halle (Saale), veranstaltet von der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina und dem UFZ-Umweltforschungszentrum Leipzig-Halle GmbH
Autor Schultze, M.; Knappe, S.
Herausgeber Rode, M.; Henle, K.; Schellenberger, A.
Quelle Nova Acta Leopoldina
Erscheinungsjahr 2001
Department SEEFO; GM; BOFO
Band/Volume Band 84, Nr. 319
Seite von 45
Seite bis 64
Abstract

Die Beeinflussung der Wasserbeschaffenheit der Saale und ihrer Nebenflüsse durch Bergbauaktivitäten erfolgt vor allem durch den Eintrag von Natriumchlorid aus der Kali- und Salzgewinnung sowie deren Hinterlassenschaften, aus den alten Grubengebäuden des Kupferbergbaus und aus der Salzablaugung für die Herstellung von Speicherräumen im Untergrund. Auch in der Zukunft ist mit diesen Salzeinträgen zu rechnen, da zumindest die Bergbauhinterlassenschaften in Form von Salzhalden, die der allmählichen Auflösung durch Niederschläge ausgesetzt sind, und die alten Stollensysteme des Kupferbergbaus noch lange zum Salzeintrag in die Saale und einen Teil ihrer Nebenflüsse führen werden. Für den Uran-, den Kupfer- und den Braunkohlebergbau ist die Versauerung des Wassers durch mikrobielle Oxidation von sulfidischen Mineralen, insbesondere Pyrit und Markasit, typisch. Dadurch kommt es zur Mobilisierung von Metallen und zur Freisetzung von Sulfat. Während das Aluminium und die Schwermetalle einschließlich Eisen nur verfrachtet werden, bis das Wasser neutralisiert wird, gelangen Alkali- und Erdalkalimetalle sowie das Sulfat bis in die größeren Fließgewässer und unterliegen dort fast nur einer Verdünnung. Eine Beeinflussung ihrer Fracht durch Stoffumsetzungen ist äußerst gering. Für kleinere Fließgewässer ist die Versauerung selbst mit all ihren Folgen eine reale Gefahr, da die Neutralisation erst durch Zufluß neutralen Wassers mit hinreichendem Neutralisationspotential erfolgt. In versauerten Fließabschnitten sind auch die bergbaubürtigen Schwermetallkonzentrationen von Bedeutung, was nach der Neutralisation in der Regel nicht mehr der Fall ist. Überschlagsrechnungen zeigen, daß die Stoffausträge aus dem durch Braunkohlegewinnung beeinflußten Teil des Saale-Einzugsgebietes in einem Umfang zu erwarten sind, daß sich z. B. die Sulfatkonzentration spürbar erhöhen kann, d. h. um etwa 10% oder mehr. Für anspruchsvolle Wassernutzungen kann dies ein erheblicher Kostenfaktor werden, z. B. bei der Wasseraufbereitung für Kraftwerke.

dauerhafte UFZ-Verlinkung https://www.ufz.de/index.php?en=20939&ufzPublicationIdentifier=6797
Schultze, M., Knappe, S. (2001):
Auswirkungen der Bergbautätigkeit im Einzugsgebiet auf die Wasserbeschaffenheit der Saale und ihre Nebenflüsse
In: Rode, M., Henle, K., Schellenberger, A. (eds.)
Erhalt und Regenerierung der Flußlandschaft Saale. Workshop vom 24. bis 25. Januar 2000 in Halle (Saale), veranstaltet von der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina und dem UFZ-Umweltforschungszentrum Leipzig-Halle GmbH
Nova Acta Leopoldina Band 84, Nr. 319
Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart, p. 45 - 64