Kurzfassung

Im Abstrom des „ehemaligen Gaswerkes Kehl“ wurden Konzentrationen an PAK festgestellt, die über dem geltenden Prüfwert liegen. Im Rahmen detaillierter Natural Attenuation-Untersuchungen wurde überprüft, inwieweit die Nutzung mikrobiologischer Abbau- und Rückhalteprozesse der PAK eine geeignete Entscheidungsoption für den Standort darstellt. Hierzu kamen im Wesentlichen Frachtbestimmungen entlang von zwei aufeinander folgenden Kontrollebenen (mittels Immissionspumpversuchen) sowie numerische Modellierungen zum Ausbreitungsverhalten der PAK am Standort zum Einsatz. Die Ergebnisse zeigten, dass für die 2-3-Ring PAK ein effektiver mikrobiologischer Abbau innerhalb eines Reaktionsraums von ca. 130 m stattfindet. Für die ≥ 4-Ring PAK ist v. a. aufgrund nur niedriger Konzentrationen im direkten Abstrom nicht mit Prüfwertüberschreitungen im weiteren Abstrom zu rechnen. Sorptionsprozesse am Aquifermaterial führen darüber hinaus zu einem stark retardierten Transport dieser Verbindungen. Auf Basis der Ergebnisse hat die Altlastenbewertungskommission die Implementierung einer aktiven Sanierungsmaßnahme ausgesetzt und sich für die gezielte Überwachung der NA-Prozesse entschieden.

Abstract

In groundwater downgradient of the former gas work site “City of Kehl” concentrations of PAH above the legal limit were detected. Based on detailed site investigations it was evaluated whether monitored natural attenuation (MNA) may be used as a contaminated land management option at the site. Investigations were mainly based on the determination of contaminant mass flow rates at two consecutive control planes (by integral pumping tests) and numerical transport modelling of PAH. As result it was found that 2-3-ring PAH are biodegraded within a distance of approx. 130 m. Due to already low concentrations directly downgradiant of the source zone no exceedance of the legal limits beyond the reactive zone is expected for ≥ 4-Ring PAH. In addition transport of these compounds is highly retarded due to strong sorption processes. Based on the results it was decided to rely on monitored natural attenuation as a contaminated land management option at the site.