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Kategorie Textpublikation
Referenztyp Zeitschriften
DOI 10.1399/NuL.108585
Volltext Autorenversion
Titel (primär) Übersäuerte Laichgewässer: Eine ökologische Falle für Amphibien in der Bergbaufolgelandschaft
Autor Bolte, L.; Weiß, H. ORCID logo ; Henle, K.
Quelle Naturschutz und Landschaftsplanung
Erscheinungsjahr 2025
Department ENVINF; NSF
Band/Volume 57
Heft 03
Seite von 22
Seite bis 29
Sprache deutsch
Topic T5 Future Landscapes
Abstract Die Bergbaufolgelandschaft des Braunkohletagebaus stellt einen wichtigen Sekundärlebensraum für (Pionier-)Amphibien dar, jedoch können Laichgewässer durch die Verwitterung sulfidreicher Substrate übersäuern (zum Beispiel Pyritverwitterung). In der vorliegenden Untersuchung wurde der Effekt des pH-Wertes auf die Besiedlung und die Vitalität von Amphibienlaich über drei Jahre in 72 Laichgewässern im Mitteldeutschen Braunkohlerevier (Landkreis Leipzig) untersucht. Während extrem saure Gewässer (Median pH = 2,92) von Amphibien gänzlich gemieden wurden, stellten Gewässer mit einem um pH = 4 schwankenden Wert eine ökologische Falle dar: Die Gewässer wurden vielfach insbesondere durch Wechselkröte (Bufotes viridis) und Kreuzkröte (Epidalea calamita) besiedelt, der Laich starb jedoch meist ab. Die Messungen zeigten überdies, dass sich der Säuregrad benachbarter Gewässer kleinräumig unterscheiden kann und dass er im zeitlichen Verlauf teils stark fluktuiert. Folglich ist eine Einschätzung zur generellen Eignung von Laichgewässern, die auf Kippenböden des Braunkohletagebaus im Rahmen habitatgestaltender Maßnahmen saniert oder angelegt werden, schwer vorzunehmen. Daher empfiehlt sich ein Monitoring des pH-Werts, um die Entstehung ökologischer Fallen zu verhindern.
dauerhafte UFZ-Verlinkung https://www.ufz.de/index.php?en=20939&ufzPublicationIdentifier=30511
Bolte, L., Weiß, H., Henle, K. (2025):
Übersäuerte Laichgewässer: Eine ökologische Falle für Amphibien in der Bergbaufolgelandschaft
Natursch. Landschaftspl. 57 (03), 22 - 29 10.1399/NuL.108585