Details zur Publikation |
Kategorie | Textpublikation |
Referenztyp | Buchkapitel |
Titel (primär) | Evaluierung von herpetofaunistischen Spürhunden für Monitoring und Naturschutz [Evaluation of detection dogs for herpetofauna in monitoring and conservation] |
Titel (sekundär) | Neue Methoden der Feldherpetologie |
Autor | Grimm-Seyfarth, A.; Harms, W. |
Herausgeber | Henle, K.; Pogoda, P.; Podloucky, R.; Geiger, A.; Grimm-Seyfarth, A. |
Quelle | Mertensiella |
Erscheinungsjahr | 2024 |
Department | NSF |
Band/Volume | 32 |
Seite von | 66 |
Seite bis | 79 |
Sprache | deutsch |
Topic | T5 Future Landscapes |
Keywords | Artenspürhunde; Amphibiennachweis; künstliche Verstecke; Nachweisrate; Reptiliennachweis; Transektsuchen |
Abstract | Amphibien und Reptilien sind für wissenschaftlicher Forschung von großem Interesse und sind häufig Zielgruppen für Naturschutz, Management und Landschaftsplanung. Während der Nachweis von Amphibien im Laichgewässer vergleichsweise einfach ist, stellt sich die Suche an Land erheblich komplizierter dar. Eine Möglichkeit, besonders versteckt lebende oder inaktive Tiere nachzuweisen, ist der Einsatz von speziell trainierten Spürhunden, welche Individuen oder deren Spuren unabhängig ihrer Lebensweise oder Aktivität aufspüren können. Daher haben wir die Publikationen aus der weltweiten Literaturdatenbank über Artenspürhunde für Reptilen und Amphibien nach Kontinent, Zielarten und eingesetzter Hunderassen ausgewertet. Während in der Literatur der Einsatz von Reptilienspürhunden gut dokumentiert und vielfach wissenschaftlich belegt wurde, ist der Einsatz von Amphibienspürhunden weniger bekannt und wissenschaftlich untersucht. Vor allem in Europa gibt es kaum Erkenntnisse über herpetofaunistische Spürhunde. Die Erfahrungen aus anderen Ländern zeigen aber, dass entsprechend gut trainierte Spürhunde eine sehr sinnvolle und vielversprechende Ergänzung zum herkömmlichen Monitoring sein können und die Effektivität von Transektsuchen um ein Vielfaches verbessern. So schnitten Spürhunde in 96,8 % der Fälle, bei denen es einen Methodenvergleich gab, besser ab als andere Nachweismethoden. Vor diesem Hintergrund wurde ein Spürhund für die Suche nach Kamm- (Triturus cristatus) und Teichmolchen (Lissotriton vulgaris) in ihren Landhabitaten ausgebildet. Dieser wurde in 101 blinden Tests, bei denen der Spürhund einen zuvor versteckten Molch auffinden und sicher anzeigen musste, überprüft. Der Hund erreichte eine Detektionsrate von 92 %, die jedoch auch von Temperatur und Habitat abhängig war. Zudem war sie für Kammmolche etwas höher als für Teichmolche und generell für Männchen höher als für Weibchen. Im Sommer 2020 wurde der Hund dann auf sieben Transekten je sechsmal eingesetzt. Parallel dazu fanden visuelle Transektbegehungen statt und künstliche Verstecke wurden eingerichtet. Während der Hund 163 Verstecke nachwies, konnten mit keiner anderen Methode Molche an Land nachgewiesen werden. Sofern die Feldarbeiten unter Berücksichtigung verschiedener Umweltfaktoren detailliert geplant werden, stellt der Einsatz von professionell ausgebildeten Amphibien- und Reptilienspürhunden ein Gewinn für Naturschutz, Management und Wissenschaft dar. |
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Grimm-Seyfarth, A., Harms, W. (2024): Evaluierung von herpetofaunistischen Spürhunden für Monitoring und Naturschutz [Evaluation of detection dogs for herpetofauna in monitoring and conservation] In: Henle, K., Pogoda, P., Podloucky, R., Geiger, A., Grimm-Seyfarth, A. (Hrsg.) Neue Methoden der Feldherpetologie Mertensiella 32 Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT), Salzhemmendorf, S. 66 - 79 |